Der Einfluss des Alters auf Altersbilder am Beispiel der Arbeiten Erik H. Eriksons

Juliane Noack Napoles

Zusammenfassung

Der vorliegende Artikel thematisiert die Fragestellungen, wie Altersbilder entstehen und welche individuellen und gesellschaftlichen Bedingungen ihnen zugrunde liegen. Dafür wird die Theorie der psychosozialen Entwicklung von Erik H. Erikson (1902-1994) einerseits unter dem Aspekt analysiert, wie Alter konzeptionalisiert wird und andererseits, wie sich diese Konzeptionalisierung mit zunehmendem Alter Eriksons verändert hat. Als Ergebnis lassen sich vier Phasen der Auseinandersetzung mit dem Alter in Eriksons Werk ausmachen, die sich jeweils dem Alterslob, der Altersschelte, dem Alterstrost und der Altersklage zuordnen lassen. Abschließend wird Joan M. Eriksons Konzept der Gerotranscendance vorgestellt, das als (tröstende) Lösung und Loslösung von altersbedingten Konflikten gesehen werden kann.

Schüsselwörter: Neunte Phase, Altersbilder, Gerotranscendance, Entwicklungsphasen, Lebenszyklus

Keywords: Ninth stage, images of old age, gerotranscendance, stages of development, life cycle

Summary

This article addresses the questions how images of aging arise and which individual and social conditions may lead to them. In favor of that we analyze the theory of psychosocial development by Erik Erikson (1902-1994) on the one hand, under the aspect how age is conceptualized and on the other hand, how these concepts have changed within Erikson’s aging process. As a result, we identified four phases in the discussion of age in Erikson's work: praise of age, scolding of age, comfort of age and lamentation of age. Finally, we present Joan M. Erikson's concept of Gerotranscendance, which can be seen as a solution and detachment in age-related conflicts.

Schüsselwörter: Neunte Phase, Altersbilder, Gerotranscendance, Entwicklungsphasen, Lebenszyklus

Keywords: Ninth stage, images of old age, gerotranscendance, stages of development, life cycle

Lacking a culturally viable ideal of old age, our civilization does not really harbor a concept of the whole of life.

In Gedenken an den 20. Todestag von Erik H. Erikson.

1. Thematische Einführung

Altersbilder konstituieren, neben Vorstellungen und Wertungen des Alters, Alterskonzepte, die ihrerseits als Kommunikationskonzepte dienen. Aus dieser Perspektive wird Alter als Deutungsmuster bzw. als soziale Konstruktion verstanden, die erst im Altersdiskurs hergestellt oder bestärkt wird. Der Soziologe Gerd Göckenjan (2000) hat es in einer großangelegten Studie unternommen, Alter als einen Diskurs konstanter und flukturierender Deutungsmuster zu analysieren. Als einführende Annahme konstatiert er: »Alter ist als psycho-physische Objektivität mißverständlich und unterkomplex. Die Ebene des Diskurses und der Deutungsmuster wird immer mitzudenken sein, wenn Alter thematisiert wird. Es ist nicht zuletzt Aufgabe der vorliegenden Studie, notwendige Kenntnisse zur Geschichte und Systematik der Altersthematisierungen bereitzustellen« (Göckenjan 2000, S. 17). Altersdiskurse sieht er dadurch charakterisiert, dass sie nicht Vielfalt und Differenziertheit von Lebensformen und sozialen Milieus thematisieren, sondern Gemeinsamkeiten. Mit seinen normativen Diskurszielen sei der Altersdiskurs ein Moraldiskurs, in dem Codes der Alterserwartungen formuliert werden, »in denen explizit oder beiläufig Alter immer wieder konstruiert, Verpflichtungen erinnert, Erwartungen modifiziert, kontinuierlich Zeitdeutungen produziert werden. Formuliert werden richtiges Verhalten, ideale Einstellungen, Orientierungschancen für Jüngere, eben Muster sozialer Ordnung. Der Diskurs thematisiert Statusbrüche und weist auf kompensierende, u. U. auch idealisierende Ersatzrollen und auf das Überleben sichernde Statuspositionen hin« (Göckenjan 2000, S. 25). Für Göckenjan (ebd.) ist die Geschichte des Alters eine Geschichte der Altersthematisierungen, zu deren Erhellung er ein breites Quellenmaterial, wie beispielweise Anstandsbücher, Predigttexte, biografische Literatur etc., ausgewertet hat. Das heißt, dass die einzelnen Quellen als punktuelle Beiträge zu einem zu einem bestimmten Zeitpunkt dominanten Diskurs gedeutet wurden. Die jeweilige Aussage bzw. Quelle selbst wurde jedoch nicht als Teil eines geschichtlichen, in diesem Falle lebensgeschichtlichen Prozesses und hinsichtlich der Frage gedeutet, inwiefern sich die dortigen Altersbilder verändert haben. Diesbezüglich verweist Göckenjan (2010) darauf, dass es nicht systematisch die Alten seien, die diesen Diskurs führen, sondern die Jüngeren, oder in der Generationenfolge gesehen, die mittlere Generation, die ihre Autorität gegen die Älteren und die Jüngeren zu verteidigen hätten. Erst um 1800 lassen sich Texte finden, »in denen Alte als Alte über das Alter reden und abweichende, individualisierende Positionen markieren« (S. 128).

Ein Wissenschaftler, der selbst bis ins hohe Alter über das Alter als Teil seiner umfassenden psychosozialen Entwicklungstheorie der Lebensspanne geschrieben und somit ebenso zum Altersdiskurs beigetragen hat, ist der Psychoanalytiker Erik H. Erikson (1902-1994) und im Weiteren seine Frau Joan M. Erikson (1902-1997). Besonders interessant im hiesigen Kontext ist, dass sich Erikson ab einem bestimmten Alter reflexiv mit seinen früher formulierten Altersthematisierungen auseinandersetzt, und sich so die Geschichte individuellen Alterns hier als eine Geschichte biografischer Altersthematisierungen bzw. sich verändernder Altersbilder zeigt.

Die vorliegende Arbeit zielt darauf, die Systematik der Altersthematisierungen von Erikson zu rekonstruieren, um so Antworten auf die Fragen zu finden, wie Altersbilder entstehen. Dies geschieht entlang von zwei, im deutschen Sprachraum wenig rezipierten bisher nicht übersetzten Arbeiten und den altersdiskursanalytischen Erkenntnissen von Gerd Göckenjan (2000, 2007, 2010), der sich historisch-systematisch eingehend mit den Problemen der Altersthematisierungen beschäftigt hat, und dessen Arbeit inzwischen als klassisch in diesem Gebiet gelten kann (vgl. Seidler 2009; Saake 2006). So identifiziert er, beginnend bei der griechischen Antike, vier Diskurstypen oder Diskursstrategien, »die die Qualitäten des Alters pointieren und inszenieren« (Göckenjan 2007, S. 128), nämlich das Alterslob, die Altersschelte, den Alterstrost und die Altersklage. Die Strategie des Alterslobs, die immer die Positivbilder des Alters thematisiere, finde sich besonders anschaulich in Platons Nomoi, wo die Alten als erfahren, tugendsam, ehrwürdig und weise beschrieben werden, als die idealen Hüter der Gesetze und natürliche Oberhäupter der Staaten. Dem steht die Altersschelte gegenüber, für die die Rhetorik von Aristoteles steht: »Das Alter und die Alten – so wird ausgeführt – seien bösartig, misstrauisch, ängstlich, geldhörig, feige und geschwätzig, dies als die wichtigsten Merkmale, wie sie seither immer wieder als Negativbild des Alters paraphrasiert werden« (Göckenjan 2010, S. 128). Auch wenn beide Thematisierungsstrategien gegensätzlich seien, so stünden hinter ihnen ähnliche Diskursziele, nämlich: » - so allgemein wie das hier nur formuliert werden kann - , das Interesse an einer philosophischen, einer guten Lebensführung« (Göckenjan 2000, S. 45). Als Diskursstrategie meine die Altersklage »die Klage über die Endlichkeit des Lebens, über die vergangenen Jahre und ihre Freuden und den nur mehr noch übrigbleibenden Blick in den herannahenden Tod als Ende von allem« (ebd.). Der Alterstrost dagegen »besteht in der Versicherung, dass alle Altersmängel weniger auf das Alter selbst als auf Haltungen und Einstellungen der Betroffenen zurückgeführt werden können (…). Defizite und Verluste des Alterns gelten nicht als unumgänglich« (Göckenjan 2010, S. 406). Entlang dieser vier Diskursstrategien sollen Eriksons Ausführungen zu und Konzeptionalisierungen von Alter und deren Veränderungen im Folgenden analysiert werden.

2. Eriksons sich wandelnder Blick auf das Alter

Erstmalig in der Mitte des letzten Jahrhunderts vorgestellt, geht Erikson (1999), knapp 50-jährig, in seinem Modell der psychosozialen Entwicklung davon aus, dass sich der Lebenslauf in acht Phasen unterteilen lasse. Die letzte und achte Phase des menschlichen Lebenszyklus, das Alter, werde von der Krise Ich-Integrität versus Verzweiflung konstituiert. Erikson (1999) charakterisiert diese Phase als eine, in der ein Mensch, der »die Sorge für Dinge und Menschen in irgendeiner Weise auf sich genommen und sich den Triumphen und Enttäuschungen angepaßt hat, die damit zusammenhängen, daß man nolens volens zum Ursprung anderer Menschenwesen und Schöpfer von Dingen und Ideen geworden ist« (S. 262f.), allmählich die Frucht der vorherigen sieben Phasen ernten könne. Diesen Gewinn nennt Erikson »Ich-Integrität«. Er beschreibt ihn als:

»die wachsende Sicherheit des Ich hinsichtlich seiner natürlichen Neigung zu Ordnung und Sinnerfülltheit. Es ist eine postnarzißtische Liebe zum menschlichen Ich – nicht zum Selbst –, ein Erlebnis, das etwas von einer Weltordnung und einem geistigen Sinn vermittelt, gleichgültig wieviel diese Erkenntnis gekostet haben mag. Es bedeutet die Hinnahme dieses unseres einmaligen und einzigartigen Lebensweges als etwas Notwendiges und Unersetzliches; es bedeutet daher auch eine neue, andere Liebe zu den Eltern. Es umfaßt zugleich ein kameradschaftliches Gefühl der Verbundenheit mit den Ordnungen ferner Zeiten und Strebungen, so wie sie in den einfachen Werken und Worten jener Zeit ausgedrückt sind« (ebd., S. 263).

Aufgrund dessen verliere der Tod seinen Stachel, wobei ein Mangel oder gar der Verlust dieser gewachsenen Ich-Integrität durch Todesfurcht in Form von Verzweiflung gekennzeichnet sei. Dieser entspreche ein Gefühl, dass die Zeit zu kurz sei für den Versuch, ein anderes Leben zu beginnen und andere Wege der Integrität zu suchen. Zudem verberge sie sich »oft hinter einer Kulisse von Ekel, Lebensüberdruß oder einer chronischen Verächtlichmachung bestimmter Institutionen oder bestimmter Leute – eine Kritik, die, wenn sie nicht mit konstruktiven Ideen und der Bereitschaft zum Mitwirken verbunden ist, nur die Selbstverachtung des Individuum ausdrückt« (Erikson 1973a, S. 119). Die Lösung dieses Konflikts führe zur Bildung der Grundstärke Weisheit, d.h. einer Form distanzierten und doch aktiven Interesses am Leben, das durch den Tod gebunden sei: »Weisheit also ist distanziertes Befaßtsein mit dem Leben selbst, angesichts des Todes selbst. Sie enthält und vermittelt die Integrität der Erfahrung, trotz des Niedergangs der körperlichen und geistigen Funktionen« (Erikson 1966, S. 122). Als Reaktion »auf das Gefühl (und den Anblick anderer), immer mehr am Ende, verwirrt und hilflos zu sein« (Erikson 1988b, S. 78f.), entwickelt sich das antipathische Gegenstück zur Weisheit, und zwar ein mehr oder weniger offener Hochmut.

Auf die Altersbilder übertragen, stehen sich Alterslob und Altersschelte, als die Krise der 8. Phase konstituierende Pole, gegenüber und ein günstiges Verhältnis beider zugunsten der Integrität gilt als deren Lösung, und führt zur Herausbildung der Grundtugend der Weisheit. Dies erinnert hinsichtlich der rhetorischen Figur der Polarisierung an die Art, wie bereits Aristoteles das Alter thematisiert. Dazu Göckenjan (2000): »Aristoteles polarisiert, und Polarisierung will immer etwas Drittes, ist nicht Selbstzweck. (…) Aristoteles nutzt Altersbilder zur Formulierung idealer Persönlichkeitsmerkmale, für einen idealen Lebenslauf …« (S. 40). Mit den Polen Alterslob und Altersschelte, als gegensätzliche Thematisierungsstrategien, verbinden sich jedoch ähnliche Diskursziele. Ausgehend von dem (Regelungs)Interesse an einer Ordnung des ganzen Lebens gipfeln diese in dem Ziel einer philosophischen, einer guten Lebensordnung (Göckenjan 2000). Dass Erikson die Krisenlösung darin sieht, dass sich Ich-Integrität bilden soll und kann, verweist einerseits darauf, dass er sich in der Diskursstrategie des Alterslobes bewegt. Andererseits besteht die andere Seite eines Lobes in Anforderungen, die als Regelungsinteressen mit einem Diskurs verbunden sind. Dass Erikson Weisheit als die sich entwickelnde Grundtugend postuliert, offenbart nun eben die Anforderung einer »philosophischen Lebensführung« (S. 45), was zum einen genau eine durch die Liebe zur Weisheit geprägte ist, und zum anderen die Teilnahme am sozialen Prozess durch die bindende Ritualisierung des Philosophischen gewährleistet (Erikson 1988b).

In seinem 1982 im Original erschienenen Werk Der vollständige Lebenszyklus setzt sich Erikson, zu diesem Zeitpunkt 80 Jahre alt, erstmals an populärer Stelle explizit und reflexiv mit dem Alter und dessen Wandel auseinander. Der damit verbundene veränderte Stellenwert des Alters kommt symbolisch darin zum Ausdruck, dass Erikson die Darstellung des Lebenszyklus in dieser Arbeit mit der letzten Phase beginnt, also dem Alter. Erikson (1988b) begründet diese Entscheidung zwar theorieimmanent, nämlich herausfinden zu wollen, »welchen Sinn ein Rückblick über den vollständigen Lebenszyklus von seinem Gesamtverlauf her gesehen ergibt« (S. 9), angesichts seines eigenen Alters bei der Verfassung dieser Arbeit scheint dieser Rückblick allerdings eine doppelte Relevanz zu besitzen. Eriksons veränderte Sicht auf das Alter lässt sich einerseits als Ergebnis des eigenen Alterungsprozesses deuten, und andererseits als Folge seiner Wahrnehmung der veränderten sozialstrukturellen Situation der Kohorte »der Alten«. So resümiert er:

»Wir haben unsere Gedanken zu diesem Thema [wie gerade vorgestellt] in unseren ›mittleren Jahren‹ formuliert – einer Zeit also, in der wir sicher nicht die Absicht (oder die Fähigkeit) hatten, uns als wirklich alt vorzustellen. Das liegt erst wenige Dekaden zurück. Dennoch war die Vorstellung, die wir damals mit Alter verbanden, ganz anders. Man konnte noch von den ›Alten‹ sprechen, den wenigen weisen Männern und Frauen, die ruhig ihren phasengerechten Tätigkeiten nachgingen. Sie wußten auch, wie man in Kulturen, in denen ein langes Leben ein Geschenk Gottes und eine besondere Verpflichtung für einige wenige zu sein schien, mit einer gewissen Würde stirbt« (Erikson 1988b, S. 79).

An diesem Zitat zeigt sich sowohl, dass sich Erikson im Rahmen von Altersbildern bewegt, die ja gerade dadurch gekennzeichnet sind, dass die Wirklichkeit reduziert und auf die Berücksichtigung empirischer Vielfalt verzichtet wird (Göckenjan 2000). So bleibt fraglich, ob Eriksons Einschätzung der Lebenssituation älterer Menschen in der Mitte des letzten Jahrhunderts empirisch haltbar ist. Die zitierte Stelle offenbart aber auch das von Eriksons hier vertretene Altersbild, das sich, wie bereits dargestellt, als Alterslob deuten lässt. Ähnlich wie bei Platon wird Alter hier als soziale Repräsentation entfaltet, und als solche beanspruche Alter Autorität. »Die Autorität des Alters ist eine der Exzellenz, nicht der Jahre« (Göckenjan 2000, S. 45). Resümierend: »Im Altenlob muss Alter Autorität sein. Alter symbolisiert Dominanz: Erfahrung, Weisheit, Verfügungsgewalt, Macht« (Göckenjan 2010, S. 405).

»Wenige Dekaden« später also verweist Erikson (1988b) auf die Unumgänglichkeit einer Neubestimmung von Alter aufgrund der Erkenntnis, »daß es weniger eine Elite von erfahrenen und weisen Alten ist, die das Bild der Älteren prägt, sondern eine ständig wachsende Zahl von ›Senioren‹« (S. 9). Er fragt sich, ob ein solches Altersbild den veränderten Umständen gerecht werden könne, und macht dies interessanter Weise an der Zunahme der Anzahl »der Alten« und der länger werdenden Dauer der Lebenspanne des aktiven Alters fest (vgl. ebd., S. 79). Gleichzeitig überlegt er, ob aufgrund dessen dieses Altersideal aufgegeben werden solle: »Sollten wir uns […] durch historische Veränderungen von dem Wissen, was Alter sein kann, abbringen lassen, einem Wissen, das wir im Lauf unseres eigenen Lebens gesammelt haben und das im Geist und in der Weisheit der Völker weiterlebt?« (ebd.).

Die Frage, die Erikson hier aufwirft, ließe sich mit Verweis darauf beantworten, dass es sich dabei um (s)eine Deutung von Alter handelt und dass sich »Altersdeutungen keineswegs mit dem tatsächlichen Leben alter Menschen decken, sondern eher einen gesellschaftlichen Regelungsbedarf zum Ausdruck bringen« (Peters 2004, S. 31, Göckenjan 2000). Dass sich dieser im historischen Verlauf ändert, zeigt sich daran, dass Erikson keinen Zweifel daran hegt, dass die Rolle, die das Alter spielt, neu gesehen und neu durchdacht werden müsse. Angesichts der Tatsache, dass der Lebenszyklus am Ende zu seinen Anfängen zurückkehrt, misst Erikson (1988b) der letzten Phase eine große potentielle Bedeutung für die erste zu, denn durch »die Begegnung mit alten Menschen werden Kinder lebendiger Kulturen in besonderer Weise zur Nachdenklichkeit angeregt« (S. 80). Wenn nun aber hohes Alter zu einer durchschnittlich erwartbaren Erfahrung wird, die einer Vorausplanung bedarf, muss man sich darüber Gedanken machen, was zukünftig aus einer solchen Beziehung werden kann und muss. Das

»zwingt zu lebensfähigen Reritualisierungen, die einen sinnvollen Austausch zwischen Anfang und Ende, ein Gefühl von Rückschau und Zusammenfassung und möglicherweise eine aktive Antizipation des Sterbens möglich machen sollten. Für dies alles ist Weisheit das richtige Wort – und entsprechend Verzweiflung, wie wir meinen« (Erikson 1988b, S. 81).

Im ursprünglichen Bild Eriksons von »den Alten« als einer kleinen Gruppe weiser Frauen und Männer konnte er ihnen nicht nur entsprechende gesellschaftliche Funktionen zuweisen, sondern auch deren soziale Eingebundenheit unterstellen. Da sich darin das syntone, die Entwicklungskrise des Alters konstituierende Element manifestiert, die Integrität, zeigt sich gleichsam die von Erikson unterstellte Normativität seiner (bisherigen) Konzeption von Alter. Entsprechend schreibt er:

»Integrität scheint aber ebenso eine besondere Forderung zum Ausdruck zu bringen wie jene spezifische Stärke, von der wir behaupten, daß sie aus dieser letzten Antithese heranreift – nämlich Weisheit. Wir nannten diese Forderung eine Art ›erfüllte und gelöste Anteilnahme am Leben im Angesicht des Todes‹« (Erikson 1988b, S. 78).

Eriksons veränderte Sicht auf das Alter thematisiert dieses Eingebunden- bzw. Beteiligtsein. Wenn aufgrund der Verlängerung des durchschnittlichen Lebensalters die Gruppe »der Alten« zunimmt, so kann man seine Überlegungen verstehen, ist das soziale Beteiligtsein nicht mehr quasi automatisch gegeben. Das hat zur Folge, dass die dystone Tendenz dieser Phase – die Verzweiflung – nicht nur individuell, sondern auch generationell dominiert. In diesem Sinne verweist Erikson auf ein neues Symptom, das ältere Menschen in eine Psychotherapie führen und sie dazu bringen könne, ihre Therapien in die Länge zu ziehen, und das sich zudem leicht als bloße Regression missverstehen lässt. Dabei handelt es sich um das fehlende lebendige Beteiligtsein und die aus diesem anhaltenden Gefühl der Stagnation resultierende Verzweiflung. Diese, wir erinnern uns, verbirgt sich Erikson (1988a) zu Folge »hinter einem Anschein von Ekel, misanthrophischen Haltung oder einer chronischen verächtlichen Mißbilligung bestimmter Institutionen oder bestimmten Menschen« (S. 135). Damit thematisiert Erikson Alter hier als Altersschelte (Göckenjan 2010), aber immer noch hinsichtlich des Zieles einer guten Lebensführung, wodurch sich Verzweiflung und damit verbunden die Angst vor dem Tode vermeiden ließen. Das Motiv, die Angst der Alten vor dem Sterben als Indikator für ein gut oder schlecht gelebtes Leben zu deuten, findet sich in der christlichen Glaubenslehre wieder: »Die Orientierung auf Sterben und Tod, das Memento mori-Motiv, bedeutet die Aufforderung, ein gottgefälliges, frommes Leben zu führen« (Göckenjan 2000, S. 63).

Das lebendige Beteiligtsein ist das Thema des 1986 erschienenen Buches Vital Involvement in Old Age, das der zum damaligen Zeitpunkt 84-jährige Erik H. Erikson zusammen mit seiner Frau Joan M. Erikson und einer weiteren Kollegin, Helen Q. Kivnick, herausgegeben hat, und das bislang noch nicht in einer deutschen Übersetzung vorliegt. Die leitende Grundannahme der Arbeit ist, dass die letzte Phase, das Alter, den Einzelnen dazu herausfordere, seine Vergangenheit zu be- und verarbeiten, aber gleichzeitig in der Gegenwart eingebunden zu bleiben. Um herauszufinden, wie ältere Menschen dieser Herausforderung begegnen, haben die drei Autoren mehrere Personen mehrfach interviewt, die bereits seit der Geburt ihrer Kinder, d.h. also seit mehr als einem halben Jahrhundert, an einer Langzeitstudie teilgenommen haben; zum Zeitpunkt der Interviews waren sie über 80, teilweise schon in den 90ern (vgl. für eine methodische Darstellung und Zusammenfassung: Kivnick 2013).

Wie bereits in dem Buch Der vollständige Lebenszyklus beginnt auch hier die Darstellung der einzelnen Phasen mit der achten und letzten Phase, wobei jedoch alle folgenden Phasen aus der Perspektive des Alters betrachtet werden. Ausgehend von dem epigenetischen Prinzip, nach dem frühere Themen nicht aufgegeben werden, sondern in jeder folgenden Phase als »spätere Version« (Erikson 1988b, S. 81) auftreten, arbeiten die Autoren anhand der Interviews die Bedeutung bzw. die Erscheinung der einzelnen Themen im Alter heraus. Die Autoren versuchen, »to identify in greater detail the adaption, maladaption, or malignancy of certain tendencies in the final stage of life« (Erikson et al. 1986, S. 328). Entsprechend dem Organisationsprinzip menschlicher Existenz geschieht dies sowohl auf sozialer als auch auf individueller Ebene und wird gleichsam als Forderung auf diesen Ebenen an gelingendes Altern formuliert. Störungen auf der sozialen Ebene benennen sie

»in respect to the care for and the rights of senior citizens, the malignant carelessness in the supervision of nursing homes for the elderly, the maladaptive arbitrariness of retirement regulations, and the lack of consideration for the transportation of those who can no longer drive or even walk or climb steps without appropriate safety measures« (Erikson et al. 1986, S. 229f.).

Auf individueller Ebene nennen sie beispielsweise die starrsinnige Weigerung, offensichtliche Anzeichen des Alterns zu akzeptieren, anhaltendes Selbstmitleid sowie die Missachtung und Geringschätzung vor allem auch derer, auf deren Hilfe man angewiesen ist. Die Lebensqualität dieser dazugewonnenen (gesunden) Jahre könnte also drastisch gesteigert werden, wenn Verantwortung für entsprechende Veränderungen auf sozialer und ebenso auf individueller Ebene übernommen werden würde:

»Old bodies can be revitalized through appropriate exercise so that every movement involved in the day’s activities can become pleasure rather than a task. […] It can be done – the body is an ingeniously resilient machine. Elders have the responsibility to themselves to maintain their own physical capacities until advanced old age makes them too fragile to exercise the physical autonomy that safeguards independence« (ebd., S. 314).

Bei diesen Formulierungen sind die Parallelen zu Cicero mehr als deutlich, bei dem es heißt: »Zur Wehr setzen … muß man sich gegen das Alter, und seine Gebrechen muß man durch Umsicht ausgleichen. Kämpfen wie gegen eine Krankheit muß man gegen das Alter« (Cicero 1987, S. 35 zit. n. Göckenjan 2000, S. 51). Dieser Text Cato der Ältere. Über das Greisenalter. von Cicero gilt als die wichtigste Quelle für alle späteren Alterdiskurse und entfaltet als Diskursstrategie den Alterstrost. Dazu konstatiert Göckenjan (2000): »Insofern Cicero den Kanon der Mängel des Alters aufgreift, sie philosophierend relativiert und die Möglichkeit ihrer Überwindung postuliert, ist sein Text ein Trostbuch des Alters« (S. 52).

Dennoch kommen die Autoren des Buches Vital Involvement in Old Age, in dem Alter vor allem als Alterstrost thematisiert wird, nicht umhin festzustellen, dass »[t]he question of old age, and perhaps of life, is how – with the trust and the competency accumulated in old age – one adapts to and makes peace with the inevitable physical disintegration of aging« (Erikson et al. 1986, S. 332). Diese Äußerung markiert gleichsam die Grenze des sich hier zeigenden Altersbildes des Alterstrosts und verweist damit gleichzeitig auf die Notwendigkeit, die Phase des Alters auszudifferenzieren. Eine solche Differenzierung in zwei Phasen des Altes ist im Werk Eriksons angelegt und zeigt sich an diversen Stellen, als Beispiel dafür sollen folgende beiden Formulierungen dienen: »the early years of the long span of aging are open for creative living« (ebd., S. 321) und »until advanced old age makes them too fragile to exercise the physical autonomy that safeguards independence« (ebd., S. 314).

Explizit wird diese Notwendigkeit erstmals – noch fragend – am Ende von Vital Involvement in Old Age thematisiert:

»Actually, we have already faced the question of whether a universal old age of significantly greater duration suggests the addition to our cycle of a ninth stage of development with its own quality of experience, including perhaps, some sense or premonition of immortality« (Erikson et al. 1986, S. 336).

1997 – elf Jahre nach der Erstveröffentlichung des Buches Vital Involvement in Old Age, d.h. drei Jahre nach Erik H. Eriksons Ableben und dem Jahr, in dem Joan M. Erikson stirbt – erscheint die zweite und überarbeitete Ausgabe von The Life Cycle Completed, in der Joan M. Erikson die neunte Phase schließlich vorstellt. Doch zuvor hält sie einige autobiografische Kommentare hinsichtlich der achten und bis dato letzten Phase des Lebenszyklus für unabdingbar:

»When Erik wrote The Life Cycle Completed, his ninth decade had not yet begun. Although at age eighty we began to acknowledge our elderly status, I believe we never faced its challenges realistically until we were close to ninety. Our lives had not been beset with unresolvable difficulties. At ninety we woke up in foreign territory. Whatever premonitions we may have encountered earlier and tossed off as odd and even funny, we soon began to face unavoidable – and certainly not amusing – realities« (J. Erikson 1997, S. 4, Hervorhebung im Orig.).

Zu solchen unvermeidlichen Realitäten gehöre, dass »even the best cared-for bodies begin to weaken and do not function as they once did. In spite of every effort to maintain strength and control, the body continues to lose its autonomy« (J. Erikson 1997, S. 105). Und diese Realitäten seien es, die die Formulierung einer neunten Phase unausweichlich machen würden:

»Old age in one’s eighties and nineties brings with it new demands, reevaluations, and daily difficulties. These concerns can only be adequately discussed, and confronted, by designating a new ninth stage to clarify the challenges. We must now see and understand the final life cycle stages through late-eighty and ninety-year-old eyes« (ebd., S. 105).

Auch Joan M. Erikson arbeitet sich an jeder einzelnen Phase des Lebenszyklus und deren Bedeutung bzw. Erscheinung im Alter ab, wobei sie ihre Darstellung bei der ersten Phase beginnt. Sie nimmt jedoch eine bedeutende Änderung vor, und zwar benennt sie das dystone Element einer jeden Phase zuerst, da das Alter zu den Umständen zähle, die zur Dominanz der dystonen Elemente führten (vgl. ebd., S. 106). Joan M. Erikson argumentiert, dass sich das Alter in der neunten Phase fundamental unterscheidet von jenem in der achten, also eine ganz eigene Realität darstelle, nämlich eben auch ihre eigene, einer zum Zeitpunkt des Schreibens 95-jährigen Frau. Diese Realität will sie sichtbar machen und teilen, deshalb spricht sie ihre Leser direkt an und fordert: »Let us face the disturbing dystonic potentials of the stages and give them full attention and consideration as they appear to individuals in the ninth stage« (ebd.). Das Altersbild, das hier formuliert wird, zeigt sich als eine Form der Altersklage, die klassischerweise Themenkomplexe der Vergänglichkeit und Vergeblichkeit, der dahin fließenden Zeit und dem Bedürfnis nach Dauer umfasst (Göckenjan 2000). Joan Erikson formuliert den Übergang in diese Phase als Bruch zu ihrem bis dato, wenn auch hochaltrigen, gelebten Leben. Ein Bruch, der auch in Göckenjans (2010) Formulierung Ausdruck findet: »Die Altersklage formuliert das Ende der Ansprüche und der sozialen Status, in diesem Sinne den Beginn des Alters« (S. 406).

Zurück von der Ebene der Altersbilder, auf der das Alter der achten Phase, wie vom späten Erikson formuliert, als Alterstrost, und das der neunten Phase als Alterklage thematisiert wird, entfaltet sich der wesentliche Unterschied zwischen der achten und der neunten Phase entlang des Umgangs mit den syntonen und den dystonen Elementen. In den Phasen eins bis sieben geht es um die Herstellung einer funktionalen Balance beider Elemente in der Regel zugunsten des syntonen, was u.a. durch das Wort »versus« markiert wird. In dem Werk Vital Involvement in Old Age, das die achte Phase anhand der Auswertung umfangreichen Interviewmaterials elaboriert, werden beide Pole, d.h. jeweils die syntonen und die dystonen Elemente, mit der Konjunktion »und« verbunden. Das zeigt bereits die Richtung der Herausforderung der achten Phase an, nämlich dass die dystonen Elemente gleichwertig bestehen bleiben, und sich aufgrund der mit dem Alter verbundenen Veränderungen in allen drei Organisationsprozessen nicht mehr zugunsten der syntonen Elemente »wegsynthetiseren« lassen. Darum bezeichnet Erikson das syntone Element der achten Phase als Integrität, dem die Verzweiflung bzw. Hoffnungslosigkeit auch hinsichtlich der bestehenden dystonen Elemente gegenübersteht. Diese lässt sich ebenfalls nicht zugunsten der Integrität lösen, sondern ist essentieller Teil der Integrität bzw. konstituiert sie. Der ältere Mensch befindet sich in dem Spannungsfeld jetzt zu leben, einer immer kürzer werdenden Zukunft entgegenzublicken und seinem vergangenen Leben einen tragfähigen Sinn abzugewinnen. Das aktive Eingebundensein (vital involvement) spielt dabei eine entscheidende Rolle, weil es u.a. das Jetztleben gestaltet, Vergangenem einen entsprechenden Stellenwert und der Zukunft eine mögliche Sinndimension verleihen kann. Die achte Phase ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass dieser Gestaltungsraum weitgehend gegeben ist, was auch daran deutlich wird, dass bei der Beschreibung der einzelnen phasentypischen Problembereiche immer eine Lösung in eine »neue« Richtung entwickelt wird. Genau darin findet die Integrität ihren Ausdruck und führt wiederum zur Entwicklung der Grundstärke der Weisheit.

Weisheit basiert jedoch, wie Joan M. Erikson (1997) ausführt, auf den Fähigkeiten zu sehen, zu hören, zu verstehen und sich zu erinnern, ebenso wie Integrität des Takts, des Kontakts und der Berührung bedarf. Die neunte Phase ist nun aber gerade durch das Schwinden dieser Sinnesempfindungen charakterisiert, deshalb »it is all too easy to become weary and discouraged« (J. Erikson 1997, S. 112). Im Laufe des hohen Alters überwiegen also zunehmend die dystonen Elemente, sodass die Verzweiflung ständig präsent ist, wenn auch anders als in der achten Phase:

»Nine stage despair reflects a somewhat different experience from that affiliated with the eighth stage. Life in the eighth stage includes a retrospective accounting to one’s life to date; […] In one’s eighties and nineties one may no longer have the luxury of such retrospective despair. Loss of capacities and disintegration may demand almost all of one’s attention« (ebd., S. 113).

Die Alterklage, so zeigt Göckenjans (2000) Studie, kann in Alterstrost übergehen, »wobei von einem Trosttext vielleicht, über die Zuweisung von Bedeutung und Aufgaben des Alters hinaus, auch spirituelle und emotionale Zuwendung und Stärkung des alten Menschen erwartet werden können« (S. 50). Und auch in dem Werk der Eriksons mündet die Altersklage in einem Alterstrost, der jedoch nicht, wie der der achten Phase an die Eigenverantwortung der Gestaltung des Alters gebunden ist, sondern ob der vorausgehenden Altersklage, auf spirituelle und emotionale Stärkung des alten Menschen zielt und im Konzept der sogenannten Gerotranscendance Ausdruck findet. Joan M. Eriksons Konzept der Gerotranscendance basiert auf dem der Gerotranszendenz, welches zunehmend von Gerontologen zur Beschreibung eines Zustands benutzt wird, den manche ältere Menschen als Folge ihrer Auseinandersetzung mit dem Verfall ihres Körpers und ihrer Fähigkeiten entwickeln und erhalten. Gerotranszendenz zeigt sich in einer Reihe von Gefühlslagen und Befindlichkeiten:

»1. ›There is a new feeling of cosmic communion with the spirit of the universe‹ […]. 2. Time is circumscribed to now, or maybe next week […]; beyond that the vista is misty. 3. Space has slowly decreasing dimensions within the radius of our physical capabilities. 4. Death becomes syntonic, the way of all living things. 5. One’s sense of self expands to include a wider range of interrelated others« (J. Erikson 1997, S. 124).

Konzepte der Gerotranszendenz würden jedoch nicht wirklich die »compensations that old age leaves behind« und die »new and positive spiritual gifts« (ebd., S. 127) berücksichtigen. Vielleicht, so bemerkt sie, sind die Autoren einfach noch zu jung dafür.

Ihre Eingebung für ein Konzept der Gerotranszendenz:

»With great satisfaction I have found that ›transcendence‹ becomes very much alive if it is activated into ,transcendance‘, which speaks to soul and body and challenges it to rise above the dystonic, clinging aspects of our worldly existence that burden and distract us from true growth and aspiration« (ebd., Hervorhebung im Orig.).

Der weite Bedeutungshof von Gerotranscendance erstreckt sich auf:

»to rise above, exceed, outdo, go beyond, independent of the universe and time, […] surpassing all human knowledge and experience [and] […] a regaining of lost skills, including play, activity, joy, and song, and, above all, a major leap above and beyond the fear of death« (ebd.).

Ausgehend von ihrer Überzeugung, dass nur das Tun und Machen zu einem Werden und einem Herzen gefüllt mit gefühlter Gerotranscendance führe, hält sie fest:

»These are wonderful words, words that wind us up into involvement. Transcendance – that’s it, of course! And it moves. It’s one of the arts, it’s alive, sings, and makes music, and I hug myself because of the truth it whispers in my soul« (ebd., Hervorhebung im Orig.).

Möchte man nun die Ausführungen zur neunten Phase und zur Gerotranscendance entsprechend der eriksonschen Logik des Lebenszyklus systematisieren, könnten folgende vorläufige Überlegungen hilfreich sein: So ließe sich die neunte Phase als ein einziges dystones Element verstehen, dem die von Joan M. Erikson formulierte Gerotranscendance gegenübersteht, die auf dem Konzept der Gerotranszendenz basiert. Die Phase des hohen Alters ließe sich dann in der Tradition Eriksons durch die Pole Egodystonic versus Gerotranscendance charakterisieren, die wiederum in ihrer Lösung zugunsten der Gerotranscendance zu einem ‚tiefen im Frieden mit sich und der Welt Sein’ im Sinne der Grundstärken führt.

3. Fazit

Der Artikel zielte darauf, Eriksons Altersthematisierungen zu rekonstruieren und zu systematisieren, um so zu der Antwort auf die Frage beizutragen, wie Altersbilder entstehen. In der Gerontologie sind Altersbilder »individuelle und gesellschaftliche Vorstellungen vom Alter (Zustand des Altseins), vom Altern (Prozess des Älterwerdens) oder vom älteren Menschen (als soziale Gruppe)« (BMFSFJ 2010, S. 27). Ausgehend von der Erforschung von Altersbildern als kollektive Deutungsmuster im diskurstheoretischen Zusammenhang wurde angenommen, dass sich in Eriksons Werk, das aufgrund seiner Altersthematisierungen ebenso zu Altersdiskursen beigetragen hat, entsprechende Deutungsmuster finden lassen. Die vorliegende diesbezügliche Auseinandersetzung hat einerseits gezeigt, dass sich Eriksons Altersthematisierungen bzw. Altersbilder im Verlauf seines Lebens verändert haben und andererseits, dass sie sich den kollektiven Deutungsmustern, wie von Göckenjan (2000) hinsichtlich der Sozialgeschichte des Alterns herausgestellt, zuordnen lassen. In chronologischer Reihenfolge bewegt sich Erikson mit seinen Altersthematisierungen in den Altersbildern des Alterslobs, der Altersschelte, des Alterstrosts und der Altersklage, wobei ich letztere abschließend durch eine spirituelle Form des Alterstrost abgelöst sehe. Auf individueller Ebene ist ein Blick auf mögliche Erklärungen für diesen Wandel der Altersbilder interessant, die zum einen vor einem bestimmten kulturellen Hintergrund entstehen, und zum anderen auf persönlichen Erfahrungen beruhen (Wurm et.al. 2013).

Seine ursprüngliche Darstellung des Alters als achte Phase des Lebenszyklusmodels schrieb Erikson (50-jährig) im Duktus des Alterslobs, d.h. Alter wird mit Weisheit, Würde und Exzellenz verbunden. Diese erste Darstellung ist gleichsam sein Kindheitserbe, denn bevor »Menschen Erfahrungen mit ihrem eigenen Älterwerden und Altsein machen, verinnerlichen sie bereits als Kinder die in einer Gesellschaft vorherrschenden Alter(n)sstereotype« (ebd.). In seinen autobiografischen Notizen hebt Erikson den gelebten jüdischen Glauben vor allem seines Stiefvaters hervor, der seinen Alltag und sein Aufwachsen stark geprägt haben (Erikson 1973b), auch wenn sein Engagement für das Judentum selbst ambivalent war (Erikson Bloland 2007). Das Altersbild im Judentum, gekennzeichnet durch das Gebot der Altenehrung, ebenso wie durch die jüdische Tugend des lebenslangen Lernens, thematisiert Alter in grosso modo als Alterslob. Dieses Stereotyp bildet im weiteren Verlauf den Hintergrund, vor dem Erikson eigene Erfahrungen mit dem Älterwerden macht und interpretiert. An dieser Stelle sei auf eine Besonderheit von Altersstereoptypen hingewiesen, nämlich, dass sich diese auf eine Gruppe beziehen, »der man zunächst nicht angehört, in die man aber unweigerlich hineinwächst, wenn man nur lange genug lebt« (Wurm et.al. 2013, Abs. 7). Demografische und soziostrukturelle Veränderungen und eigene Erfahrungen in der psychoanalytischen Praxis mit alten Menschen veranlassen Erikson (80-jährig) schließlich sein Altersbild zu überdenken. Als Resultat hält er sein vorheriges am Alterslob orientiertes Bild zumindest als Ideal noch immer für erstrebenswert, konstruiert jedoch die Realität des Alters und der älteren Menschen – also sein Altersbild – als Altersschelte. Wenn nämlich alte Menschen an ihrer Lebenssituation aufgrund des fehlenden lebendigen Beteiligtseins verzweifeln, führt das zu der Antipathie Hochmut, in der Altersschelte einen deutlichen Ausdruck findet. Einerseits wird hier aus psychoanalytischer Perspektive bzw. Praxis die sogenannte Disengagementtheorie (Cumming/Henry 1961) widerlegt, nach der sozialer Rückzug die Voraussetzung für erfolgreiches Altern sei. Andererseits zeigt sich der Konstruktionscharakter auch dieses Altersbildes, das seine Wurzel und Begründung in der psychoanalytischen Praxis Eriksons hat, wo ihm eben genau die alten Menschen begegneten, die an dem fehlenden Beteiligtsein litten. So konnten Studien zeigen, dass abhängig von den individuellen biografischen und sozialen Lebensumständen sowohl Disengagement als auch soziale Partizipation zur Lebenszufriedenheit beitragen können (Martin/Kliegel 2008).

Diese Eingebundenheit untersuchen Erikson (84-jährig) und seine Mitarbeiter in ihrer Studie Vital Involvement in old Age, wobei sie Alter sehr stark als Alterstrost thematisieren. Dieser verweist auf »die Stärken eines vernunftbegabten und asketischen Alters, das sich in seinen Positionen halten kann, wenn es denn die typischen Schwächen des Alters vermeidet und ausgleicht« (Göckenjan 2010, S. 406f). Der Grund für die Dominanz dieses Alterbildes kann einerseits mit den konkreten Interviewpartnern dieser Studie zusammenhängen, da Altersbilder von sozioökonomischen Faktoren wie Alter, Bildungsstand, Einkommen oder Gesundheitszustand abhängen. So heißt es über die Interviewpartner: »Although their incomes were below average, the Guidance Study parents were above average in education status and more likely to own their own homes and to have labor-saving appliances« (Erikson et al. 1986, S. 17 zit. n. Eichhorn et al. 1981, S. 34). Gerade bezogen auf das Bildungsniveau konnten Studien zeigen, dass »Personen mit niedriger Bildung (…) deutlich negativere Altersbilder als Personen mit mittlerem und hohem Bildungshintergrund« (Wurm et al. 2013) haben. Andererseits entspricht dieses Altersbild offensichtlich dem eigenen Altersbild und damit verbundenen Lebensstil der Eriksons, die immerhin als Mitte 80-Jährige diese umfangreiche Studie durchgeführt und deren Ergebnisse in dem vorliegenden Buch veröffentlicht haben. Der Alterstrost hat seine Entsprechung in der Aktivitätstheorie, und dem damit verbundenen Leitbild des aktiven Seniors. Die Grundannahme dieser Theorie besagt, »dass ein erfolgreiches Altern direkt damit verbunden ist, ob der alternde Mensch aktiv ist bzw. bleibt, etwas leisten kann und sich von seinem sozialen Umfeld als gebraucht erlebt« (Martin/Kliegel 2008, S. 57). Peters (2002) kritisiert jedoch an diesen Altersthematisierungen die teils überpointierte positive, fähigkeitszentrierte Sicht des Alters, in der explizit oder implizit Aktivität zum Bestimmungsmerkmal eines »neuen Alters« werde und außen vor bleibe, dass Alter eben auch gebrechliches Alter ist. Insofern sei das Postulat des aktiven Alterns geprägt durch unser postmodernes Denken und bleibe letztlich in einer Oberflächlichkeit des Positiven stecken, was die Gefahr fördere die Wirklichkeit dieses Lebensabschnitts aus den Augen zu verlieren. Eine weitere mit dem allzu positiven Altersbild verbundene Gefahr bestehe darin, dass wenn der Ältere von dieser normativen Vorgabe erfasst werde, er es versäume seinem Leben eine ihm eigene Form zu geben und sich so an einem Bild ausrichte, das sich zwanglos in die globalisierte Welt des flexiblen Kapitalismus im Sinne Sennetts einfüge (Peters 2002). Diesbezüglich führt Peters (2004) weiter aus: »Die angestrebte Effektivität in der Auseinandersetzung mit den Anforderungen des Alters verweist begrifflich auf Leistungsmaßstäbe und Normsetzungen, die einer Gesellschaft entnommen sind, die das Alter nicht in seiner Eigenart anzuerkennen vermag« (S. 79). Gerontologen verweisen zwar auf die gesundheitsfördernde und damit lebensverlängernde Wirkung geistiger und körperlicher Aktivität, jedoch »führt kein Weg an der Feststellung vorbei, daß eine allein gesundheitliche Risiken vermindernde Aktivität kaum dazu geeignet ist, dem Alter selbst einen Sinn zu verleihen. Sinnerfülltes Altern erwächst daraus nicht. Dieses kann nur aus einem sinnvollen Tätigsein hervorgehen, das seine Sinnhaftigkeit allein aus einer zu entwickelnden Alterskultur beziehen kann, die wiederum Teil einer altersintegrierten Gesellschaft sein müßte; eine solche kulturelle Entwicklung ist aber bisweilen nicht zu erkennen« (Peters 2002, S. 90). Sinnfindung, so hält Peters (ebd.) abschließend fest, verlange nach Handlungsfeldern, die den Raum bieten, subjektive Entwürfe zur Entfaltung zu bringen, Lebenssinn sei allein in einer dem Selbstzweck verhafteten Aktivität auf Dauer nicht zu finden. Die Tatsache, dass diese Konzepte eher mit dem jungen Alter in Verbindung zu bringen sind, habe weitere problematische Konsequenzen, die damit zusammenhängen würden, dass demgegenüber das abhängige und gebrechliche Alter umso mehr als die entscheidende Niederlage erlebt werden müsse, die das Leben dem Einzelnen zufüge (Peters, 2004). Im Rahmen der achten Phase war es Erikson nicht mehr möglich diese Alterserscheinungen, die sich im Bild der Altersklage bündeln lassen, zu konzeptionalisieren. Um dieser Lebensphase gerecht werden zu können, war es erforderlich eine neunte Phase zu postulieren, die von Eriksons Frau Joan Erikson basierend auf seinen Notizen und gemeinsamen Gesprächen veröffentlicht wurde. Etwa zeitgleich wird von gerontologischer Seite her die Unterteilung in ein drittes und ein viertes Alter (Laslett 1995; Baltes 1997) vorgenommen, um dem sich wandelnden Gesicht von Alter gerecht werden zu können. Mag der Übergang von der einen Phase in die andere auch graduell sein, die Phasen selbst unterscheiden sich eklatant von einander. Insbesondere und hier kehren wir zu den Ausführungen von Peters (2002) zurück, wenn die Phase des jungen Alters durch puren Aktivismus charakterisiert war. Insofern werde ein Gefühl des vollständigen Ausgestoßenseins, der endgültigen Vernichtung verdoppelt, wenn der Ältere von den Gebrechen des Alters heimgesucht werde und nicht nur die Einschränkungen, den Schmerz und den Verlust an Selbstständigkeit erfahre, sondern die zusätzliche Ausgrenzung am eigenen Leib. Besonders hilflos ausgeliefert sei diesem jähen Absturz, derjenige, der »es versäumt hat, sich in der Zeit des jungen, rüstigen Alters rechtzeitig auf die Zeit des eingeschränkten Alters vorzubereiten. Durch die Einengung des Blicks, die Folge des euphemistisch verkürzten Bildes vom aktiven Alter ist, ist manch einer in den Sog eines Verleugnungsprozesses geraten, der ihn verführt hat, die Risiken und Zumutungen des Alters auszublenden und sich in einer Phantasie von ewiger Jugendlichkeit und Unsterblichkeit zu flüchten« (Peters 2002, S. 90). Diese Beschreibung erinnert an Joan Eriksons autobiografischen Kommentar: »At ninety we woke up in foreign territory. Whatever premonitions we may have encountered earlier and tossed off as odd and even funny, we soon began to face unavoidable – and certainly not amusing – realities« (J. Erikson 1997, S. 4). Die Altersklage, die sich im Rahmen der Beschreibung der neunten Phase entfaltet, ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil hier das Alter selbst spricht. Für die Altersklage gilt (oder galt bisher), dass sie nicht von Alten, sondern von Jüngeren angestimmt werde, und vielmehr Projektionsfläche und Spielmaterial sei. Und weiter: »Auch in der Altersklage hat nicht das Alter die authentische Stimme, auch hier wird über das Alter der anderen geredet, werden Zwecke verfolgt« (Göckenjan 2000, S. 48). Joan Erikson setzt ihrer Altersklage oder sogar vielleicht Abrechnung mit dem Alter einen Alterstrost entgegen, der jedoch anders als in Verbindung mit der Aktivitätstheorie, spirituell motiviert und inspiriert ist, nämlich die Gerotranscendance. Da die Altersklage von ihr selbst als hochaltrige Person formuliert wurde und sie in der Gerotranscendance einen möglichen Weg im Umgang mit den Herausforderungen dieses Lebensabschnitts sieht, ist die Gerotranscendance aus gerontologischer Perspektive als Konzept sehr ernst zu nehmen. Hier offenbaren sich mögliche Anschlusspunkte an eine sogenannte Alterskultur, die aus dem Alter selbst erwächst.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich drei Begründungszusammenhänge für Eriksons Altersbilder und deren Veränderungen ausmachen lassen: 1. Die Altersbilder, die er als Kind verinnerlicht hat und die gewissermaßen seine Grundhaltung zum Thema Alter(n) konstituieren. 2. Der jeweilige Kontext, in dem er sich mit Altersbildern auseinandergesetzt hat. In Eriksons Fall ist die Konstruktion des Bildes der alten Menschen anders, denen er in der Psychoanalyse begegnet ist, im Vergleich zu denen, die er in der Guidance Study beforscht hat. Da die unterschiedlichen Altersthematisierungen unabhängig voneinander in Altersdiskurse eingehen, und dort gewissermaßen für sich sprechen, ist diesbezügliche Achtsamkeit durchaus geboten. 3. Zudem spiegelt sich erwartungsgemäß auch das eigene Alter von Erikson in den jeweiligen Altersthematisierungen wider. Alterslob und Altersschelte umfassen eher Einstellungen zum Thema Alter und ältere Menschen. Es ist eine äußere Zuschreibung ohne besondere subjektive Bedeutsamkeit, was wiederum mit dem Alter korrespondiert, in dem Erikson diese formuliert hat. Die Altersbilder Trost und Klage, besonders da sie kein rhetorisches Spielmaterial darstellen, haben dagegen eine andere, Betroffenheit ausdrückende, Qualität, weil es das (eigene) Altern selbst betrifft.

Die Auseinandersetzung mit den wandelnden Altersbildern von Menschen, die sich in der Lebensphase des Alters – ausgehend vom kalendarischen Sinne – befinden, ermöglicht uns Einsichten, die über vermeintliches Wissen über den Gegenstand Alter hinausgehen. Einsicht, wir erinnern uns, meint bei Erikson (1977): »das Vermögen, eine Situation und mich selbst gleichzeitig einzusehen« (S. 179). Damit ist sie nach innen gerichtet und vermittelt eine Ahnung davon, welchen Einfluss die innersten Emotionen und Motive auf die Wahl und letztendliche Beurteilung dessen, was wir beobachten, ausüben. Wahrscheinlich müssen wir, was das Verstehen des Alters betrifft, angesichts der (bereits) vorliegenden Auseinandersetzungen von alten Menschen mit dem Alter – man denke nur an Gottfried Benn, Simone de Beauvoir oder Jean Améry – noch mehr auf Einsicht setzen.

Literatur

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Über die Autorin

Juliane Noack Napoles

Dr. phil. Studienrätin im Hochschuldienst am Institut für Bildungsphilosophie, Anthropologie und Pädagogik der Lebensspanne der Universität zu Köln. Arbeitsschwerpunkte: Identitätsforschung, Lebenslauf- und Biographieforschung.

E-Mail: juliane-noack@hotmail.com