Zur Bedeutung von Deutschrap für jugendliche Hörer*innen im Kontext ihrer Lebensgeschichte

Eine intersektionale Perspektive

Celia Wolter Rodríguez

Journal für Psychologie, 33(1), 122–143

https://doi.org/10.30820/0942-2285-2025-1-122 CC BY-NC-ND 4.0 www.journal-fuer-psychologie.de

Zusammenfassung

Obwohl Deutschrap mittlerweile im Mainstream etabliert ist, polarisiert die zurzeit größte Jugendkultur weiterhin. An den ambivalenten Rezeptionen zeichnet sich ein gesellschaftliches Spannungsfeld ab, in dem sich die Akteur*innen bewegen. So verweist die Frage nach der Bedeutung von Deutschrap für jugendliche Hörer*innen sowohl auf die subjektive Aneignung im Kontext der Lebensgeschichte als auch auf darauf einwirkende Diskurse. Ausgehend von zwei narrativ-biografischen Interviews wird eine Annäherung an die komplexe Vielschichtigkeit durch eine Analyse der Subjektpositionierungen gesucht, die sich an Spies’ (2010) methodologischer Aufbereitung von Halls Artikulationskonzept orientiert. Unter einer intersektionalen Perspektive wird rekonstruiert, welche Positionierungen die Jugendlichen im Kontext von Deutschrap einnehmen, wie diese mit weiteren zusammenhängen und inwiefern intersektionale Diskurse dabei verhandelt werden. Dabei zeigt sich, dass Identität und soziale Position im Kontext von Deutschrap veränderbar sind, was den Jugendlichen Möglichkeiten zur Transformation und Aufwertung eröffnet.

Schlüsselwörter: Deutschrap, biografisches Erzählen, Diskurs, Subjekt, Intersektionalität, Cultural Studies

The meaning of German rap for young listeners in the context of their life stories

An intersectional perspective

Although German rap is now established in the mainstream, what is currently the biggest youth culture, it continues to polarise. The ambivalent receptions reveal a social field of tension in which the protagonists operate. The question of the significance of German rap for young listeners refers to both the subjective appropriation in the context of life history and the discourses that influence it. Based on two narrative-biographical interviews, an approach to the complex multi-layeredness is sought by analysing the subject positionings, which is oriented towards Spies’ (2010) methodological adaptation of Hall’s concept of articulation. An intersectional perspective is used to reconstruct the positionings of the young people in the context of German rap, how these are related to others and to what extent intersectional discourses are negotiated in the process. This shows that identity and social position can be changed in the context of German rap, offering young people opportunities for transformation and valorisation.

Keywords: German rap, biographical narration, discourse, subject, intersectionality, cultural studies

1 Zur Bedeutung von Deutschrap – Problemstellung

Im Diskurs über Deutschrap spiegeln sich verschiedene problematisierende Abgrenzungspraxen, die der zurzeit größten Jugendkultur ihre vielfältigen Bedeutungszusammenhänge absprechen (Bandow 2022, 229; Hodaie et al. 2024, 14; Schmider 2021, 9; Süß 2018; 2024, 100ff.). Während im Boulevard weiterhin skandalisierende Darstellungen dominieren, findet sich im Feuilleton mittlerweile eine Bandbreite an Zugängen, die jedoch häufig von exotisierenden Vereinfachungen und Ausblendungen subversiver Potenziale geprägt bleiben (Dietrich und Seeliger 2013, 114f.; Seeliger 2021a; 2021b, 171f., 191–203). Demgegenüber zeichnet sich im dezidierten Deutschrap-Journalismus zumal eine Verteidigung der Szenekultur ab, häufig verbunden mit Romantisierungen der Ursprungs- und Aufstiegsgeschichte – des zumeist migrantischen jungen Mannes – (Süß 2021a, 123ff.), wobei auch damit vereinfachende Fremdzuschreibungen einhergehen (Busch 2021, 12f.; Güler Saied 2012, 186).

Diese Narrative finden sich auch in der Deutschrap-Forschung, die häufig die gesellschaftskritische Dimension von Deutschrap betont (Busch 2021, 10ff.; Güler Saied 2012, 13f.; Seeliger 2021b, 25). Diese wird vor allem in der Repräsentation marginalisierter Lebenswelten gefasst, wobei die Einschätzungen der gesellschaftspolitischen Wirkung divergieren (Bandow 2022, 227ff.; Busch 2021; Seeliger 2021b, 36f.; Süß 2020, 227). Es bedarf daher einer komplexen Analyse jenseits einseitiger Problematisierungen als auch ihrerseits reduktionistischer Relativierungen und Politisierungen anhand des Mythos des per se subversiven Rappers (Busch 2021, 14; Güler Saied 2012, 18, 120; Süß 2024, 111f.). Ein übermäßiger Fokus auf potenzielle Gegendiskurse birgt das Risiko, dass die Akteur*innen »umgekehrt durch diese Diskurse intersektional-stigmatisiert« (Busch 2021, 12) werden. Ziel dieses Beitrags ist daher eine differenzierte Annäherung an Deutschrap unter Berücksichtigung reduktionistischer Diskurse, welche Akteur*innen auf eine Einheit festschreiben. Dafür soll die Bedeutung von Deutschrap für jugendliche Hörer*innen anhand von narrativ-biografischen Interviews rekonstruiert werden, um zu einer machtsensiblen, intersektionalen Perspektive auf Deutschrap beizutragen.

Dabei müssen auch im Deutschrap reproduzierte Machtverhältnisse beleuchtet werden. Die Bielefelder Rezeptionsstudie (ZPI) von 2021, die auf der Prämisse basiert, dass Gangsta-Rap1 Ungleichheitsideologien vermittelt, liefert erstmals empirisch fundierte Daten zum Wirkungspotenzial von Gangsta-Rap auf Jugendliche. Daraus geht hervor, dass Gangsta-Rap-Hörer*innen häufiger solche u.a. antisemitischen und misogynen Einstellungen entwickeln (Leutheusser-Schnarrenberger 2023, 8). Groß und Jäger (2021, 176) kritisieren, dass Deutschrap in der Arbeit mit Jugendlichen häufig mit Blick auf das Gefahrenpotenzial, entlang einer normativen Zweiteilung in pädagogisch wertvollen und problematischen Rap, aufbereitet wird. Sie plädieren stattdessen für eine lebensweltbezogene Anerkennung der Perspektiven der Jugendlichen. Gleichzeitig warnt Güler Saied (2012, 285) davor, dass eine Pädagogisierung, die auf eine nach Kriterien der sozialen Ungleichheit konstruierte Zielgruppe ausgerichtet ist, (rassistische) Unterschichtungspraxen reproduzieren kann.

Der Forschungsdiskurs reflektiert zunehmend, dass der Fokus häufig auf dem Subgenre Gangsta-Rap und den als destruktiv erachteten Ausformungen dominanter Männlichkeit – häufig in Auseinandersetzung mit einzelnen Künstlern und Texten – liegt (Hodaie et al. 2024, 14f.; Süß 2018; 2020, 232; 2021b, 9f.; Wilke 2022, 499). Süß legt dar, dass diese einseitige Fokussierung das ausdifferenzierte Feld nicht adäquat erfasst (2019, 25f.; 2020, 230; 2021b, 7f.). Wenn Aspekte jenseits von Darstellungen dominanter Männlichkeit betrachtet werden, geschieht dies meist in Abgrenzung zu den härteren Subgenres, was den Blick auf diese verengt und den Zugang zu darin verarbeiteten Emotionen und Ambivalenzen verstellt (ebd. 2020, 239; 2024, 100–103).

Seeliger zeigt im Kontext der »ambivalenten Subjektkultur« (Seeliger und Dietrich 2013; zit. n. Seeliger 2021, 35), dass im Gangsta-Rap »immer wieder auch Anflüge von Melancholie« (Seeliger 2021b, 35) sichtbar werden; Süß (2020, 226; 2024, 102) erachtet dies gar als Grundstruktur des Genres. In Raptexten werden zunehmend vulnerable Gefühlsäußerungen erkennbar, die durch eine »maskuline Rahmenerzählung« (ebd. 2024, 111) aufgefangen werden, die es ermöglicht, den Druck einengender Männlichkeitsvorstellungen zu thematisieren (ebd.). Angesichts solcher Brüche plädiert Süß (2020, 222, 232) für einen ressourcenorientierten Blick auf den Bewältigungscharakter dieser Männlichkeitsinszenierungen. So weist Süß (2024, 100f., 112) auf die Notwendigkeit hin, neben einer kritischen Auseinandersetzung mit den Erscheinungsformen hegemonialer Männlichkeit auch die zugrunde liegenden Dynamiken zu betrachten. Es bedarf einer Analyse der ambivalenten Vielschichtigkeit von Männlichkeiten im Zusammenhang mit Faktoren wie race, Klasse und Alter (ebd., 110f.), was die Bedeutung der intersektionalen Ausrichtung der Deutschrapforschung weiter betont (ebd. 2021b, 10f.; 2022, 66).

Auch Seeliger verfolgt in seiner Soziologie des Gangstarap (2021b) eine solche Herangehensweise. Seeliger (2021b, 57–66) geht davon aus, dass sich im Rap gesellschaftliche Konfliktlinien abzeichnen, die sich weder auf eine Hauptdifferenz herunterbrechen noch auf eine statische Machtverteilung festlegen lassen. In seiner Analyse hebt er Aushandlungsprozesse der zentralen Motive rund um »Klasse, Ethnizität, Geschlecht und Körper/Sexualität« (ebd., 59) hervor. Die Rezeption der Identifikationsfolien im Rap ist eng mit darauf einwirkenden Diskursen verknüpft, sodass die Analyse »Rückschlüsse auf die allgemeine zeitgenössische Kultur (wie beispielsweise mit Blick auf Muster hegemonialer Männlichkeit, neoliberaler Subjektentwürfe oder Anerkennungsordnungen)« (ebd., 43) erlaubt. Dabei werden hegemonial geprägte Wechselwirkungen zwischen Deutschrapdiskursen und Diskursen über Deutschrap deutlich. Mit Rap werden in Reaktion auf diskriminierende Diskurse über »die Unterschicht« und »kriminelle, migrantische junge Männer« Verhaltensweisen und Lebensstile betont inszeniert (vgl. ebd., 35). Das strategische und spielerische Aufgreifen von Fremdzuschreibungen kann einerseits als ermächtigende Aneignung und Umdeutung dominanter Narrative, andererseits als Bestätigung der Verhältnisse verstanden werden (vgl. ebd., 38f.).

Nach Bandows (2022, 226f.) lebensweltlich orientiertem Politikverständnis kann sich so politisches Handeln als impliziter Widerstand äußern. Akteur*innen bewegen sich »zwischen ästhetischem Ausdruck, gesellschaftspolitischer Positionierung und sozialer Repräsentation« (ebd., 227), wobei Musikrezeption nicht als passive Übernahme erfolgt, sondern als Deutung in Anschluss an lebensweltliche Bezüge (ebd., 226f.). Unter Berücksichtigung der Cultural Studies betont auch Seeliger (2021b, 53–57) die aktive Rolle der Rezipient*innen. Rezeption wird als kreativer Akt verstanden, bei dem kollektive Projektionsflächen in subjektiver Identifikation angeeignet werden. Seeliger verweist in diesem Kontext auf das Identitätsverständnis Halls, das auch diesem Beitrag zugrunde liegt. Hall fasst Identität als flexible und vielschichtige Repräsentation, die als Erzählung entsteht. Ein solches Verständnis ermöglicht, Fragen der gesellschaftlichen Ordnung miteinzubeziehen und Herrschaft dynamisch und multidirektional zu denken – was mit dem Konzept der Intersektionalität kompatibel ist (ebd.).

In diesem Zusammenhang moniert von Felden (2020, 63ff.), dass die Forschung häufig auf Appelle fokussiert und eine empirische Untersuchung der Rezeption vernachlässigt. Machtvolle Dispositive bzw. Appelle2 üben eine Sogwirkung aus, die das Individuum in eine Richtung zieht. Die genaue Wirkung hängt jedoch auch von der individuellen Rezeption ab (ebd.). »Entsprechend steht Rezeption dafür, eine Bedeutung sichtbar zu machen« (ebd., 69). Der Fokus auf die aktive Rolle des Subjekts ist wiederum für die Biografieforschung anschlussfähig (ebd., 68ff.). Aus Selbstthematisierungen in narrativen Interviews lässt sich Rezeption rekonstruieren, aus der sich auf Appelle schließen lässt (ebd., 6f.). Auch Seeliger (2021b, 212; 2022, 21f.) und Bandow (2022, 229) stellen die Perspektive der sozialwissenschaftlichen Rezeptionsforschung als ein zentrales Forschungsdesiderat heraus, um empirisch an die Ambivalenzen anzuschließen.

Unter Berücksichtigung der komplexen Vielschichtigkeit der Rezeption wird in diesem Beitrag ein Zugang zur Bedeutung von Deutschrap über Selbstaussagen der Jugendlichen gesucht. Dafür konnten über Gatekeeper 2021 zwei narrativ-biografische Interviews mit Jugendlichen in einem Jugendzentrum mit Deutschrap-Prägung geführt werden. Identitätskategorien oder Subgenres wurden im Vorfeld nicht festgelegt; stattdessen ergab sich aus den Interviews selbst ein Fokus auf Straßen-Rap und Positionierungen im Kontext von (marginalisierter) Männlichkeit. Die Interviews wurden mittels Spies’ (2010) methodologischer Verbindung von Halls Artikulationskonzept mit Rosenthal und Fischers biografischer Fallrekonstruktion analysiert, womit Biografie- und Diskursforschung unter einer intersektionalen Perspektive zusammengeführt werden. Die jeweils greifenden Differenzlinien werden vom empirischen Einzelfall abgeleitet und als kontingente, diskursiv geformte Kategorien verstanden, wobei auch die Lebensgeschichte als diskursiv und interaktiv hergestellt betrachtet wird. Durch diese Perspektive sollen die Jugendlichen weder auf ontologische Kategorien festgeschrieben noch die Rekonstruktion eines tatsächlich gelebten oder erlebten Lebens angestrebt werden. Vielmehr werden die Positionierungen, welche die Jugendlichen im Rahmen ihrer Lebensgeschichte einnehmen, als temporäre Artikulationen analysiert, um die vielfältige Ausgestaltung in unterschiedlichen Kontexten, unter Berücksichtigung der einwirkenden Diskurse, zu deuten. Dies ermöglicht eine machtkritische Perspektive, die auch die Handlungsmacht der Jugendlichen berücksichtigt.

Die methodologischen Implikationen der intersektional angebundenen Problemstellung führen zu konkretisierten Fragestellungen: Im Rahmen der Lebensgeschichten soll rekonstruiert werden, welche Positionierungen die Jugendlichen im Kontext von Deutschrap einnehmen, wie diese verbunden sind und inwiefern interdependente Diskurse dabei verhandelt werden. Darauf aufbauend wird beleuchtet, inwieweit sich ein Zusammenhang zwischen der Lebensgeschichte und der Bedeutung von Deutschrap herstellen lässt. Dafür wird die machtsensible Perspektive durch das Konzept der Intersektionalität konkretisiert, das mit methodologischen Überlegungen zum Verhältnis von Subjekt, Diskurs und Biografie verknüpft wird, um anschließend ausgewählte Ergebnisse der Analyse der Lebensgeschichten, mit Fokus auf die Positionierungen im Kontext von Deutschrap, darzulegen.

2 Methodologie – Eine intersektionale Perspektive in der Biografieforschung

Mit dem Intersektionalitätsansatz wird der komplexen Vielschichtigkeit begegnet, indem verschiedene Kategorien in ihren spezifischen Überschneidungen und Wechselwirkungen untersucht und dabei die Mehrdimensionalität sowie Wandelbarkeit der Identität als auch der sozialen Position einbezogen werden (Lutz und Davis 2005, 231). Intersektionalität dient hier »als theoretische Rahmung und zur Analyse biographischer Erfahrung« (Köttig 2015, 123). Köttigs (2015, 123–129) Überlegungen zur vom Einzelfall ausgehenden, intersektionalen Analyse lassen sich an die Vorteile des offenen, induktiven Vorgehens narrativ-biografischer Interviews anschließen. Dieser Zugang ermöglicht, relevante Kategorien aus den Selbstthematisierungen abzuleiten und deren Wandelbarkeit in verschiedenen Kontexten zu untersuchen (ebd.).

Den Kategorien liegt ein poststrukturalistisches Verständnis als sozial konstruiert zugrunde. Sie treten einerseits als Differenzkategorien in Erscheinung, aufgrund derer Menschen zu »Anderen« gemacht und diskriminiert werden, andererseits werden sie als Identitätskategorien von Individuen selbst beansprucht (Lutz und Davis 2005, 230f.). Werden Differenzlinien nicht in Relation zueinander betrachtet, gerät der Zusammenhang zwischen ihren (kulturellen) Erscheinungsformen und (gewaltvollen) Machthierarchien aus dem Blick. Lutz und Davis plädieren dafür, »Identitäten als flexible, kontinuierlich und wechselseitig konstruierte Differenzen innerhalb eines gesellschaftlichen Machtkontextes zu untersuchen« (ebd., 230), indem soziale Positionierungen betrachtet werden (ebd., 230f.).

Ein ähnliches Verständnis findet sich bei Hall, der Identität »als einen Treffpunkt (meeting point) oder eine Nahtstelle (point of suture) zwischen Diskursen und Praktiken auf der einen und Subjektivierungsprozessen auf der anderen Seite« (Spies 2009 [14]) definiert. Diese Vorstellung weist Parallelen zu Butlers ambivalentem Subjektverständnis auf (Behrens 2021, 283). Subjekte werden hier als fragmentiert, wandelbar und machtdurchzogen verstanden (von Felden 2020, 56f.). Behrens (2021, 219, 293–296) verbindet dies dahingehend mit dem Intersektionalitätskonzept, dass Subjekte ihre Identität im Rückgriff auf diskursiv hergestellte Kategorien inszenieren. Dem liegt die Überlegung zugrunde, dass das Individuum in einer durch Machtverhältnisse geformten Struktur lebt. Um darin sprechen und handeln zu können, muss es Positionen einnehmen, die mit diskursiv aufbereiteten Kategorien besetzt sind (ebd.). Erst in der Subjektposition wird das Subjekt sichtbar und besteht somit nicht unabhängig vom Diskurs (Spies 2009 [19]).

Spies (2009 [13–15]) bezieht sich für die Analyse von Positionierungen auf Halls Subjektverständnis, das ebenfalls Diskurse einbezieht, ohne Subjekte allein als deren Effekt zu denken. Aus diskursiven Praktiken gehen Subjektpositionen hervor, in die das Individuum hineingerufen wird. Mit bestimmten Subjektpositionen geht es eine temporäre Verbindung ein und formt so seine Identität aus. Wenn ein Individuum in eine Subjektposition investiert, wird dieses in die Position vernäht, was Hall als beidseitigen Artikulationsprozess konzipiert (ebd.): »Eine Artikulation ist demzufolge eine Verknüpfungsform, die unter bestimmten Umständen aus zwei verschiedenen Elementen eine Einheit herstellen kann« (Hall 2000, 65). Die intersektionale Anbindungsmöglichkeit verdeutlicht Spies (2009 [45–61]) daran, dass Positionierungen in unterschiedlichen Diskursen eingenommen werden, die intersektionell miteinander verbunden sind, »wobei diese sich gegenseitig verstärken oder auch in Konkurrenz zueinander treten können« (ebd. [46]). Während Identitäten als Einheit erscheinen, bestehen sie aus fragmentierten Teil-Identitäten, die nicht ineinander aufgehen (ebd.; Hall 1994, 196). Hall (1994) beschreibt Identität als eine Geschichte innerhalb bestimmter Diskurse, die das Subjekt (sich zur Selbstvergewisserung) über sich selbst erzählt. »Wenn wir meinen, eine einheitliche Identität von der Geburt bis zum Tod zu haben, dann bloß, weil wir eine tröstliche Geschichte oder ›Erzählung unseres Ich‹ über uns selbst konstruieren« (ebd., 183). Durch das Erzählen wird die Identität einer diskursiven Ordnung unterworfen, enthält in der fluiden Unabgeschlossenheit jedoch auch Momente der Handlungsmacht (Spies 2009 [45–61]). Daran schließt Hall die Möglichkeit von identitätspolitischer »Neuidentifikation« an, mit dem Ziel, »sich selbst zu repräsentieren, anstatt immer nur durch die/den Anderen als Objekt repräsentiert zu werden« (Spies 2009, Fn. 21). Dies geschieht durch die Aneignung von Signifikanten, die als Platzhalter genutzt werden, über die sich ein Individuum mit einer Gruppe identifiziert: Indem das Bedeutungssystem verdrängt wird, das von außen eingeschrieben wurde, können Subjekte sich damit selbst repräsentieren (ebd.).

Spies (2010, 140–144) erachtet Lebensgeschichten als besonders geeignet, um die Ausgestaltung von Positionierungen – mit ihren diskursiven Implikationen sowie Momenten von Handlungsmacht – zu rekonstruieren. Biografien werden unter dem Einfluss mehrerer Diskurse gleichzeitig konstruiert. Um seine Biografie zu erzählen, muss das Individuum eine Subjektposition innerhalb eines Diskurses einnehmen. Die Positionierung variiert dann je nach diskursivem Kontext. Indem untersucht wird, in welchem Kontext, in welche Position investiert und wie sie ausgefüllt wird, kann das »Gewordensein und Werden unter dem Einfluss intersektionell verschränkter Diskurse« (Spies 2010, 144) analysiert werden (ebd., 140–144).

Auch in die Biografieforschung lässt sich so eine poststrukturalistische Perspektive integrieren (Spies und Tuider 2017, 9; Spies 2010, 140). Biografie wird als Konstrukt verstanden, das sowohl im Erleben als auch Erzählen von Diskursen abhängt, sodass die Analyse Rückschlüsse auf die Bedingungen ihrer Konstruktion ermöglicht (Spies 2009 [2f.]; 2017, 69f., 83f.). Um die Widerständigkeit, die sich in Brüchen und Diskontinuitäten in der Lebensgeschichte zeigt (Bender 2010, 311f.; Spies 2009 [5f., 70]; Spies 2017, 71), methodologisch einzufangen, kombiniert Spies (2010, 144–148) Halls Artikulationskonzept mit der biografischen Fallrekonstruktion nach Rosenthal und Fischer – ergänzt durch Bambergs (1997) Positionierungsanalyse. Dabei werden Biografien als Artikulationen aufgefasst, die keine feste, generative Einheit implizieren, der das Subjekt komplett untergeordnet ist (Spies 2009 [64–70]). So gilt es auch die interaktive Konstruktion in der Interviewsituation zu berücksichtigen, wie auch Bender (2010, 296–310) im Kontext poststrukturalistischer Subjektkritik betont. Der interviewten Person wird durch das Forschungsinteresse eine Subjektposition in einer diskursiv geformten Gruppe angeboten. Sie kann sich zwar davon abgrenzen, ist dabei jedoch weiterhin in den Diskurs involviert (ebd.).

Anstatt Biografie als manifeste, objektiv rekonstruierbare Aufschichtung von Ereignissen zu betrachten, basiert dieser Beitrag so auf dem Konzept einer ko-konstruierten, diskursiv geformten Lebensgeschichte (Spies 2010, 77ff.). Aus den daraus hervorgehenden narrativen Identitäten lässt sich auf zugrunde liegende Diskurse im Zusammenhang mit der individuellen Ausformung der Subjektpositionen schließen (Spies 2009 [63]). Durch die Analyse der Biografien als Artikulationen wird so eine Annäherung an die Bedeutung von Deutschrap für jugendliche Hörer*innen im Kontext ihrer Lebensgeschichte gesucht, indem mit Fokus auf die Positionierungsanalyse rekonstruiert wird, wie sie ihre Identität im Kontext von Deutschrap situativ konstruieren.

3 Positionierungen im Kontext von Deutschrap

3.1 Positionierungen als legitime Hörer: Relationierungen von Authentizität zwischen Erfahrungen und Werten

Den Interviews mit Jovan und Adnan ist gemeinsam, dass sich beide nicht nur als Deutschrap-Hörer, sondern als Experten und aktive Rapper positionieren. Sie unterscheiden sich jedoch in der Art, wie sie die Positionen ausfüllen und legitimieren. Beide positionieren sich im Kontext von Deutschrap als reif, reflektiert und anspruchsvoll entgegen aktuellen Entwicklungen, die sie als oberflächlich und plump kritisieren. Demgegenüber verorten sie sich innerhalb eines gleichsam »realen«, »authentischen« Rap, den sie über musikalische Qualität und moralische Werte charakterisieren. Dabei scheinen sie Positionen innerhalb eines Problemdiskurses abzuwehren, indem sie dessen Logik nicht verneinen, die Positionen jedoch anderen zuweisen. Ihre Ausführungen verweisen auf eine Abgrenzung vom kommerzialisierten Gangsta-Rap im Rahmen von Genredifferenzierungen. Diese werden häufig im Zusammenhang mit dem Authentizitätsideal diskutiert, das unter Abgrenzungspraxen konstruiert wird, wobei sich ästhetische und moralische Aspekte vermischen (Seeliger 2021b, 28f., 34; 2024, 266ff.; Süß 2019, 24ff.). Dabei erfolgt subkulturelle Repräsentation über ästhetischen Ausdruck und identitätsstiftende Abgrenzung von anderen Gruppen (Bandow 2022, 227f.).

Es deuten sich dabei unterschiedliche Muster an, Deutschrap und biografische Erfahrungen in Beziehung zu setzen. Jovan nutzt seine biografischen Belastungen einerseits, um sich als legitimer Teilnehmer innerhalb des Authentizitätsdiskurses zu positionieren. Andererseits kann er seine schwierigen Lebensumstände durch einen deskriptiv angelegten Rap sichtbar machen, aufarbeiten und umdeuten. Adnan zeigt sich hingegen in Abwehr des Narrativs des Unterschichtsrappers und scheint bemüht, sich vor allem über Leistung zu definieren. Er kann im Rahmen eines eher normativ dargestellten Rap Positionierungen entgegen biografisch erfahrener Zuschreibungen einnehmen. Das Authentizitätsideal verkörpert er über Kongruenz mit seinen Werten (Seeliger 2024, 268f.). Dieses Muster zeigt sich auch in den Positionierungen als reif. Jovan stellt sich als reif aufgrund seiner frühen Konfrontation mit Problemen dar, wofür er im Rap eine Entsprechung findet. Adnan hingegen präsentiert sich als jemand, der durch die Rezeption von Deutschrap sozusagen zu einem »reiferen Mann« und »besseren Sohn« geworden ist. Er bewertet Deutschrap scheinbar – einer Verwertungslogik folgend – danach, wie er ihm bei seiner Persönlichkeitsentwicklung hin zu diesem Ideal hilft:

A: Dass man nicht seine MUTTER enttäuschen muss, dass man nicht seinen VATER enttäuschen muss. (.) Dass man IMMER das für seinen Vater das GRÖSSTE (.) machen muss, dass du ALLES was dein Vater dir gegeben hat, zurückgeben musst und LIEBE, ALLES, was dein Vater so (.) dir geGEBEN hat oder für dich geMACHT hat, dass du für den zurückgibst. Dass der in RUHE/Dein Vater in RUHE sterben kann und NICHT in (..) so, wie soll ich sagen, (.) in voller Stress mit seinem Sohn und so, so einfach mit einem guten Gefühl sterben.

Adnan formuliert die Inhalte der Rapsongs, die ihm weitergeholfen haben, in Form von Verhaltensnormen. Das Pflichtbewusstsein für den Vater »das GRÖSSTE« zu machen – was von Adnan betont wird, daher in Kapitalschrift –, sowie die Diskrepanz zwischen den Erwartungen und seinem Verhalten, zeichnen sich als zentrale Struktur in seiner Lebensgeschichte ab. So stellt der Vater ein Vorbild für Leistung dar, verschärft mit seiner Aufopferung jedoch die (Bring-)Schuld und den Schweregrad der Sorgen. Obwohl er sich um besondere Leistungen bemüht, enttäuscht Adnan die Eltern immer wieder, insbesondere durch Kontakte mit der Polizei und Schlägereien, die zu einem Schulverweis führen. Die Betonung der Werte scheint aus dem Bedürfnis zu entstehen, sich dieser rückzuversichern und seine Identität angesichts der Widersprüche zu festigen.

Im Deutschrap finden sich diese Themen häufig, nicht weil es sich dabei um exklusive Deutschrap-Werte handelt, sondern weil darin prominent Lebensläufe verhandelt werden, aus denen ein Zwiespalt erwächst, vor dessen Hintergrund daran appelliert wird. Dabei wird sowohl die Schwierigkeit aufgezeigt, die Erwartungen an ein normtypisches Leben zu erfüllen, als auch das daraus hervorgehende Verlangen nach Anerkennung (Seeliger 2021a, 160f.; 2021b, 78; 2022, 13f.; Süß 2020, 225f.; 2024, 110). In diesem Zusammenhang interpretiert Seeliger (2021b) das Aufstiegsnarrativ als kompensatorischen Kampf um verwehrte Anerkennung (ebd., 12f., 81) und Verbürgerlichung (181f.). So betrachtet Seeliger (2021b, 126ff.) »Gangstarap als neoliberale Alltagskultur« (ebd., 128), in der finanzieller Erfolg als persönliche Leistung gilt. Das traditionelle Verständnis von Männlichkeit wird dabei über das »Idealbild einer migrantischen Aufstiegsmännlichkeit« (ebd., 126) definiert, vertreten etwa durch Rapper wie Xatar (ebd., 126ff.), den Adnan als Vorbild nennt. Zudem verweist Seeliger auf den »hochwirksamen Effekt des ›schuldigen Subjekts‹« (Rosa 2013, 110; zit. n. Seeliger 2021b, 75), das durch ständige Leistungssteigerung seine gesellschaftliche Legitimität sichert.

Demgegenüber wird Gangsta-Rap häufig als »Bedrohung für eine ansonsten als moralisch intakt und integer erscheinende Mehrheitsgesellschaft« (Seeliger 2021b, 181) problematisiert (Seeliger 2021a, 160). Bestimmte Formen dominanter Männlichkeit, deren Performance »die Merkmale respektabler hegemonialer Männlichkeit letztlich nur systematisch überzeichnet und gewissermaßen in ›unansehnlicher‹ Weise auslebt« (Anhorn und Balzereit 2016, 88f.), werden gesellschaftlich abgewertet. Die Darstellungen verweisen auf den Verlust traditioneller Orte zur Herstellung legitimer Männlichkeit, was im Zuge der Flexibilisierung des Kapitalismus vor allem marginalisierte Männer betrifft (ebd.; Seeliger 2021b, 67ff.; Süß 2024, 110). So wird in vielen Rapsongs ein Authentizitätsideal, das »männlich konnotierten Werten wie Härte und Standhaftigkeit entspricht« (Seeliger 2024, 275), im Rückgriff auf autobiografische Erfahrungen mit Gewalt und Kriminalität inszeniert (ebd., 270). Dabei verfügen Szene-Akteure, die oft früh einem Verwertungs- und Konkurrenzdruck ausgesetzt sind, häufig über wenig Ressourcen, um den Druck rund um die Herstellung von Männlichkeit zu bewältigen (Süß 2020, 224; 2024, 110). In vielen Rapsongs wird das Streben nach männlicher Dominanz bei gleichzeitigem schlechten Gewissen (den Eltern gegenüber) beschrieben (2020, 224ff.). Auch Adnan muss mehrere Ansprüche verhandeln, deren zwiespältige Umsetzung in seinen Lieblingsliedern (Fard [2008]: Rashid & Jamal; Fard [2011]: Reich & Schön; Luciano [2017]: Geh meinen Weg) thematisiert wird.

Adnan scheint bemüht, seine Familie ausschließlich als tugendhaft darzustellen. Dies kann als Prävention paternalistischer Lesarten verstanden werden, die ihn, angesichts der Unterschichtungspraxen im Krisendiskurs über Deutschrap – oft verbunden mit Rassifizierung –, in einer Problemfamilie positionieren (Güler Saied 2012, 25, 98, 120f.; Schmider 2021, 57f.). Beide Interviews zeigen unterschiedliche Formen der Abwehr von Viktimisierung, die als Reaktion auf Exotisierungs- oder Prekarisierungserfahrungen gedeutet werden können. Während beide regelmäßig Gegenpositionen zur passiven Opferrolle einnehmen, positionieren sie sich in bestimmten Kontexten als Opfer, indem sie anderen Verantwortung für Belastungen und ihre Reaktionen darauf, zuschreiben. Der Rückgriff auf ein Täter-Opfer-Narrativ ist jedoch häufig mit einer paternalistischen Objektivierung verbunden, die Opfer als hilfsbedürftig konstruiert. Diese Abhängigkeit und Verwundbarkeit kann im Kontext von Diskursen wie dem neoliberalen oder Männlichkeitsdiskurs als Abwertung erfahren werden. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit einer Umdeutung: Das Verständnis der Opferposition als Repräsentation von Ungerechtigkeit macht diese »zu einer mit moralischer Autorität ausgestatteten Position […], aus der heraus es legitim geworden ist, kollektive Unterstützung für individuelle Ansprüche einzufordern« (Stehr 2016, 767).

Dies äußert sich bei Jovan in der Beschreibung unzulänglicher Lebensumstände als implizite Politikkritik, die »realen Rap« (»REALE Sachen, also nicht so immer diese Klischee-Deutschrap«) in seinen Augen ausmachen. Als Referenz nennt er den Rapper Nate57, dessen Schilderungen von Perspektivlosigkeit auch Seeliger (2021b, 39; 2022, 19; Lütte und Seeliger 2017, 99ff.) als Beispiel für »die klassenpolitischen Implikationen von deutschem Gangstarap« (2021b, 39) anführt. Jovan verbindet die Musik ebenfalls mit sozialpolitischen Strukturen und Prekaritäten:

J: Halt geht in DIE Richtung, so, was man, (.) was die Politik wirklich (unmöglich?) macht und so was halt. So, du stehst hier, du hast Hartz IV, du kriegst nicht viel GELD und so. Aber warum kann man nicht arbeiten? Vielleicht deine Mutter ist krank und so was. Oder so/Du kriegst trotzdem dein Arsch/Kriegst nichts.

Jovan stellt das Hartz IV-System als ungerecht dar, möglicherweise als Gegennarrativ zur (neoliberalen) Rahmung von Hartz IV-Empfänger*innen als faul. In seinem Beispiel ist die Arbeitslosigkeit gesundheitlich bedingt, wodurch Armut – entgegen dem Postulat der Chancengleichheit – auf körperliche Faktoren zurückzuführen ist. Trotz der gesundheitlichen Einschränkung erhält man keine Unterstützung, sondern wird diskriminiert (»Du kriegst trotzdem dein Arsch«). Jovan zeigt diesen Zusammenhang beispielhaft für politische Verfehlungen auf und stellt dabei die Frage nach der Veranwortlichkeit neu. Das Beispiel scheint biografisch geprägt, da Jovans Mutter Hartz IV bezieht und beide Elternteile im Laufe des Lebens erkrankt sind.

Mehreren Positionen in seiner Lebensgeschichte scheint eine »therapeutisierende Erklärungs- und Bearbeitungsperspektive gesellschaftlicher Konfliktverhältnisse« (Anhorn und Balzereit 2016, 188) zugrunde zu liegen, mit der Individualisierung und Pathologisierung einhergeht. So erscheint in Jovans Lebensgeschichte der Zwiespalt,

»die eigene schwierige Lebenssituation, die Probleme in der Alltagsbewältigung, ja die eigene ›Identität‹ in den Begriffen von Krankheit, von psychischer Beeinträchtigung, von kognitiv-moralischen Defiziten zu präsentieren und damit Armut, Prekarität und soziale Unsicherheit tendenziell zu einer Frage öffentlicher (physischer und psychischer) Gesundheit/Krankheit zu machen« (ebd., 129).

Diesen Zwiespalt fängt Jovan durch die Thematisierung solcher Umstände im Kontext von strukturellen Ungerechtigkeiten im Rap auf, indem er sie als Aufruf zur Veränderung der politischen Strukturen begreift und so in ein Gegennarrativ zu individualisierenden und paternalistischen Responsabilisierungspraktiken einbindet. Damit widersetzt er sich zum Teil auch der im Gangsta-Rap verbreiteten »Hustle Culture«, die ständige Leistungsfähigkeit zur Norm erhebt und die Überwindung der Prekarität – ungeachtet Fragen sozialer Gerechtigkeit – als Zeichen hegemonialer Männlichkeit auslegt (Seeliger 2021b, 127f.). Er positioniert sich dabei im Kontrast zum »Klischee-Deutschrap«, der hier auch als »boasting« Gangsta-Rap (ebd., 28) verstanden werden kann. Nach dieser Unterscheidung hört Jovan kritischen Straßen-Rap, der das harte Straßenleben mit all seinen Implikationen beschreibt – jedoch nicht, um sich als übergeordneter Gangsta zu inszenieren, sondern um reale Verhältnisse abzubilden und so politische Verfehlungen aufzuzeigen. Hier zeigt sich das Musikhören als kritische Auseinandersetzung mit Lebensbedingungen und Rap als politischer Raum, in dem Jugendliche mit subkulturellen Alltagspraktiken auf gesellschaftliche Fragen antworten (Bandow 2022, 229f.).

Durch seine Rezeption von Deutschrap wird es Jovan möglich, dominante Positionen als schutzbedürftig, unreif und irrational umzukehren und die Darstellung einer widrigen Umwelt zur Positionierung als widerstandsfähig zu nutzen. Positionierungen als aggressiv und kriminell stellt er im Kontext prekärer Lebensumstände dar und zeigt somit an, dass sie Folgen sozialer Ungleichheit sind. Diese kann er gleichzeitig nutzen, um sich innerhalb des Authentizitätsdiskurses als legitimer Teilnehmer zu positionieren und Stärke zu verkörpern (Seeliger 2024, 266). Reckwitz (2019, 102ff.) beschreibt das ausdauernde »Sichdurchbeißen« (ebd., 102) als wahrgenommene Hauptkompetenz der prekären Klasse. Im Rahmen des Authentizitäts- und Singularitätsideals der Spätmoderne lassen sich damit verbundene Authentizitätsdarstellungen als Gegennarrativ verstehen, in dem das Durchleben der vulnerablen Lebenssituation als tapferes Alleinstellungsmerkmal aufgewertet wird (Seeliger 2021b, 191; 2022, 16; S. Barth und J. Barth 2022, 202ff.). Im Deutschrap findet sich die Möglichkeit, die »Marginalitätsdividende« (Süß 2021a, 124) zur Ressource für die Darstellung von Härte und Männlichkeit umzudeuten. Die meisten von Jovans Positionierungen sind mit männlich konnotierten Eigenschaften wie Härte und Aktivität verknüpft (Seeliger 2024, 275; Süß 2024, 109f.). Jovan sieht sich mit den normtypischen Erwartungen an einen Mann konfrontiert, dessen Lebenslauf in Erwerbsarbeit und der Rolle als Versorger mündet, kann die klassische Position als hegemonialer Mann jedoch nicht ausfüllen. Die Art, wie er scheinbar versucht, Dominanz herzustellen, wird weiter marginalisiert. Während Jovan sich zunächst in einer vulnerablen Ausgangslage positioniert, kann er sich durch deren Bearbeitung als widerstandsfähig positionieren. Anhand seiner Aussage »Was dich nicht umbringt, macht dich härter« lässt sich Stärke als Härte verstehen. Ohne Belastungen gibt es keine Resilienz. Damit geht eine Abhärtung einher, die seine Verhaltensweisen erklärt und gesellschaftliche Verhältnisse miteinbezieht. Somit dient Deutschrap nicht nur zur Identifikation und Repräsentation, sondern auch als Feld, in dem Jovan seine Belastungen in eine Ressource umwandeln kann.

Gleichzeitig zeigen Adnan und Jovan eine Abwehr reduktionistischer Fremdzuschreibungen in Bezug auf die hegemoniale Männlichkeit des Rap. Öffentliche Problematisierungen im Zusammenhang mit Gewalt und Kriminalität konstruieren sie als destruktive Männlichkeit, die reguliert werden müsse (Anhorn und Balzereit 2016, 88f.). Die Abwehr scheint auch auf eigenen Erfahrungen zu beruhen: Jovan musste unter anderem aufgrund seines Schulabsentismus in eine Wohngruppe ziehen und Adnan wurde mit der Exklusion aus dem Regelschulsystem konfrontiert und dabei als schwererziehbar etikettiert. Dabei werden sie unter einer neoliberalen Perspektive in Konkurrenz zu anderen gestellt und als Verlierer positioniert, während gleichzeitig von ihnen erwartet wird, diese Position sowie damit verbundene sozioökonomische Implikationen eigenverantwortlich anzunehmen (ebd., 101f.). Jovan rezipiert Rap demgegenüber als Sichtbarmachung sozialer Ungleichheit und Vulnerabilität, die so bearbeitbar wird. Er bezieht sich dabei auf Erfahrungen von Widrigkeit zur Darstellung von Widerstandsfähigkeit und Reife. Adnan leitet seine Reife und Stärke hingegen vor allem über Gegenpositionierungen zu Fremdzuschreibungen her, mit denen er im Laufe seines Lebens konfrontiert wurde. So zeichnet sich bei beiden die Bestrebung ab, ihre biografischen Erfahrungen im Rap zu überwinden und zu transzendieren.

3.2 Positionierungen als gute Rapper: Valorisierung von transformativer Leistung zwischen Eigenverantwortung und Anerkennung

Auch ihre eigene Musik stellen Adnan und Jovan in den Kontext von Ernsthaftigkeit und Qualität, wobei sie ihre Positionierungen als gute und ernst zu nehmende Rapper unterschiedlich herstellen und valorisieren: Adnan vor allem über Erfolge, die er über die Reaktionen anderer herleitet; Jovan, indem er seinen künstlerischen Anspruch über den Schaffensprozess in Verbindung zu seinen biografischen Erfahrungen darstellt. Dabei kommt der Musik eine scheinbar therapeutische Funktion zu. So geht mit dem Texteschreiben eine Erstverschlimmerung in Konfrontation mit Belastungen einher, die jedoch in einen befreienden Prozess mündet:

J: Das ist wie ein Fluss. Das fließt dann einfach. (.) So man merkt, durch ein, zwei ZEILEN, die holen immer mehr dein Inneres raus. Die kratzen so was RAUS und dann KRATZT das immer mehr raus (desto mehr?) du nachdenkst. Dann merkst du, wirklich so, wie SCHEISSE das eigentlich ist, aber wie GUT das eigentlich ist, dass du das jetzt ER­KENNST, weil du das jetzt besser machen kannst.

Die Metapher des Flusses deutet an, dass der Text nicht aus einem kalkulierten Bemühen, sondern in einer spontanen Improvisation entsteht. Jovan erfüllt damit gängige Erwartungen an einen talentierten und intuitiven Künstler, der die technisch-ästhetische Ebene, in Auseinandersetzung mit sich und der Welt, überschreitet. Dabei knüpft er an das Narrativ des leidenden Künstlers an, dessen kreativer Prozess sich ambivalent gestaltet. Auch mit dem Bild des Rauskratzens beschreibt er einen schmerzhaften, aber notwendigen Prozess als Voraussetzung für positive Veränderung. Es zeichnet sich eine Art Selbstdiagnostik ab, bei der Jovan seine Lebenssituation und Vergangenheit evaluiert. Auf Grundlage der Erkenntnisse nimmt er schließlich eine aktivierte Position ein, um sich aus einer nachteiligen Position herauszubewegen.

Jovan schließt die Sequenz mit einem eigenen Songzitat: »Zu viel im Kopf heißt übersetzt Bedeckung für das Freisein«. Damit kann er sich als jemand positionieren, der durch Kunst an seiner Psyche arbeitet und sich so empowert. So zeigt Süß auf, »dass sich auch der Akt des Rappens bzw. Raptexte-Schreibens selbst als tägliche Praxis der Selbstsorge konzeptualisieren lässt« (2020, 226). Auch Güler Saied verweist auf das Potenzial, »negative Energie in positive Energie zu transformieren. Durch das gesprochene Wort, den Ausdruck der Gefühle, werden Gefühle entwaffnet und verlieren somit an destruktiver Macht« (2012, 47). Zudem beschreibt Lüdtke »Rap als leistungsorientierte Kunstform, die […] Ohnmachtserlebnisse sprachlich transformiert« (2007, 178f.).

Es wird eine doppelte Bedeutung von Rap deutlich: Diese stellt Jovan einerseits im Kontext der Musik, die er als politische Kritik versteht, dar; andererseits zeigt er die kathartische Befreiung beim Texteschreiben auf. In der Reflexion der Vergangenheit, die eine zukunftsgerichtete Transformation ermöglicht, wird eine doppelte Zeitlichkeit erkennbar: Probleme können gleichzeitig aufgezeigt und bearbeitet werden, woran sich – parallel zum paradoxen Authentizitätsideal – Bröcklings Überlegungen zur Ambivalenz von Empowerment anschließen lassen: »Ohne sense of powerlessness kein Empowerment« (2003, 340). Während über Rap einerseits Entindividualisierungen von Problemen vorgenommen werden, finden sich auch Positionierungen, die als »Arbeit am Selbst« (Anhorn und Balzereit 2016, 101f.) interpretiert werden können, mit der Verantwortung für die Überwindung der Lebensumstände übernommen wird (ebd.). Hier zeigt sich ein Abbild von Bröcklings (2003) Verständnis von Empowerment als kompensatorische Strategie, die zugleich responsabilisierend wirkt: Jovan ist nicht schuld an seiner Lebenssituation, jedoch für deren Bewältigung verantwortlich. Dies deutet sich etwa im therapeutischen Effekt des Schreibens und seinen Darstellungen als widerstandsfähig an: »Begreift man Resilienz in diesem Sinne als Anrufung, fortwährend die eigene Belastbarkeit, Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit zu steigern, so wird die neoliberale Grundierung des Konzepts sichtbar, das Emanzipation an Wettbewerbsfähigkeit koppelt« (Bröckling 2016, 405).

Bei Adnan werden die neoliberalen Bezüge insbesondere dahingehend sichtbar, dass er Leistung in seiner Lebensgeschichte als Leitmotiv präsentiert. Hierbei treten Parallelen zu dem Anspruch an ein unternehmerisches Selbst (ebd.) auf, das sich mit Talent, Disziplin und einem angepassten Umfeld, dessen Ressourcen es aktivieren kann, hocharbeitet. In diesem Zusammenhang lässt sich Seeligers Interpretation von Gangst-Rap als »Ausdruck des neoliberalen Kapitalismus irgendwo zwischen der häufig kompensatorischen Artikulation von Phantasien des sozialen Aufstiegs gegen Widerstände und Prekarisierungskritik« (2021b, 12f.) erkennen. Dabei überschneidet sich die Figur des »Hustlers«, der sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln durchschlägt (Wacquant 1998, 4f.) – sowohl durch Aufstiegsambitionen als auch alltäglichem »Durchbeißen« (Reckwitz 2019, 103) –, mit neoliberalen Konzepten von Selbstoptimierung und Resilienz (S. Barth und J. Barth 2022, 203; Seeliger 2021b, 127f.). Sowohl das unternehmerische als auch das resiliente Selbst gehen durch eine kontinuierliche Arbeit am Selbst in einer Zukunftsgerichtetheit auf (Bröckling 2016, 405f.). »Wenn man will, mag man auch darin ein vergeschlechtlichtes Subjektivierungsprogramm erkennen: Sisyphus ist ein männlicher Heros« (ebd., 406).

Es lässt sich zudem vermuten, dass sie in diese Position innerhalb eines paradoxen, rassistischen und klassistischen Problemdiskurses gerufen werden, in dem sie einerseits als Verantwortliche für ihre Lebenssituation adressiert werden (ebd., 444f.). Andererseits sind an stigmatisierende Viktimisierungserzählungen »Defizit- und Passivitätskonstruktionen« (Betz 2016, 441) gebunden, welche die Entwicklungsmöglichkeiten insbesondere von migrantisierten Familien zum Teil deterministisch begrenzen (ebd.). Entsprechend nehmen beide Opferpositionen ein, um Ungerechtigkeit aufzuzeigen, und stellen diesen ihre Positionierungen als resiliente, leistungsfähige, reife und aktiv eigenverantwortlich Handelnde entgegen. Insbesondere Adnan verweist auf stigmatisierende Adressierungen als »Türke« und beschreibt, wie er an seiner Gemeinschaftsschule von Lehrkräften diskriminiert wurde, bis er der Schule verwiesen wurde. Die Erfahrungen an der neuen Schule stellt er als konträr dar:

A: Die haben nicht auf MICH geguckt, wenn meine Noten gut waren, meine Noten waren gut. Wenn ich was gut/Wenn/EGAL wer ich bin. Egal ob ich ein TÜRKE bin jetzt, egal ob ich ein <Adnan> bin jetzt. (705f.)

Adnan beschreibt eine Verschiebung des Fokus weg von seiner Person bzw. der fremdzugeschriebenen Identität hin zu seinen Leistungen. Dadurch legt er das Versprechen der Chancengleichheit – im Kontrast zu seiner früheren Erfahrung – als eingelöst dar. Im Gegensatz dazu steht der Fokus der Lehrkräfte an seiner alten Schule in Bezug zu einer strukturellen Diskriminierung als »ein Adnan«. Sein Name fungiert dabei als Platzhalter für die Zuschreibung »TÜRKE«, die er hier als stigmatisierende Benachteiligungskategorie darstellt. Der Name wird zum Träger einer Identität, die im Kontext der ersten Schule bedroht wird. Demgegenüber kann er sich an der zweiten Schule mit seinen Leistungen beweisen und so weiter an den leistungsfähigen Idealtyp hegemonialer Männlichkeit im Rap anschließen, der seinen Erfolg gegen alle Widerstände durchsetzt (Seeliger 2021, 126).

Auch als Rapper füllt Adnan solche Gegenpositionierungen aus. Als »Adno« kann er einen selbstgewählten, leicht abgewandelten Künstlernamen an seine Leistungen knüpfen. Dies ermöglicht ihm eine positive Neubesetzung seines Namens:

A: Ich heiße ja/Mein Künstlername heißt ja <ADNO>. Ich habe dann so eine Hook gehabt, da sagt <Jonas> so ›<Adno> (lang gesungen). Und dann habe ich so gesagt, ja so mäßig: ›»Das ist mein Name, muss euch mit der AUFnahme zeigen, was ich DRAUF habe« (gerappt)‹.

Über seinen Künstlernamen wird Adnan als solcher adressiert, was er affirmativ aufgreift. Dabei füllt er seine Position als Deutschrapper aus, indem er selbstreferenziell über das Rappen rappt, wobei er gleichzeitig seine Rolle, sein Ziel und seine Fähigkeiten thematisiert und unter Beweis stellt (Lüdtke 2007, 180ff.). Dies wird ihm vom Publikum bestätigt, das ihn in seiner Position als Künstler anerkennt:

A: Und das haben dann ALLE, (.) alle einfach so mitgerappt. Einfach, ich habe so Mikrofon hingehalten, die haben alle so: »›<ADNO>« (gesungen)‹. Dann (.) habe ich halt so gedacht: »Okay, ist KRASS«. »Ich habe es drauf, so«, habe ich mir schon SELBER gedacht.

Adnan kann den Referenzrahmen seines Namens ändern, indem er die Verknüpfung mit einer fremdzugeschriebenen, negativ bewerteten Identität gegen den Bedeutungsrahmen als Künstler austauscht, innerhalb dessen er sich über seine Leistung konstruiert. In diesem Sinne lässt sich seine Rapmusik – als Rückeroberung der Deutungshoheit über seine Identität – als Empowerment verstehen.

Angesichts solcher empowernder Praktiken weist Spies (2010, 397) darauf hin, dass diese nicht als absolute Handlungsmacht zu verstehen sind, mit der die Macht der Diskurse vollständig aufgebrochen wird. Vielmehr verweisen sie auf fortbestehende Diskurse, die es im Zusammenhang mit Machtfragen weiter zu bearbeiten gilt (ebd.). Im Fall von Adnan findet sich keine explizite Benennung struktureller Ungleichheit im Kontext von Rap, dennoch lassen sich auch seine Positionierungen mit Herrschaftsverhältnissen in Verbindung bringen, werden sie als »Auseinandersetzung mit hegemonialen Erzählungen« (Stehr 2016, 775ff.) interpretiert. So scheint er sich mit Rap von als stigmatisierend empfundenen »Identitätszwänge(n)« (ebd.) zu befreien. In seiner Rezeption positioniert er sich entgegen eines Narrativs, das seine Position als Rapper über Unterschichtungspraxen auf eine Problemfamilie zurückführt. Dabei handelt er sowohl Erfahrungen von Viktimisierung als auch Kriminalisierung aus und verkörpert das Authentizitätsideal über Integrität und Leistung.

4 Abschließende Bemerkungen

Die Interviews mit Adnan und Jovan verdeutlichen die Bedeutung von Deutschrap für die Identitätskonstruktion. Nach Hall »suchen wir andauernd nach Identität und konstruieren Biographien, die die verschiedenen Teile unseres gespaltenen Ichs zu einer Einheit verknüpfen« (1994, 196). Beim Erzählen entsteht eine wechselseitige Beziehung zwischen Deutschrap und Lebensgeschichte: Biografische Zuschreibungen werden in ein Narrativ eingebunden, in dem sie im Kontext von Deutschrap transformiert werden. Deutschrap wird dabei als Rahmen für alternative Identitätskonstruktionen bedeutsam, für die wiederum biografische Erfahrungen relevant sind. So liegen interdependente Identitätskonstruktionen im Kontext von Deutschrap und rahmender Gesamterzählung vor.

Jovan und Adnan positionieren sich dabei zu dominanten Diskursen und stellen Gegennarrative zu problematisierenden Erzählungen, die sowohl Deutschrap als auch ihre Biografien betreffen. Im Vordergrund stehen Diskurse rund um Männlichkeit und Leistung, die sich miteinander sowie mit weiteren Diskursen verweben. In den scheinbar übergeordneten neoliberalen Diskurs eingespannt, zeigen sich sowohl Positionierungen in Annahme dessen Logik als auch Abwehrpositionierungen gegenüber (rassistischen) Unterschichtungspraxen. Es wird deutlich, dass keine Position isoliert als empowernd verstanden werden kann. Vielmehr sind die Positionierungen in ihrer spezifischen situativen Einnahme, in Dialektik zu den Diskursen, auf die damit reagiert wird, zu betrachten. So lassen sich multiple Positionierungen rekonstruieren, deren jeweilige Ausgestaltung mit dem Wandel der sozialen Position einhergeht. Dabei nehmen Jovan und Adnan Opferpositionen in Kontexten ein, in denen sie damit Ungerechtigkeit aufzeigen oder das eigene Verhalten erklären können. Gleichzeitig belegen sie teilweise Positionen in Anlehnung an einen Gefahrendiskurs, um Härte und somit Stärke zu demonstrieren und die Positionen umzudeuten. Eingerahmt wird dies von einer Gesamtdarstellung, bei der die Jugendlichen nicht in den einzelnen Positionierungen aufgehen, sondern Begrenzungen und Vereinheitlichungen mit der Positionierung als reflektierte Künstler übersteigen.

Im Kontext von Deutschrap füllen sie so Positionierungen in Abwehr von stigmatisierenden Fremdzuschreibungen aus, die mit einer selbstbestimmten Aneignung und Umdeutung einhergehen. Hierbei werden auch Positionierungen innerhalb dominanter Diskurse eingenommen, die nicht als Opposition erscheinen, sondern als Reproduktion neoliberaler Männlichkeitsideale. Dabei zeichnet sich eine ambivalente Dynamik ab: Deutschrap bietet die Möglichkeit, sich diesen Idealen anzunähern, wenn deren Erreichen in anderen Bereichen erschwert ist, wobei die Annäherung gesamtgesellschaftlich häufig delegitimiert wird. Unter dieser Perspektive kann auch die Herstellung hegemonialer Männlichkeit in Form von neoliberalen Idealen in subversive Gegennarrative eingebunden werden. Es wird ersichtlich, dass die Jugendlichen im Kontext von Rap eine Aufwertung ihrer, in anderen Kontexten abgewerteten, Positionen erreichen können.

In der Auseinandersetzung mit Empowerment wird die Brüchigkeit der Dichotomie von Affirmation und Empowerment sichtbar. Empowerment steht Affirmation nicht diametral entgegen, sondern beinhaltet bereits selbst Ambivalenzen und Paradoxien (Behrens 2021, 294). So zeigt sich bei Adnan und Jovan die selbstevaluative Unterwerfung unter neoliberale Logiken als Voraussetzung für ihr Empowerment. In diesem Kontext lässt sich auch Empowerment als Sisyphusarbeit diskutieren: »[W]enn es nicht um die Verteilung der Macht über, sondern um die Erweiterung der Macht geht, ist Empowerment ein nicht abschließbares Projekt« (Bröckling 2003, 329; zit. n. Bastian 2017, 244). Ein Verständnis von Empowerment als Kontinuum, wie es Bastian (2017, 249ff.) – im Zusammenhang mit Aktivierung – vorschlägt, erlaubt, die ambivalenten und paradoxalen Ausprägungen aufzunehmen. Obgleich die eigenständige Verbesserung der Lebenssituation ermächtigend wirken kann, müssen die zugrunde liegenden Responsabilisierungsmechanismen hinterfragt werden, damit Empowerment nicht zum ausbeuterischen Zwang verkommt. Bei den Darstellungen von Empowerment ist zudem zu beachten, dass diese in einer Interviewsituation mit einer Vertreterin einer akademischen Institution situiert sind. Um derlei situative Ko-Narration in Rechnung zu stellen, bleibt eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Interviewsituation sowie eine Positionierungsanalyse im direkten Kontext der Gesprächsturns offen (Spies 2010, 91f., 146–149; Goblirsch 2010, 93f.).

Anmerkungen

[1]
Infolge werden die Ausführungen zu Gangsta-Rap stellvertretend für die härteren Subgenres allgemein angesehen, deren Unterscheidung von der individuellen Auslegung abhängt. Gangsta- und Straßen-Rap werden oft synonym verwendet; im Ergebnisteil deutet sich jedoch eine subjektive Abgrenzung an, die als Identifikation mit Straßen-Rap interpretiert werden kann (Seeliger 2021b, 34f.).
[2]
Von Felden (2020, 69) schlägt die Adaption der Begriffe »Dispositiv« und »Subjektivierung« auf empirischer Ebene durch »Appell« und »Rezeption« vor. Zwar handelt es sich um keine direkte Übersetzung mit allen theoretischen Implikationen, dennoch suggerieren sowohl Dispositiv als auch Appell eine Sogwirkung, während Subjektivierung und Rezeption eine aktive Aneignung implizieren (ebd.).

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Süß, Heidi. 2019. »›Ich wär’ auch gern ein Hipster, doch mein Kreuz ist zu breit‹ – Die Ausdifferenzierung der HipHop-Szene und die Neuverhandlung von Männlichkeit«. In Stilbildung und Zugehörigkeit. Materialität und Medialität in Jugendszenen, hrsg. v. Tim Böder, Paul Eisewicht, Günter Mey, Nicolle Pfaff, 23–44. Wiesbaden: Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21661-0_2.

Süß, Heidi. 2020. »Vaterschaft, Selbstzweifel, Angeln. Die Care-Seite des deutschsprachigen Rap«. In Männlichkeiten und Care. Selbstsorge, Familiensorge, Gesellschaftssorge, hrsg. v. Martin Dinges, 222–241. Weinheim, Basel: Beltz Juventa.

Süß, Heidi. 2021a. »Rapresent whom? Über Selbstreflexion, situiertes Wissen und Androzentrismus in der deutschsprachigen HipHop-Forschung. Ein Kommentar aus dem (?)Off(?)«. In Rap. Politisch. Rechts? Ästhetische Konservatismen im Deutschrap, hrsg. v. Nicolai Busch und Heidi Süß, 115–134. Weinheim: Beltz Juventa.

Süß, Heidi. 2021b. »Ihr habt lang genug gewartet, dass ein Sammelband erscheint. Rap & Geschlecht. Eine Einleitung«. In Rap & Geschlecht. Inszenierungen von Geschlecht in Deutschlands beliebtester Musikkultur, hrsg. v. Heidi Süß, 7–24. Weinheim: Juventa.

Süß, Heidi. 2022. »Hoes Up, G’s Down? – Transformationsprozesse im Geschlechterverhältnis am Beispiel der deutschsprachigen Rap-Szene«. In HipHop im 21. Jahrhundert. Medialität, Tradierung, Gesellschaftskritik und Bildungsaspekte einer (Jugend-)Kultur, hrsg. v. Thomas Wilke und Michael Rappe, 61–76. Wiesbaden: Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36516-5_4.

Süß, Heidi. 2024. »Einsam, traurig, überfordert. Rap-Männlichkeiten zwischen gewaltigen Emotionen und gewaltvollen Männlichkeitsskripten«. In (Deutsch-)Rap und Gewalt – Ambivalenzen und Brüche, hrsg. v. Nazil Hodaie, Gabriele Hofmann, Eva Kimminnich, Rosa Reittsamer und Daniel Rellstab, 93–116. Basel, Weinheim: Beltz Juventa.

Wacquant, Loïc.1998. »Inside the Zone: The Social Art of the Hustler in the Black American Ghetto«. Theory, Culture and Society 15 (2): 1–36. https://doi.org/10.1177/026327698015002001.

Wilke, Thomas. 2022. »Doing Mediality. Zu einigen konstitutiven und phänomenalen medialen Aspekten von HipHop & Rap«. In HipHop im 21. Jahrhundert. Medialität, Tradierung, Gesellschaftskritik und Bildungsaspekte einer (Jugend-)Kultur, hrsg. v. Thomas Wilke und Michael Rappe, 491–543. Wiesbaden: Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36516-5_4.

Songverzeichnis

Fard. 2011. Reich und Schön. Zugriff 25.09.2024. https://www.youtube.com/watch?v=sgSKkPPV690.

Fard. 2008. Rashid und Jamal. Zugriff 25.09.2024. https://www.youtube.com/watch?v=_V4Mo0g-Z38.

Luciano. 2017. Geh meinen Weg. Zugriff 25.09.2024. https://www.youtube.com/watch?v=1FIwmSE3XJM.

Die Autorin

Celia Wolter Rodríguez, M.Ed. (Sonderpädagogik), Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Rheinland-Pfälzisch Technischen Universität Kaiserslautern Landau am Arbeitsbereich Sozialpädagogik. Schwerpunkte: Biografisches Erzählen, Cultural Studies, Mehrdimensionalität sozialer Ungleichheit.

Kontakt:
Celia Wolter Rodríguez,
RPTU Campus Landau | Institut für Bildung im Kindes- und Jugendalter,
Bürgerstraße 23, D-76829 Landau,
E-Mail: celia.rodriguez@rptu.de