Der Artikel untersucht den Stellenwert der Ersten-Person-Perspektive für das konzeptuelle Verständnis menschlicher Subjektivität und Intersubjektivität in der psychologischen Technikforschung. In einem ersten Schritt wird das mechanistische Wirkungsdenken und die verbreitete Ausblendung der subjektiven Dimension menschlicher Lebenspraxis in der heutigen Psychologie beschrieben und gezeigt, warum die damit einhergehende Forschung die Bedeutung der Technik für die Lebensführung der Menschen nur unzureichend untersuchen kann. Daraufhin wird begründet, warum ein präzisiertes konzeptuelles Verständnis des Ichs und des Anderen den Einbezug der Ersten-Person-Perspektive erfordert, und zudem werden Grundprinzipien einer dialektischen Technikforschung vom Standpunkt des Subjekts ausskizziert.
Schüsselwörter: Alltagserfahrung, Erste-Person-Perspektive, technische Vermitteltheit individueller Existenz, intersubjektive Symmetrie, Sozialpsychologie der Technik, subjektwissenschaftliche Erkenntnistheorie
The article explores the significance of the first-person perspective for the conceptual understanding of self and other in the psychological study of technology. Starting with a critical discussion of the deterministic effect thinking and disregard of the subjective disposition of human life in psychology today, it is elucidated how research implied in such an approach falls short to explore the implications of technology in humans’ conducts of life. Thereupon, it is substantiated why a refined conceptual understanding of self and other presupposes the first-person perspective; finally an outline of basic principles of the dialectical study of technology from the standpoint of the subject is presented.
Keywords: experience, first-person perspective, technological mediation of individual existence, intersubjective symmetry, social psychology of technology, subject science epistemology
Wenn es um die Erforschung des Zusammenhanges von Mensch, Technik und Gesellschaft geht und um die Frage nach der Bedeutung der Technik im menschlichen Leben, dann stellt sich die Frage, wie die verbreitete Dichotomie und Diskrepanz von Mensch und Technik überwunden werden könnte. Menschen schaffen die technische Dinge und verwenden sie in ihrer alltäglichen Lebenspraxis, dabei konstituieren die Dinge umgekehrt auch den Menschen und seine Erfahrung, sein Denken und sein Handeln. Ohne Mensch keine Technik, ohne Technik kein Mensch. “Technik haftet der Natur des Menschen [...] nicht wie etwas Fremdes an, sondern gehört untrennbar zu ihr”, erklärt der Technikhistoriker David Nye (2007, S. 2), “so weit wie wir dank der Archäologie in die Vergangenheit zurückblicken vermögen, war Technik schon immer ein Bestandteil der menschlichen Gesellschaft” (ebd., S. 7). Daher kann man nicht nur von der gesellschaftlichen, sondern auch von der technischen Vermitteltheit individueller Existenz sprechen. Wie könnte diese technische Vermitteltheit und der innere Zusammenhang von Mensch und Technik in psychologischer Forschung konzeptualisiert werden, ohne dabei einerseits Mensch und Technik zu gleichzusetzen oder andererseits die Dichotomie und Kluft zwischen Erzeuger und Erzeugtem, zwischen Sozialität und Materialität, zwischen menschlichem Herstellen und Vorstellen zu reproduzieren?
Diese Frage steht im Zentrum der folgenden Überlegungen. Ich beginne dabei mit einer kritischen Analyse der derzeit vorherrschenden Psychologie. In ihr wird üblicherweise aus einer Dritten-Person-Perspektive geforscht. Die Wissenschaftlichkeit des Forschens wird mit der Einnahme einer externen Perspektive gleichgesetzt und die psychologischen Phänomene werden mit einem Blick von außerhalb, mit einem “god-trick”, wie die Wissenschafts- und Technikforscherin Donna Haraway erklärt, und einem “view from above, from nowhere” (1991, S. 195) analysiert. Aus dieser Perspektive kann die menschliche Lebenspraxis nur abstrakt und reduziert zur Sprache kommen. Der Mensch erscheint einseitig, als ein von der Versuchsanordnung bedingtes Wesen, und die konkrete Wirklichkeit menschlicher Subjektivität, die aktiv handelnde Seite menschlicher Lebenspraxis, bleibt ausgeblendet.
In Anknüpfung an die Unterscheidung zwischen zwei grammatikalischen Formen markiert das Begriffspaar Erste- versus Dritte-Person-Perspektive eine grundlegende Differenz zwischen zwei Formen menschlicher Selbst- und Weltwahrnehmung und Zugängen der Erkenntnisgewinnung. Die Dritte-Person-Perspektive wird oft mit dem objektiven wissenschaftlichen Blick identifiziert. Es ist der Blick von außerhalb auf etwas. Er geht zurück auf die Unterscheidung zwischen Erkenntnissubjekt (dem Forschenden) und dem Erkenntnisobjekt (dem Beforschten). Diese Trennung mag in wissenschaftlichen Bereichen, in denen es um Prozesse in der Natur, aber auch der Gesellschaft, Ökonomie, Politik etc. geht, berechtigt sein, schlicht weil Erkenntnissubjekt und Erkenntnisobjekt zwei unterschiedlichen Wesensklassen zugehören. Demgegenüber ist die Erste-Person-Perspektive der Blick des “Ichs”. Sie umfasst die Selbst- und Welterfahrung des Subjekts, aber auch dessen Empfinden, Denken und Handeln. Die Dritte-Person-Perspektive wird manchmal kritisch als ein Denken “über andere Menschen” beschrieben. Aber warum sollte es problematisch sein, sich Gedanken über andere Menschen zu machen? Ein auf der Ersten-Person-Perspektive beruhendes Denken kann – wie ich im Folgenden zeigen werde – durchaus andere Menschen zum Gegenstand haben, ja es schließt gerade Andere mit zu bedenken und sie aus ihrem jeweiligen Weltbezug zu verstehen versuchen notwendig mit ein.
In den Wissenschaften vom Menschen, insbesondere der Psychologie, ist die strikte Unterscheidung zwischen Erkenntnissubjekt und Erkenntnisobjekt nicht wirklich überzeugend. Zum einen, weil Forscher und Beforschtes kategorial zusammenfallen, beide sind der gleichen Wesensart zugehörig. Zum anderen, weil es sich beim Erkenntnisobjekt nicht wirklich um ein Objekt, sondern um ein Subjekt handelt, um ein menschliches Wesen, ein “Ich”, das, jeweils von seinem Standpunkt und seiner Perspektive aus, aktiv, handelnd, denkend und erfahrend sich in der Welt befindet und in ihr agiert. Daher wäre zu erwarten, dass in psychologischen und humanwissenschaftlichen Prozessen der Erkenntnisgewinnung der Ersten-Person-Perspektive ein zentraler Stellenwert zukommt. Überraschenderweise aber ist das nicht der Fall. In den Hauptströmungen der Psychologie dominieren gegenwärtig noch immer Dritte-Person-Zugänge. Ich schreibe hier “noch immer”, weil in der Geschichte der Psychologie, angefangen von Wilhelm Wundt und William Stern über die Psychoanalyse, Kulturhistorische Schule und Humanistische Psychologie bis hin zu den heutigen alternativen Strömungen und subjektpsychologischen Ansätzen die pauschale Einnahme einer Dritten-Person-Perspektive in der psychologischen Forschung kritisch diskutiert wurde. Da dabei Arbeiten entstanden, die die Problematik und inneren Widersprüche des “Blicks von außerhalb” detailliert ausführen und begründen (etwa Brockmeier, 1998; Bruner 1997; Gergen 1996; Holzkamp 1983, 1993; Stephenson & Papadopoulos 2006; Teo 2005; Tolman 1991 u.v.a.), kann ich darauf aufbauen und mich auf die Beschreibung der Grundstruktur der Dritten-Person-Perspektive in der psychologischen Forschung und eine Diskussion ihrer Grenzen beschränken.
Trotz der Vielzahl theoretischer Entwicklungen und methodischer Ansätze vereint die dominierenden Strömungen der westlichen Psychologie ein ganz spezifisches wissenschaftliches Selbstverständnis: Die theoretischen und methodischen Konstruktionen und damit die Formen der Erkenntnisgewinnung bauen auf denen der Naturwissenschaften auf. Auf der Ebene der theoretischen Konstruktionen zeigt sich dies in der Übernahme der Theoriesprache aus natur- und technikwissenschaftlichen Disziplinen (statt der Entwicklung einer eigenständigen, wirklich psychologischen Begrifflichkeit). So übernimmt etwa der Behaviorismus seine konzeptuelle Sprache aus der Physiologie, der Kognitivismus aus den Computerwissenschaften oder die Neuropsychologie aus der Biologie. Zum anderen zeigt sich dies auf der Ebene der psychologischen Methodik: Im Zentrum der psychologischen Methodik steht, quer zu den unterschiedlichen theoretischen Ansätzen, die aus den Naturwissenschaften importierte experimentell-statistische Methode. Aus dieser Methodik (das bedeutet aus der Form, statt aus dem Inhalt) bezieht das Fach, wie Walter Bungard und Jürgen Schultz-Gambard das einmal formulierten, seine “wissenschaftliche Identität” (1988, S. 159).
Wie wird nun im klassisch experimentellen Methodenschema das Verhältnis von Mensch und Welt konstruiert und begrifflich gefasst? Deutlich wird dies in der Struktur der methodischen Grundanordnung. Diese ist durch drei Instanzen bestimmt: Zum einen durch die “Versuchsperson(en)”, zum zweiten durch eine “Reizkonstellation”, die der Versuchsperson dargeboten wird, und zum dritten von der Antwort, der “Reaktion” der Versuchsperson auf die Reizkonstellation, die vom Versuchsleiter dann als “Datum” registriert wird. Der Versuchsleiter konstituiert (über die Bestimmung der Fragestellung, die Auswahl der Versuchspersonen usw.) die Anordnung, er bleibt aber, im Bezug zu der Struktur des Schemas, im Hintergrund. Üblicherweise wird die dargebotene Reizkonstellation als “unabhängige Variable” bezeichnet und die Reaktion der Versuchsperson als “abhängige Variable”; in der “experimentellen Hypothese”, bzw. der Theorie werden dann “Vorhersagen” über die Art des Zusammenhanges zwischen abhängiger und unabhängiger Variablen gemacht.
Diese Struktur der methodischen Anordnung reduziert das komplexe Verhältnis von Mensch und materieller Welt auf einfache Wirkungs- und Wenn-Dann-Zusammenhänge. Die Reizkonstellation interessiert nicht als ein selbständiger Weltausschnitt in seiner sozialen und gesellschaftlichen Einbettung, sondern allein unter dem Aspekt, wie sie auf die Versuchspersonen einwirkt und was für mögliche Reaktionen sie zeitigt. Der so verstandene Reiz hat mit der wirklichen Welt nicht mehr viel zu tun, vielmehr gehört er zum Außenbereich der Versuchsperson selbst. Er wird als mögliche Modifikation von deren Sinnesfläche mit dem Effekt der Reaktionsänderung gesehen, stiftet quasi eine unmittelbare Verbindung zwischen Sensorium und Bewegungsapparat der Versuchsperson. Auch bei der Antwort der Versuchsperson interessieren, aufgrund der Struktur der methodischen Anordnung, nicht die handlungs- und bedeutungsbezogenen Qualitäten des individuellen Subjekts, vielmehr wird sie allein unter dem Aspekt des unmittelbaren Effekts der Reizkonstellation betrachtet.
So handelt es sich bei dem Individuum, wie es aus der Perspektive der Standardanordnung aufgefasst wird, nicht um einen wirklichen Menschen in seinen konkreten alltäglichen Lebensbezügen, sondern um ein abstraktes Wesen, dessen soziale Situiertheit und erfahrende und handelnde Weltbezüge strukturell ausgeblendet werden und durch die organismische Begrifflichkeit alleine deterministisch als Einwirkungen bzw. Auswirkungen zur Sprache kommen können. Dadurch kann hier von wirklichen Welt- und Selbstbezügen individueller Subjekte nicht die Rede sein, sondern lediglich vom Verhältnis stimulierter Außenbereiche und reaktiver zentraler Bereiche organismischer Wesen (Holzkamp 1996; Schraube 1998, 2001). “Die meisten Züge, die die Experimentalpsychologie an Versuchspersonen feststellt”, erklärt der Technikphilosoph Günther Anders, “entstehen als Produkt der Experimente selbst; sie sind gewissermaßen die roten Druckspuren, die die experimentellen Apparaturen erzeugt, unter Umständen dann auch endgültig hinterlassen, haben. Was die Experimente sichtbar machen, ist nicht, wie der Mensch ist, sondern, was man aus ihm machen kann. – Daß man vielerlei aus ihm machen kann, ist natürlich unbestreitbar. Aber man glaube nicht, dadurch etwas über ihn zu wissen” (1993, S. 70).
In der Struktur der methodischen Standardanordnung zeigt sich die Besonderheit der Dritten-Person-Perspektive klassischer Psychologie: Es ist der abstrakte, dekontextualisierte Blick von außen auf das Individuum, der mit unterschiedlichen Einwirkungsfaktoren experimentierende Blick, der aber nicht wirklich beim realen Individuum und dessen alltäglicher Lebenswelt ankommt. Es ist der Blick, der den Mensch-Welt-Zusammenhang als kausalen Wenn-Dann-Zusammenhang erfasst, wobei die Welt alleine als Reiz und Wirkung auf das Individuum im Blickfeld ist. Durch diesen strukturellen “Wirkungsblick” – Klaus Holzkamp sprich hier zurecht vom “Bedingheitsdiskurs” der traditionellen Psychologie (1996, S. 56) – wird menschliche Subjektivität radikal reduziert. Der Mensch erscheint alleine als abhängig von äußeren Faktoren, als Reagierender auf Reize. Die subjektive Dimension, die Perspektive des handelnden Menschen, die Komplexität der Erfahrung, die Konflikte und Widersprüche in der alltäglichen Lebenspraxis, die Überlegungen, was man tun möchte oder auch nicht, eben ein umfassendes Verständnis des menschlichen “Ichs” und des “Anderen” und seines/unseres Selbst- und Weltbezuges (das doch das eigentliche Thema der Psychologie darstellt), bleibt ausgeklammert. In dieser Ausblendung der eigentlichen psychischen Dimension und der spezifisch menschlichen Fähigkeit, sich zu sich selbst, zu anderen und zur Welt erfahrend, denkend, fühlend, handelnd etc. ins Verhältnis setzen zu können, liegt die fundamentale Grenze der Dritten-Person-Perspektive in der Psychologie. Und in dieser Grenze zeigt sich, wie der psychologische Blick von “außerhalb” zwangsläufig eine Dichotomie und Kluft zwischen Mensch und Technik reproduziert.
Um dies deutlich zu machen: Dritte-Person-Zugänge müssen nicht grundsätzlich problematisch sein. Auch wird nicht behauptet, dass es in der menschlichen Lebenswelt keine kausalen Wirkungszusammenhänge gäbe. Im Gegenteil, Wenn-Dann-Zusammenhänge bilden in alltäglichen Beziehungen, aber auch vergegenständlicht in technologischen Erzeugnissen, eine wesentliche Dimension menschlicher Lebensverhältnisse (deren Bedeutung allerdings, um wirklich verstanden werden zu können, in einer Subjektsprache zu formulieren ist). Das Problem ist, dass im traditionell psychologischen Methodenarrangement stillschweigend eine Dritte-Person-Perspektive eingenommen und von einem Wirkungsverhältnis ausgegangen wird, ohne dass gezeigt wird, dass es sich im Verhältnis von Mensch und Welt tatsächlich um ein Wirkungsverhältnis handelt. Dass also die Gegenstandsangemessenheit der Methode nicht inhaltlich begründet wird und auch nicht wirklich inhaltlich begründet werden kann. Die unterschiedlichen Weltgegebenheiten stellen für Menschen in ihrem alltäglichen Leben schlicht mehr als nur Reizkonstellationen dar, von denen abhängig sie reagieren. Ein Handy etwa ist keineswegs nur ein Reiz, auf den wir unmittelbar reagieren, und wenn es klingelt dann nehmen wir automatisch den Hörer ab. Es ist ein Ding mit Bedeutung, zu dem wir uns ins Verhältnis setzen können. Wenn es klingelt, können wir auch nicht rangehen, oder auch mit dem Handy vor dem Hintergrund der Bedürfnisse und Interessen des “Ichs” und den Möglichkeiten des Gerätes ganz andere Sachen machen. Das Grundproblem und der “god-trick” herkömmlicher Psychologie besteht darin, dass die universelle Berechtigung Dritter-Person-Zugänge stillschweigend vorausgesetzt und so getan wird, als ob auf dieser Grundlage die gesamte psychologische Dimension der menschlichen Lebenspraxis erforscht werden könnte. Diese kann aber aus der Dritten-Person-Perspektive nur äußerst reduziert in den Blick kommen. Damit gibt die Psychologie vor etwas zu tun, was sie nicht wirklich einlösen kann.
Um diesen Widerspruch und die Grenzen klassisch psychologischen Forschens zu überwinden, kommt die Psychologie (und die anderen Wissenschaften vom Menschen) nicht umhin, einerseits von einem umfassenderen Verständnis des Menschen, von menschlicher Subjektivität, Intersubjektivität und Handlungsfähigkeit auszugehen, andererseits aber auch die Welt nicht nur als ein Bündel den Menschen bedingender Reize zu verstehen, sondern als ein Ensemble von Bedeutungen, mit denen wir (und sie mit uns) aus bestimmten Gründen etwas tun oder auch nicht tun. Kurzum: kausalistisches Wirkungsdenken muss grundsätzlich hinter sich gelassen und die Erste-Person-Perspektive systematisch in psychologische Theorie und Forschungspraxis integriert werden.
Zuerst aber noch diese Frage: Warum halten die Hauptströmungen der Psychologie trotz aller Kritik so hartnäckig an der Dritten-Person-Perspektive fest? Ein Grund mag darin liegen, dass man sich durch die Übernahme der naturwissenschaftlichen Methode (die durch den Transfer in die Psychologie nicht mehr wirklich naturwissenschaftlich ist, weil dies die inhaltliche Begründetheit der Methode voraussetzen würde) wissenschaftliche Objektivität verspricht und man damit sicher gehen möchte, dass die Form der Erkenntnisgewinnung auch tatsächlich Kriterien der Wissenschaftlichkeit entspricht. Der Anspruch an psychologische Forschung auf Verallgemeinerung und wissenschaftliche Objektivität ist natürlich völlig berechtigt. Die Frage aber ist, ob durch die Übertragung auf das psychologische Gegenstandsfeld der Objektivitätsanspruch der experimentell-statistischen Methode aufrechterhalten werden kann oder ob wissenschaftliche Verallgemeinerung und Objektivität in der Psychologie nicht auf anderen Wegen zu entwickeln wäre. Offensichtlich beruht die herkömmliche Psychologie hier auf einem Missverständnis: Um wissenschaftliche Objektivität zu erreichen, wird, statt vom Gegenstand, dem Menschen und seinen psychischen Prozessen, auszugehen und von da aus die Frage nach Verallgemeinerung und Objektivität zu stellen, umgekehrt von scheinbar objektiver Methodik ausgegangen und von dort aus der Gegenstand operationalisiert und “objektiv” konstruiert. In dieser Verkehrung der Form psychologischer Erkenntnisgewinnung zeigt sich eine Verwechslung von epistemischer und ontologischer Objektivität, ein Missverständnis, das der analytische Philosoph John Searle nicht nur in den Sozial- und Humanwissenschaften, sondern auch in den Naturwissenschaften feststellt:
“We resist accepting subjectivity as a ground floor, irreducible phenomenon of nature because, since the seventeenth century, we have come to believe that science must be objective. But this involves a pun on the notion of objectivity. We are confusing the epistemic objectivity of the scientific investigation with the ontological objectivity of the typical subject matter. […] Since science aims at objectivity in the epistemic sense that we seek truths that are not dependent on the particular point of view of this or that investigator, it has been tempting to conclude that the reality investigated by science must be objective in the sense of existing independently of the experiences in the human individual. But this last feature, ontological objectivity, is not an essential trait of science. If science is supposed to give an account of how the world works and if subjective states of consciousness are part of the world, then we should seek an (epistemically) objective account of an (ontologically) subjective reality, the reality of subjective states of consciousness. What I am arguing here is that we can have an epistemically objective science of a domain that is ontologically subjective” (Searle 2002, S. 11).
Ein erster Schritt, um die Psychologie hier weiterzubringen, besteht daher in einem unreduzierten konzeptuellen Einbezug menschlicher Subjektivität. Bereits Karl Marx hat das allgemein für die Wissenschaften festgestellt, wenn er in der ersten Feuerbachthese betont: “Der Hauptmangel [...] ist, daß der Gegenstand, die Wirklichkeit, Sinnlichkeit nur unter der Form des Objekts oder der Anschauung gefaßt wird; nicht aber als sinnlich menschliche Tätigkeit, Praxis; nicht subjektiv” (1983, S. 5). Aber auch innerhalb der Psychologie wird von Beginn ihrer Institutionalisierung als einer eigenständigen Disziplin an von wichtigen Vertretern der Einbezug der subjektiven Dimension gefordert. Wilhelm Wundt etwa (der oft als Gründungsvater der klassischen naturwissenschaftlich-experimentellen Psychologie beansprucht wird) beschreibt den Gegenstand der Psychologie als “den Zusammenhang der Erfahrungsinhalte, wie er dem Subject [sic] wirklich gegeben ist” (1896, S. 6) und betont, dass “neben den Eigenschaften des einzelnen Subjects auch die Wechselwirkungen desselben mit der Außenwelt und mit anderen ähnlichen Subjecten zur Aufgabe der Psychologie gehört” (ebd., S. 4). Dabei unterscheidet er zwischen der “unmittelbaren Erfahrung” (der Inhalt der Erfahrung in seinen Beziehungen zum Subjekt), die die Psychologie als Ausgangspunkt nimmt, und der “mittelbaren Erfahrung” (Erfahrung unter Abstraktion ihrer subjektiven Dimension), der sich die Naturwissenschaften zuwenden (ebd., S. 3).
Eine genauere Betrachtung menschlicher Subjektivität zeigt nun, dass deren psychische Dimensionen, wie beispielsweise Befindlichkeit, Erfahrung, Denken und Bewusstsein, Gefühle oder Handlungsgründe, in einer spezifischen Existenzweise – im Modus Erster Person – gegeben sind. Diese Einsicht geht zurück auf die Unterscheidung zwischen ontologischer Subjektivität und ontologischer Objektivität. Manche Gegebenheiten haben eine subjektive, andere eine objektive Existenzweise. Das Gefühl der Angst, zum Beispiel, ist ontologisch subjektiv in dem Sinne, dass es ausschließlich existiert, weil es von “je mir”, also im Modus der Ersten Person, erfahren wird. Ohne die konkrete “je meine” Erfahrung der Angst gibt es diese nicht. Dementsprechend sind alle psychischen Entitäten ontologisch subjektiv und im Modus der Ersten Person gegeben, weil sie von einem Menschen erfahren werden müssen, um zu existieren. Psychische Gegebenheiten unterscheiden sich in dieser Hinsicht von beispielsweise Nervenbahnen, Bäumen, Springbrunnen, Mobiltelefonen oder Kernkraftwerken. Derartige Gegebenheiten haben eine objektive Existenzweise, weil sie nicht von Menschen erfahren werden müssen, um zu existieren. Der Tisch, an dem ich hier arbeite und diesen Text schreibe, ist eine objektive Gegebenheit, es gibt ihn auch ohne “je meine” Erfahrung, eben weil er in der “Dritten Person” existiert, weil er nicht “ich” ist, sondern “er” (ich setze hier “Dritte Person” in Anführungszeichen, weil Dinge keine Personen sind, sondern Sachen, und es daher missverstanden werden könnte zu sagen, sie existieren im Modus Dritter “Person”).
Das bedeutet nun nicht, dass menschliche Subjektivität und die psychischen Gegebenheiten einfach nur irgendwelche beliebigen subjektiven Haltungen, Einstellungen oder Meinungen darstellen würden. Die Angst, die von “je mir” erfahren wird, existiert real und ist in diesem Sinne eine objektive Tatsache. Aber eben eine objektive Tatsache, die in subjektiver Form vorliegt. Aufgrund dieser subjektiven Form der objektiven psychischen Tatsachen sind diese – im Gegensatz zu den Gegebenheiten in objektiver Existenzweise – für Andere nur indirekt, durch Berichte und sprachliche (oder auch körperlich und symbolisch vermittelte) Äußerungen der Subjekte wahrnehmbar und erkennbar. Durch diese Indirektheit und Unsichtbarkeit der im Modus Erster Person vorliegenden psychischen Tatsachen sind diese von Anderen (aber auch von einem selbst) so einfach zu übergehen und zu missachten, im alltäglichen Leben, von der vorherrschenden Psychologie, aber auch von der psychologischen und sozialwissenschaftlichen Technikforschung.
Ein Blick auf die Geschichte der akademischen Psychologie zeigt nun, dass die Erste-Person-Perspektive zumindest implizit von Anfang an in das wissenschaftliche Selbstverständnis und in die theoretische und methodologische Konzeption der Disziplin einbezogen war. In all den unterschiedlichen “subjektpsychologischen” Zugängen, die bereits im 19. Jahrhundert von den “objektpsychologischen” Zugängen unterschieden werden können (Stern 1990, S. 431), ist die Ich-Perspektive ein zentrales Thema. Wenn Wundt beispielsweise vom “handelnden Subjekt” und von der “unmittelbaren Erfahrung” als dem Gegenstand der Psychologie spricht, dann verweist das auf die Erste-Person-Perspektive, ohne dass diese aber ausdrücklich so benannt wird. Freuds Psychoanalyse stellt den ersten Ansatz dar, der umfassend und systematisch auf der Ich-Perspektive aufbaut (noch immer aber ohne die Erste-Person-Perspektive als solche zu benennen). Ausgangspunkt von Freuds Analysen sind die Berichte seiner Patientinnen und Patienten über ihre Selbst- und Welterfahrung, deren konflikthafte Inhalte er in ihren weltlichen Zusammenhängen mit psychoanalytischen Theoriekonzeptionen auf den Begriff zu bringen versucht. In seiner Theorie der Traumdeutung etwa trennt Freud den Traum nicht vom Subjekt, dessen Traum er ist, er versteht ihn nicht als einen Zustand in der Dritten Person, sondern versucht in der Theorieentwicklung den Traum mit dem “Ich”, das ihn träumt, und im Zusammenhang mit dessen Lebenswirklichkeit zu begreifen.
Einer der ersten, der ausdrücklich von der Ersten-Person-Ontologie psychischer Gegebenheiten spricht, ist der ungarische Psychologe George Politzer. “Die offensichtliche Eigenschaft der psychischen Tatsachen ist”, betont er 1928, “daß sie ‘in der ersten Person’ gegeben sind” (Politzer 1978, S. 61), und er argumentiert für die Psychologie als einer “Wissenschaft der ersten Person” (ebd., S. 62). “Entweder man verzichtet auf Psychologie”, bemerkt er, “oder man gibt die Methode der dritten Person auf, wenn man psychologische Tatsachen untersucht. [...] Die klassische Psychologie kennt diese Forderung nicht, und die Psychologen haben nicht bemerkt, daß man die psychologischen Tatsachen zerstört, wenn man ihnen das Ich wegnimmt; daß folglich jede Theorie, die auf dieser Vorgehensweise beruht, nur eine Phantasterei sein kann” (ebd., S. 64).
Neben Einzelstimmen, wie jener von Politzer, dessen Werk nach seinem frühen Tod (er wurde 1942 von den Nazis erschossen) weitgehend in Vergessenheit geriet, gibt es drei, auch in heutiger Zeit einflussreiche Denktraditionen, die explizit von der Ersten-Person-Gegebenheit menschlicher Subjektivität ausgehen: Phänomenologie, analytische Philosophie und Kritische Psychologie. Aufgrund der insistierenden Nichtthematisierung der Ersten-Person-Perspektive in der gegenwärtig vorherrschenden Psychologie, stellt sich die Frage, wie diese Ansätze die Erste-Person-Gegebenheit psychischer Phänomene begründen und welche Argumente für deren Annahme vorgebracht werden.
Die Phänomenologie zeigt, wie die menschliche Erfahrung grundsätzlich in der Ersten-Person-Perspektive gegeben ist. Erfahrung spielt in der Phänomenologie eine zentrale Rolle, weil die unterschiedlichen Phänomene des menschlichen Lebens alleine durch die Erfahrung zugänglich sind. Erfahrungen, betont Husserl, sind grundsätzlich “meine Erfahrungen” (Husserl 1962, S. 231; s. a. Heidegger 1999, S. 69; Georgi 2009). Ohne ihre Erste-Person-Gegebenheit hört die Erfahrung auf, Erfahrung zu sein. Husserls “phenomenology”, erklärt daher David Carr, “is not just about experiences, or even about experiences and their objects, but about the first-person standpoint itself” (Carr 1999, S. 77).
Ein wesentliches Kennzeichen der in der Ersten Person gegebenen Erfahrung ist, wie Dan Zahavi in Bezug auf Husserl sagt, deren “mineness” (Zahavi 2008, S. 124). Damit ist gemeint, dass für das individuelle Subjekt aktuelle Erfahrung sich eindeutig als “je meine” Erfahrung zeigt. Wenn ich Hunger habe oder traurig bin, ist zweifelsfrei klar, wer das Subjekt der Erfahrung ist, und es ist unsinnig zu fragen, ob ich sicher bin, dass ich es bin, der den Hunger tatsächlich empfindet. “When I”, erklärt Dan Zahavi, “am aware of an occurrent pain, perception, or thought from the first-person perspective, the experience in question is given immediately, noninferentially and noncritically as mine […]. The particular first-personal givenness of the experiences makes it mine and distinguishes it for me from whatever experiences others might have” (ebd., S. 124).
Die Meinheit und Erste-Person-Gegebenheit der menschlichen Erfahrung gilt aus der Sicht der Phänomenologie nicht nur für psychische Erscheinungen wie die Erfahrung von Angst, Hunger oder Glück, sondern – eben weil Erfahrung grundsätzlich im Modus Erster Person gegeben ist – auch für die Erfahrung der Objekte der Welt. “Every givenness”, betont Dan Zahavi, “be it the givenness of mental states or the givenness of physical objects, involves a first-person perspective. There is no pure third-person perspective, just as there is no view from nowhere. To believe in the existence of such a pure third-person perspective is to succumb to an objectivist illusion. This is, of course not to say that there is no third-person perspective, but merely that such a perspective is exactly a perspective from somewhere. It is a view we can adopt on the world. It is a perspective founded upon a first-person perspective” (ebd., S. 123f.).
Auch in der analytischen Philosophie spielt die Erste-Person-Perspektive eine zentrale Rolle, wobei der Focus hier auf dem Bewusstsein liegt (Nagel 1974; Shoemaker 1996). “Conscious states have a first-person mode of existence” (Searle 1999, S. 42), erklärt John Searle, einer der Hauptvertreter dieser Denktradition, der für die Erste-Person-Perspektive argumentiert. Searle wendet sich ausdrücklich gegen die vorherrschenden psychologischen und philosophischen Ansätze, die Bewusstsein als ontologisch objektive Gegebenheit auffassen. “It would be difficult”, schreibt er, “to exaggerate the disastrous effects that the failure to come to terms with the subjectivity of consciousness has had on the philosophical and psychological work of the past half century” (Searle 1992, S. 95). Demgegenüber betont er, dass Bewusstseinszustände ontologisch subjektive Gegebenheiten darstellen, weil sie ausschließlich existieren, wenn sie von einem Subjekt erfahren werden. “The most important feature of consciousness […] is ontological subjectivity”, betont Searle (1999, S. 73) und ergänzt, “each of my conscious states exists only as the state it is because it is experienced by me, the subject” (ebd., S. 42). Um das an einem Beispiel zu veranschaulichen: Die Aussage “Ich habe Schmerzen im unteren Teil meines Rückens” ist eine objektive Aussage in dem Sinne, dass es auf der Existenz einer aktuellen Tatsache beruht und nicht abhängig ist von irgendeiner Einstellung oder Meinung des Beobachters. Aber das Phänomen selbst, der aktuelle Schmerz, hat einen subjektiven Existenzmodus, Schmerz ist immer jemandes Schmerz, und in diesem Sinne ist der Modus seiner Existenz die Erste Person. Was für Schmerz gilt, gilt für Bewusstseinszustände generell: “Because conscious states are subjective”, erklärt Searle, “they have what I call a first-person ontology, as opposed to the third-person ontology of mountains and molecules, which can exist even if no living creatures exist. Subjective conscious states have a first-person ontology (‘ontology’ here means mode of existence) because they exist only when they are experienced by some human or animal agent. They are experienced by some ‚I’ that has the experience, and it is in that sense they have a first-person ontology” (Searle 2002, S. 41).
Die Kritische Psychologie stellt eine weitere Denktradition dar, die von der Ersten-Person-Gegebenheit der unterschiedlichen Aspekte menschlicher Subjektivität ausgeht. Auch hier wird erkannt, dass Erfahrung und Bewusstsein im Modus der Ersten Person gegeben sind (z.B. Holzkamp 1985, S. 32), diese Einsicht wird aber weiter präzisiert durch die Hervorhebung der Ersten-Person-Ontologie menschlicher Handlungsgründe (Dreier 2008; Højholt 2012; Maiers 1996; Osterkamp 2003, Pedersen 2011). “Handlungsgründe sind”, betont Holzkamp, “immer ‚erster Person’; es sind stets ‚je meine’ Gründe, von denen hier die Rede ist, also Gründe von meinem Standpunkt und von meiner Perspektive; wenn ich jemand anderen nach seinen Handlungsgründen frage, so geht es dabei um seine Gründe von seinem Standpunkt und seiner Perspektive” (Holzkamp 1996, S. 55). Die menschliche Fähigkeit des Handelns stellt aus Sicht der Kritischen Psychologie die elementare Grundkategorie der Psychologie dar. Schlicht, weil das entscheidende Kennzeichen menschlicher Subjektivität die Handlungsfähigkeit darstellt. Auch andere Lebewesen machen Erfahrungen und haben Bewusstseinszustände, aber alleine den Menschen ist die Fähigkeit gegeben zu handeln. Handeln nicht nur in dem Sinne, dass der Mensch sich zu sich selbst und zur Welt ins Verhältnis setzen kann, sondern auch, dass er einerseits durch seine Handlungsfähigkeit die gesellschaftliche Welt, in der er sein Leben führt, gemeinschaftlich erzeugt, anderseits er alleine durch seine Handlungsfähigkeit in der Lage ist, sich die geschaffene gesellschaftliche Welt auch anzueignen und sie zu verändern. Da die Handlungsfähigkeit zudem die unterschiedlichen psychischen Fähigkeiten, wie Erfahrung, Bewusstsein oder auch Wahrnehmung, Denken, Emotionalität etc., in sich vereint, kann sie als die Fähigkeit angesehen werden, die menschliche Subjektivität ausmacht; daher der Fokus der Kritischen Psychologie auf der Handlungsfähigkeit und der Ersten-Person-Ontologie menschlicher Handlungsgründe.
Aber, mag ein Einwand lauten, argumentierst du mit der Ersten-Person-Perspektive nicht für ein hochmütiges, radikal einseitig, subjektivistisch und individualistisch-egozentristisches Denken und zementierst damit nicht genau den Dualismus zwischen Subjekt und Welt der Technik, den du doch eigentlich überwinden möchtest?
Wenn hier vom Menschen als Subjekt und von dessen Ich-Perspektive die Rede ist, dann handelt es sich dabei nicht um die Idee eines weltlosen, solipsistischen oder cartesianischen Subjekts. Kein Subjekt existiert nur für sich, losgelöst von der Welt in einem sozialen und gesellschaftlichen Vakuum. Das wäre eine völlig antiquierte Vorstellung, die mit der Realität des menschlichen Lebens nicht viel zu tun hat. Das erfahrende, mit der Möglichkeit des Bewusstseins ausgestattete, handelnde Subjekt stellt ein sozial und gesellschaftlich situiertes Wesen dar. Dieses erfährt zwar die subjektiven Gegebenheiten, wie beispielsweise den Schmerz, im Modus Erster Person, der Prozess des Erfahrens aber (wie der Prozess der Bewusstseinsentwicklung, der Entwicklung der Handlungsgründe etc.) ist durch andere Menschen und die jeweiligen gesellschaftlich-historischen Verhältnissen (und deren sozialen, kulturellen, technischen und sprachlich-diskursiven Dimensionen), in denen das Subjekt sein Leben führt, vermittelt. Allen drei Denktraditionen, die so entschieden für die Erste-Person-Perspektive argumentieren, liegt ein tiefes Verständnis der Sozialität des individuellen Subjekts zugrunde. Das “In-der-Welt-Sein” des Subjekts steht für die Phänomenologie, von Husserl, Heidegger und Merleau-Ponty bis zu den heutigen Ansätzen, außer Frage. Searle betont den “social character of the mind” (Searle 1992, S. 248; Searle 1999, S. 85ff.), und nirgends wird dies eingehender ausgearbeitet als in der Kritischen Psychologie und den Arbeiten von Klaus Holzkamp, die im Detail die “gesellschaftliche Vermitteltheit der individuellen Existenz” begründen (etwa Holzkamp 1983, 1985, 1997).
Das Konzept der Ersten-Person-Perspektive ermöglicht zwei wichtige Präzisierungen des Verständnisses der Sozialität menschlicher Subjektivität:
1. Wenn Erfahrung, Bewusstsein, Handlungsgründe etc. im Modus Erster Person gegeben sind, dann bedeutet dies, dass im zwischenmenschlichen Miteinander der Andere keinen unmittelbaren Zugang zu je meinen psychischen Phänomenen hat. Ausschließlich ich selbst kann wissen, was ich wirklich erfahre, denke, fühle, oder warum ich so oder so handle. Aus dieser, wie sie üblicherweise bezeichnet wird, epistemischen A-Symmetrie (z.B. Zahavi 2008, S. 122) ergibt sich eine fundamentale ontologische Symmetrie im zwischenmenschlichen Miteinander. Wenn ich mich selbst und die Welt aus meiner Perspektive erfahre und von meiner Perspektive und meinem Standpunkt aus in der Welt agiere und handle, dann bedeutet dies logischerweise, dass der Andere sich selbst und die Welt aus seiner Perspektive erfährt und von seiner Perspektive und seinem Standpunkt aus in der Welt agiert und handelt. Diese Wechselseitigkeit der Ersten-Person-Perspektive der Subjekte im zwischenmenschlichen Miteinander kann als symmetrische Reziprozität der Ersten-Person-Perspektive oder als intersubjektiv-soziale Symmetrie bezeichnet werden und ist ein elementares Kennzeichen menschlicher Sozialität. Menschliche Sozialität baut auf intersubjektiv-sozialer Symmetrie und der wechselseitigen Anerkennung der Ersten-Person-Perspektive des Anderen auf. Daher ist soziales Denken faktisch symmetrisches Denken, das auf einem Verständnis des Anderen als eines ebenbürtigen Intentionalitätszentrums und Ursprungs des Handelns beruht, und auf einem Mitbedenken der Interessen, Perspektiven und Standpunkte des Anderen.
Das heißt natürlich nicht, dass die Erste-Person-Perspektive nicht missachtet werden kann. Tatsächlich wird sie, wie gezeigt, in den theoretischen Konstruktionen der gegenwärtigen Hauptströmungen der Psychologie grob missachtet, aber auch im alltäglichen Miteinander ist die Ausblendung der Perspektive des Anderen an der Tagesordnung. Die Missachtung der Ersten-Person-Perspektive des Anderen bedeutet aber dessen “a-soziale” Isolierung, eine Missachtung der Person und deren Subjektivität, die gleichbedeutend ist mit menschlichem Leid. Damit wird deutlich, wie nicht die Annahme der Ersten-Person-Perspektive, sondern gerade umgekehrt deren Ausblendung, eine individualistische, subjektivistische und einseitig-zentristische soziale Praxis zementiert und alleine ein systematischer und konzeptueller Einbezug des Subjekts und dessen Ich-Perspektive ein dezentriertes, intersubjektiv symmetrisches Verständnis menschlicher Sozialität ermöglicht, das auf der Multiplizität und Reziprozität der Perspektiven und Standpunkte aufbaut.
Damit wird natürlich nicht gesagt, dass die jeweilige Ich-Perspektive die “letzte Wahrheit” darstellt. Perspektiven sind unausweichlich begrenzt und natürlich irren wir uns auch, Erfahrungen trügen, Denken ist unausweichlich von Vorurteilen durchzogen, und Realität kann verharmlost oder verleugnet werden. Gerade weil das Subjekt und dessen Erste-Person-Perspektive gesellschaftlich vermittelt ist und sich durch das Denken und Sprechen der Anderen konstituiert (Wygotsky 2002; Holzkamp 1983; Theunissen 1981; bezogen auf das innere Sprechen, Werani 2011; u.v.a.), ist die Erste-Person-Perspektive auch in den Widersprüchen der gesellschaftlichen Diskurse und Denkweisen verfangen. Daher besteht ein permanenter Bedarf an Kritik und Selbstkritik und an einem Dialog zwischen Ich und dem Anderen über je mich und meine/unsere Situation, kurzum: an einem Dialog zwischen Erster- und Zweiter-Person-Perspektive. Jürgen Habermas hat diese Voraussetzung des Anderen zur Konstituierung des Subjekts treffend formuliert: “In den Blicken des Du, einer zweiten Person, die mit mir als einer ersten Person spricht, werde ich meiner nicht nur als eines erlebenden Subjekts überhaupt, sondern zugleich als eines individuellen Ichs bewusst. Die subjektivierenden Blicke des Anderen haben eine individuierende Kraft” (2005, S. 19). Trotz der fundamentalen Bedeutung des Anderen und der Zweiten-Person Perspektive für das Selbstverständnis des Subjekts kann letztlich aber nur von diesem selbst entschieden werden, ob die “subjektiven Tatsachen” tatsächlich auch zutreffen oder nicht.
2. Sozialität und Gesellschaftlichkeit menschlicher Subjektivität und der Ersten-Person-Perspektive bedeuten nicht nur, dass Menschen ihr Leben sozial, in Gemeinschaft mit Anderen, führen, sondern immer auch in und vermittelt mit der von Menschen geschaffenen gesellschaftlichen und materiellen Welt. Der Begriff der symmetrischen Reziprozität der Ersten-Person-Perspektive kann sich daher nicht nur auf das unmittelbare, soziale Miteinander der Menschen und auf das Verhältnis von Ich und Anderen beziehen, sondern muss auch die geschaffene gesellschaftliche und materielle Welt, vermittels derer sie ihr Leben führen, umfassen. Wirklich soziales Denken bedeutet daher nicht nur im unmittelbaren intersubjektiven Handlungszusammenhang den Anderen und dessen Interessen, Perspektiven und Standpunkte nicht zu übergehen, sondern den Anderen und dessen Interessen, Perspektiven und Standpunkte auch durch die gesellschaftlich-materiellen Vermittlungen hindurch zu achten. Bezogen auf die materielle Welt der Technik (die ja einen entscheidenden Teil unserer heutigen Welt ausmacht), bedeutet dies auch, dass eine wesentliche Dimension sozialen Denkens darin besteht, im Herstellungs- sowie im Verwendungsprozess technischer Dinge die Subjektivität des Anderen durch die Dinge hindurch mitzubedenken.
Welche epistemischen Schlussfolgerungen lassen sich nun aus diesen ontologischen Betrachtungen zu menschlicher Subjektivität, Intersubjektivität und dem Zusammenhang von Subjekt und Technik für die psychologische Technikforschung gewinnen? Was wäre auf der Grundlage der symmetrischen Reziprozität der Ersten-Person-Perspektive sowie der Einsicht in deren gesellschaftliche und technische Vermitteltheit eine angemessene Herangehensweise zur Erforschung des Verhältnisses von Mensch und Technik?
Die Subjektivität und Erste-Person-Gegebenheit psychischer Phänomene erfordert im Verhältnis zur herkömmlichen Psychologie einen radikalen Wechsel der Forschungsperspektive. Mit der traditionellen psychologischen Forschungsperspektive vom Standpunkt Dritter Person können alleine die Bedingtheit des Subjekts und die Wirkungen der (auf abstrakte Stimuli reduzierten) technischen Dinge auf das individuelle Subjekt ins Blickfeld kommen. Das Subjekt aber ist von der Welt der Technik keineswegs kausal “bewirkt” und determiniert, sondern umgekehrt, es setzt sich – so bedingt es auch sein mag – als lebendiges Wesen aktiv, im Modus Erster Person, erfahrend, denkend und handelnd zu den Dingen in Beziehung. Daher muss der Forschungsprozess entsprechend umgekehrt werden und statt von einem Dritten-Person-“god’s eye view” und Standpunkt außerhalb von je meiner Ersten-Person-Perspektive und vom verallgemeinerten Standpunkt des Subjekts her strukturiert sein.
Da, wie dargestellt, die Dinge der Technik dem menschlichen Bewusstsein und der Handlungsfähigkeit nur durch die subjektive, “je meine” Erfahrung zugänglich sind, stellt die subjektive Erfahrung den Ausgangspunkt und die unhintergehbare Grundlage des methodischen Vorgehens subjektwissenschaftlicher Technikforschung dar. Alleine die eingehende Beschreibung der subjektiven Erfahrungs- und Umgangsweisen mit den Dingen ermöglicht wesentliche Erkenntnisse über die Bedeutung der Dinge. Ohne Einbezug der subjektiven Dimension, d.h. des aktiv erfahrend, fühlend, denkend, handelnd sich zu den Dingen in Beziehung setzenden Subjekts, bleibt die sozial- und humanwissenschaftliche Technikforschung abstrakt und kann nicht wirklich die Dichotomie von Mensch und Technik überwinden. Nur der Einbezug der Ersten-Person-Perspektive ermöglicht einen Zugang zur tatsächlichen Befindlichkeit, Erfahrung und zu den Umgangsweisen der Menschen mit den Dingen. Daher stellt die phänographische Beschreibung der subjektiven Praxis einen wichtigen Schritt des methodischen Herangehens dar, ohne den die Technikforschung nicht wirklich mit der konkreten Lebensrealität der Menschen verbunden wäre.
Aber: dieser Zugang reicht nicht aus. Eine Technikforschung vom Standpunkt des Subjekts kann nicht nur alleine aus Beschreibungen “je meiner” Erfahrungen und Umgangsweisen mit den Dingen bestehen. Es wäre ein einseitiger “Psychologismus” (dessen Problematik bereits Husserl feststellte und kritisch diskutierte: vgl. Husserl 1913, S. 50ff.; s.a. Holzkamp 1996, S. 32ff.), der zwischen Subjekt und Technik nicht unterscheidet und meint, die Welt alleine psychologisch erklären zu können. Die materiellen Dinge existieren auch unabhängig vom Subjekt. Wir werden in eine Welt der Technik hineingeboren, die es schon vor uns gibt, die von Menschen mit bestimmten Intentionen und Vorstellungen geschaffen wurde und deren Bewegung auch auf eigenständigen Gesetzmäßigkeiten und Entwicklungsprinzipien beruht. In den subjektiven Erfahrungen und Umgangsweisen kommen die Handlungsmöglichkeiten, aber auch die Widersprüchlichkeit und die Begrenzungen der Dinge durchaus zum Vorschein; ein wirkliches Verständnis der Konflikthaftigkeit der subjektiven Erfahrungen und Umgangsweisen aber erfordert auch eine Analyse der Dinge selbst.
Wie können nun in einer solchen Dinganalyse die Dinge der Technik konzeptuell gefasst werden? – Im Alltagsdenken, aber auch in den Wissenschaften wird Technik oft instrumentell, mit dem Begriff “Mittel zum Zweck” aufgefasst. Ein Telefon, beispielsweise, wird als ein “Mittel” verstanden zum “Zweck” jemanden anzurufen. Das Ding selbst erscheint dabei als ein neutraler Gegenstand, entscheidend seien alleine der soziale und gesellschaftliche Kontext und was mit dem Ding gemacht wird. Wenn Holzkamp von sozio-materiellen Bedeutungen als “Handlungsmöglichkeiten” (etwa Holzkamp 1996, S. 53) spricht, dann scheint diesem Konzept eine solche instrumentelle Technikauffassung zugrunde zu liegen. Zutreffend an dieser Vorstellung technischer Dinge als “Handlungsmöglichkeiten” ist, dass die hergestellten Dinge keine “Stimuli” sondern “Bedeutungen” darstellen, die für das Subjekt eben nicht als Handlungsdeterminanten, sondern als Handlungsmöglichkeiten gegeben sind. Das klingelnde Telefon, um auf dieses Beispiel noch mal zurückzukommen, ist kein Stimulus, der kausal eine Reaktion beim Subjekt zeitigt, sondern eine Bedeutung, zu der sich das Subjekt vor dem Hintergrund seiner aktuellen Befindlichkeit und Lebenssituation aktiv ins Verhältnis setzt. Es kann den Hörer abnehmen oder das Klingeln ignorieren oder das Gerät ganz abschalten oder jemand Anderen bitten, das Gespräch anzunehmen. Um zu betonen, dass Menschen von den technischen Dingen nicht kausal determiniert sind, sondern grundsätzlich sich zu ihnen in Beziehung setzen können und in diesem Sinne in einem Möglichkeitsverhältnis zu den Dingen stehen, ist es richtig von der Bedeutung der Dinge als “Handlungsmöglichkeit” zu sprechen. Das Konzept aber ist missverständlich bzw. unzureichend, weil mit ihm die Wirkmächtigkeit der Dinge selbst nicht explizit artikuliert wird. Nicht nur wir tun etwas mit den Dingen, auch die Dinge tun etwas mit uns. Daher muss auch diese zweite Seite, die transformative Dimension der Dinge, in die Konzeptualisierung miteinbezogen werden.
James Gibsons oft verwendete Theorie der “Angebote” (affordances) (Gibson 1982, S. 137ff.) scheint diese Begrenzung zu überwinden, weil sie ein “Tun” der Dinge zur Sprache bringt, nämlich uns etwas “anzubieten”. Das klingelnde Telefon etwa bietet uns an den Hörer abzunehmen oder die TV-Fernbedienung, dass wir den Fernseher bedienen. Gibsons Konzept hilft durchaus die in Dingen vergegenständlichte Aktivität und damit die Zweiseitigkeit und Dialektik des Verhältnisses in das Blickfeld zu bekommen. Aber auch dieses Konzept geht nicht weit genug. Die heutigen Dinge der Technik “tun” mehr, als nur uns etwas “anbieten”. Es sind komplexe und machtvolle “forms of life”, wie Langdon Winner erklärt (Winner 1989, S. 3), sozio-politische Strukturen, die neue Wirklichkeitskonstellationen erzeugen und nicht nur menschliche Handlungsfähigkeit und Subjektivität erweitern und bereichern, sondern auch Zwänge, Behinderungen und Destruktion – eben zutiefst widersprüchliches “materialisiertes Handeln” (Schraube 2009, S. 300ff.) – verkörpern (ausführlich auch Anders 2002a, 2002b).
Daher reicht eine alleinige epistemische Erste-Person-Forschungsperspektive nicht aus und muss durch Vorgehensweisen ergänzt werden, die Einsichten in die “objektive” Bedeutung der Dinge ermöglichen. Nötig sind z.B. Untersuchungen, die historisch die gesellschaftliche Hergestelltheit und Brauchbarkeit der Dinge erforschen (wie, wann, warum und wozu wurde ein Ding produziert?) oder analysieren, wie die hergestellten Dinge in kausalen Wirkungszusammenhängen zu anderen technischen Dingen oder zur Natur stehen, oder auch was für neue soziale und gesellschaftliche Wirklichkeitskonstellationen und Handlungssituationen durch die Dinge entstehen und entstehen werden. Da es in derartigen Bedeutungsanalysen um die Frage der Bedeutung der Technik im Leben der Menschen geht und das menschliche Subjekt mit seiner Erfahrung, seinen Handlungsweisen und seiner Lebensführung angesprochen ist, sind die dabei gewonnenen Erkenntnisse auf die Erfahrung und Erste-Person-Perspektive der Subjekte rückzubeziehen. Auf einer solchen zweiseitig-dialektischen Herangehensweise, die ein Verständnis einerseits der Ersten-Person-Perspektive der Subjekte, andererseits der objektiven Bedeutung der Dinge umfasst, beruht der Ansatz einer psychologischen Technikforschung vom Standpunkt des Subjekts. Da die “subjektive” und “objektive” Dingbedeutung zwei Seiten einer Medaille darstellen, stehen sich dabei Subjekt und Technik nicht unvermittelt gegenüber, vielmehr gehen die widersprüchlichen Bedeutungen der Dinge durch das Subjekt hindurch; sie zeigen sich ausschnittsweise, rudimentär und in überlagerter Form in der Erfahrung, dem Bewusstsein und dem Handeln des Subjekts. Daher kann in der Forschung an der Erfahrung der Subjekte und den konkreten Widersprüchen der alltäglichen Lebenspraxis angesetzt werden. Diese subjektive Praxis sollte dann so detailliert wie möglich beschrieben und analysiert werden, um sie dann aber durch eine Analyse der Dinge selbst weiter in ihren realen Zusammenhängen erst wirklich verstehbar zu machen. Technikforschung vom Standpunkt des Subjekts kann also nicht heißen, nur das Subjekt aus der Ersten-Person-Perspektive zu analysieren, sondern es sind, ausgehend von der subjektiven alltäglichen Lebensführung und in Erforschung und Klärung ihrer Widersprüche, auch die Dinge zu analysieren, um dadurch zu einem präziseren Verständnis zu kommen, was diese wirklich für das Ich und den Anderen bedeuten.
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