Adler ist nach dem Ersten Weltkrieg als scharfer Kritiker am Krieg hervorgetreten und hat seine pazifistische Haltung mit seiner individualpsychologischen Theorie verbunden. Der vorliegende Artikel stellt dies dar, weist aber auch nach, dass Adler seine Position gewandelt hatte und dass Adler eine ambivalente Haltung zum Krieg und zu seiner Funktion als psychiatrischer Militärarzt hatte. Es werden zu diesen Fragen neue Forschungsergebnisse präsentiert.
Schüsselwörter: Alfred Adler, Erster Weltkrieg, Individualpsychologie, Psychiatrie, Pazifismus
Alfred Adler and the First World War
After the First World War, Alfred Adler was a spiteful critic of this war and he connected his pacifist position with his individualpsychological theory. This is demonstrated in the present article, additionally it is shown that Adler had changed his position. He advocated an ambivalent attitude toward the war and toward his duty as a military psychiatrist. New issues of research are presented to these questions.
Keywords: Alfred Adler, World War I, Individual psychology, psychiatry, pacifism
Der Beginn des Ersten Weltkriegs im August 1914 rief bei der Mehrheit der Bevölkerung einschließlich der Intelligenz eine Welle nationalistischer Begeisterung in Deutschland und Österreich hervor. Es erschienen eine ganze Reihe von Aufrufen, Unterschriftenaktionen, Vorträgen und Broschüren zu den »Ideen von 1914« – von Psychologen u.a. von W. Wundt, E. Spranger, O. Külpe, W. Stern. Und für die Mediziner und Psychiater war der Krieg ein neues Aufgabenfeld, dem sie sich mit Eifer und Pflichtgefühl widmeten. Auch die Sozialdemokratie beeilte sich, für die erforderlichen Kriegskredite zu stimmen oder sich (in Österreich) die Kriegsparolen des Staats zu eigen zu machen.
Nur eine verschwindende Minderheit protestierte gegen den Krieg. Allerdings hielt die allgemeine Begeisterung nicht lange vor, erste Enttäuschungen und Ernüchterungen machten sich bereits ein paar Monate später breit.
Als dann das Blutvergießen nicht mehr enden wollte, wie an der Front von Verdun 1916, als Hunger und Elend in der Heimat und diktatorisches Regiment im Inneren zunahmen, wurden die Stimmen gegen den Krieg zahlreicher, offener und militanter. Und als der junge österreichische Sozialdemokrat Friedrich Adler (Sohn des sozialdemokratischen Parteiführers Victor Adler) im Oktober 1916 den Ministerpräsidenten Graf Stürgkh erschoss, galt das für viele als befreiende Tat, die »allenthalben stille Begeisterung weckte« (Adler 1919a, S.124).
Trotzdem aber wurde die Vaterlandsverteidigung noch bis zum Sommer 1918 als Pflicht verstanden und auch die Sozialdemokratie hielt ihre Durchhalteparolen aufrecht.
Alfred Adler (geb. 1870), der seit seiner Studienzeit der Sozialdemokratie nahestand bzw. Mitglied war, soll zunächst ebenfalls auf der Seite der Befürworter des Krieges gestanden haben. Er habe, im Gegensatz zu seiner russischen, politisch bei Trotzki stehenden, Frau Raissa, zunächst »zu Österreich gehalten«, wie Adlers Biographin Phyllis Bottome schreibt (1939/2013, S.127). Und sein Freund Carl Furtmüller schreibt: »Bei Kriegsausbruch war er der Meinung, dass Österreich einen gerechten Krieg führe« (Furtmüller 1946, S. 260).
Diese Kriegsbefürwortung schlug schon vor Kriegsende um in Entsetzen und in eine pazifistische Haltung, die sich u.a. in der Propagierung eines wirklichen Gemeinschaftsgefühls ausdrückte.
Adler war 1914 44 Jahre alt, niedergelassener Arzt, Vater von vier Kindern, hatte in und nach seiner Studienzeit »gedient« und war ausgemustert. So habe er für sich keine Gefahr gesehen, einberufen zu werden. Aber ab 1916 wurden weitere Jahrgänge rekrutiert (Schiferer 1995, S. 98; Hoffman 1997, S. 122). Da bekannt ist, dass Adler als Militärarzt gedient hat, hat es, scheinbar schlüssig, in allen bisherigen einschlägigen Publikationen geheißen, Adler sei 1916 »eingezogen« worden. So bei Ellenberger (1973, S. 787), auch Schiferer (1995, S. 98), dann Hoffman (1997, S. 127).
Inzwischen ist durch die Publikation von Feldpostbriefen Adlers offenbar geworden, dass das nicht stimmt.
Wir erfahren hier in einem Brief vom 7. Oktober 1914, dass Adler sich »bei Ausbruch des Krieges freiwillig als Arzt gemeldet« hatte und »seit ca. fünf Wochen den Dienst eines Arztes auf der II. chirurgischen Abteilung im Reserve-Spital I in der Stifts-Kaserne« Wien versieht (Adler 2014, S. 195).
Diese Meldung als Freiwilliger und der frühe Zeitpunkt 1914 stehen also völlig im Widerspruch zu allen bisherigen Aussagen. Sie ist angesichts seiner anfänglich offenbar akzeptierenden Haltung zum Krieg nicht wirklich überraschend, vor allem auch, wenn wir sie zusammen mit verschiedenen ambivalenten Positionen, die Adler zur Kriegspsychiatrie und zu den Kriegsneurotikern vertritt, sehen. Sie ist aber – wie auch immer pragmatisch motiviert – angesichts der späteren, kriegskritischen Äußerungen zum Krieg und zu den Freiwilligen überraschend.
Ebenso erstaunlich aber ist, dass, trotz dieser Akzeptanz, diese Freiwilligkeit bisher nie genannt oder erwogen, vielmehr verschwiegen und geleugnet wurde – offenbar sollte ein Bild von Adler als pazifistisch erhalten bleiben und vermutlich hat Adler selbst dazu beigetragen.
Durch die falsche Annahme, Adler sei 1916 eingezogen worden, hatte sich eine irrtümliche Datierung der Abfolge seiner Standorte im Krieg ergeben. So wird bei Ellenberger, Hoffman und Schiferer die Abfolge angegeben mit: Semmering, Krakau, Grinzing. Nur bei Furtmüller heißt es richtig, (aber ohne Angabe der Freiwilligkeit): »Adler begann seinen Dienst als Militärarzt in einem Wiener Krankenhaus. Nach mehreren Versetzungen… kam er wieder nach Wien, wo er während der letzten Kriegsmonate arbeitete« (Furtmüller 1946, S. 259. Und der Standort Krakau wird von den Autoren mit 1917 angesetzt, aber Adlers.[1] Brief aus Krakau stammt vom November 1916 (7.11. 1916).
Mit den nun vorliegenden Briefen können wir die Einsatzorte Adlers anders rekonstruieren, allerdings bleiben auch hier noch Unklarheiten und offene Fragen z. B. über die jeweilige Dauer der Aufenthalte:
1914 (1.9.) Stiftskaserne Reserve-Spital I, Wien
1915 (November) Rudolf Spital, Wien
[zudem denkbar: 1915/16 Kriegsspital Simmering] (Schiferer S. 98, Hoffman S. 127)]
1916 November Krakau Garnison Spital 15, Neurologie
1916/17 Brünn Landwehrspital
1917 Februar/ März Krakau
[zudem denkbar: August/November 1917 auch Grinzing] (Schiferer S. 101; Hoffman, S. 131.]
Mit den vorliegenden Feldpostbriefen ist noch ein anderes Detail zu korrigieren bzw. genauer zu bestimmen: Es war bisher gelegentlich erwähnt worden, dass Adler eine ärztliche Beziehung zu der Frau eines hochgestellten Generals hatte, die Adler im Krieg von Nutzen gewesen sei, und zwar mit dem Standort Krakau verbunden, da die Verlegung eines Militärarztes ohne Rang in ein Garnisonshospital in einem unmittelbaren Kriegsgebiet ungewöhnlich war (vgl. Ellenberger 1973, S. 788; Schiferer 1995, S. 98; Hoffman 1997, S. 130).
Durch die Briefe wissen wir dies nun etwas genauer:
Adlers langjährige Patientin war die Frau »Generalin« Anna Kolarz, woraus sich ein herzlicher Kontakt zur weiteren Familie, zu deren Tochter, Frau Oberst v. Spitzmüller und deren Mann, Oberst v. Spitzmüller entwickelt hatte. An diese Familie sind alle diese Feldpostbriefe (mit zwei Ausnahmen) gerichtet, sie haben daher einen rein privat-professionellen Charakter, weitgehend ohne Bezug zur Kriegstätigkeit.
Mit Beginn des Krieges konnte Adler nun diese Beziehung – in sehr engen Grenzen, wie ich meine – zu seinem Vorteil nutzen, was an den beiden Briefen an den Oberst v. Spitzmüller zu sehen ist: er bittet den Oberst um Hilfe bei seinem Einsatz im Standort Wien. Er ersucht am 7.10. 1914 den Obersten um »eine offizielle Bestätigung« seines Platzes am »Reserve-Spital I in der Stifts-Kaserne«. (Adler 2014, S. 195). Trotzdem kann natürlich auch die Verlegung nach Krakau auf diesen Einfluss zurückzuführen sein.
Als Arzt hatte Adler seinen medizinischen Dienst im Lazarett zu versehen. Aus den Briefen geht nicht wirklich hervor, was er dort tat, er ist wohl vorwiegend in Nervenabteilungen als Nervenarzt tätig, u.a. »mit der Untersuchung von Nervenverletzungen«, aber er spricht auch von Vorträgen (Adler 2014, 1.12.15, S. 200). Dazu gehörte sicher nicht zuletzt, Soldaten mit neurotischen Leiden auszulesen, von Simulanten zu unterscheiden oder rasch so zu behandeln, dass sie wieder für die Front oder wenigstens für den »Heimatdienst« dienstfähig wurden.
Zum besseren Verständnis der Situation als Nervenarzt im Kriegsdienst möchte ich einige Informationen zur »Kriegsneurose« und Kriegsneurosenbehandlung im 1. Weltkrieg vorausschicken.
»Kriegsneurosen« waren in diesem Krieg epidemieartig aufgetreten. Deren Hauptsymptome waren Zittern im Zusammenhang mit Granatexplosionen, aber es traten auch viele andere Symptome auf wie Tics, Lähmungen, Krämpfe, psychogene Blindheit, Taubheit und anderes mehr auf. Diese Erscheinungen gefährdeten natürlich in hohem Grad die Wehrkraft durch Dienstunfähigkeit und durch »Zersetzung« der Truppenmoral. Die Psychiater waren deshalb aufgefordert, mit allen Mitteln dagegen vorzugehen und zusätzlich alle Rentenansprüche, die sich aus der Krankheit ergeben würden, abzuweisen. Die gesamte Psychiatrie und Neurologie bot ihre Kräfte auf, um den kriegführenden Regierungen zu dienen, indem sie ihre Theorie der Neurose und ihre praktischen Behandlungsmethoden den Erfordernissen und Wünschen des Militärs anpassten – die Psychiatrie als Wissenschaft und Profession bekam dadurch großen Aufschwung (Fischer-Homberger 1975, S. 88; Riedesser/Verderber 1996). Eine Fülle von Methoden wurde eingesetzt, die alle mehr oder weniger stark von der militärischen Disziplin bestimmt waren. Ihr Kern war, wie Adler schreibt, den »Eigenwillen zu biegen[1920:brechen]« (Adler 1918f, S. 294), die Behandlung mehr als den Kriegsdienst und den Tod zu fürchten. Es wurden Therapien entwickelt, die dem Soldaten mit Gewalt, Schreck und Angst sein Symptom so unerfreulich wie möglich machte, Therapien, die als Folter zu bezeichnen waren (Roth 1987, S. 15; Riedesser & Verderber 1996,S. 43; Hofer 2004, S. 284; Bruder-Bezzel 2015).
Dazu gehörten Isolationshaft, Suggestivtherapie, erzieherische Wachsuggestion, Hypnose, repressive Therapiemethoden wie Schmerz-, Zwangs-, Schreckprozeduren, totale Isolierung, Dauerbäder, Scheinoperationen und sehr schmerzhafte Faradisationen. Die »Kaufmannsche Kur« mit Starkstrom war die bekannteste und zugleich brutalste Methode (vgl. Roth 1987, S. 15ff; Riedesser & Verderber 1996, S. 48ff).
Je länger und zugespitzter der Krieg dauerte, desto erfolgloser wurden die psychiatrischen Behandlungen – nur eine verschwindende Anzahl erreichten 1918 noch die »Frondiensttauglichkeit« (Hofer 2004, S. 361). Die Psychiatrie war gescheitert. Auch die theoretische Erklärung der Erscheinungen, ob es sich um ein Trauma oder um eine Neurose handelt, wurde den Kriegserfordernissen angepasst:
Vor und nach Beginn des Krieges galt die Unfalls- und Kriegsneurose als eine durch ein mechanisches oder psychologisches Trauma verursachte Krankheit, die somit einer milden Behandlung und einer Entschädigung bedurfte. Diese Traumatheorie (von Hermann Oppenheim vertreten) war nun während des Krieges nicht mehr opportun und wurde daher auf der »Kriegstagung« 1916 endgültig gestürzt, zugunsten einer ausschließlich individualisierenden, psychogenen Erklärung, und zwar in ihrer Schuld zuweisenden und moralisierenden Form. Die Kriegsneurose galt nun als ein rein psychogenes »hysterisches Leiden«, für das ein Trauma keinerlei ätiologische Bedeutung habe, sondern Ausdruck einer degenerativen Anlage eines minderwertigen Psychopathen (vgl. Riedesser/Verderber, 1996,S.32). Es galt als zielgerichtetes, direkt dem Willen unterworfenes Leiden, bei dem das Unbewusste keine Rolle spielt. Ernst Kretschmer und Karl Bonhoeffer machten sich allen voran für die Willensidee und für die Kritik am Unbewussten stark. Dem Willen unterworfen hieß, der eigenen Schuld und Verantwortung anheimgestellt, und von daher rechtfertigte die »Kriegshysterie« eine harte Behandlung und das Versagen von Rente.
Für die Ärzte, die sich zunehmend dem »Kollektivethos« unterwarfen, galten Kriegsneurose und Simulation als Boshaftigkeit, Unkameradschaftlichkeit, Feigheit (Fischer-Homberger 1975, S. 165; Hofer 2004, S. 350). In der ärztlichen Front gegen Rentenansprüche gab es sogar Stimmen, die den Geschädigten noch haftbar machen wollten, wenn er aus »psychopathischem Eigensinn… nicht diese Störungen beseitigen will, so wird billigerweise er und nicht die Gesellschaft die Folgen zu tragen haben« (Kretschmer 1917, zitiert nach Riedesser & Verderber 1996, S. 89).
Die Wende in der Betrachtungsweise von der organischen Traumatheorie zur psychogenen Neurosentheorie, verknüpft mit der sog. soziologischen Erklärung zur Entschädigungsfrage, bewirkte bei den Psychiatern eine gewisse Hinwendung zur Psychoanalyse, die sie freilich selektiv und in ihrem Sinn verstanden. Die psychogene Erklärung, Krankheitsgewinn und Flucht in die Krankheit als Schlagworte wurden von nun an akzeptiert. Zudem wurde auch die Methode der Psychoanalyse von Interesse, da ja die psychiatrischen Zwangstherapien gescheitert waren.
So bot sich auch die Psychoanalyse am Ende des Krieges als Alternative an. Ende September 1918 fand in Budapest dazu eine internationale Konferenz statt unter Anwesenheit hoher militärischer Gäste. Referenten waren Karl Abraham, Sandor Ferenczi und Ernst Simmel, die selbst bereits Erfahrungen mit der Behandlung von Kriegsneurotikern hatten (vgl. Bruder-Bezzel, 2016).
Wie nun war Adler als Lazarettarzt mit der Auslese und Behandlung von Kriegsneurotikern und mit der Theorie der Kriegsneurose umgegangen? Phyllis Bottome (1939) schreibt, dass es «one of Adler's most painful duties during the war" gewesen sei, «to advice what soldiers after convalescense were fit to be sent back to the trenches” (Bottome 1939, S. 118; 2013, S.128). Furtmüller aber berichtet, Adler sei zumindest mit Simulanten »äußerst streng« verfahren, auch dann, »als er schon Kriegsgegner war« (Furtmüller 1946, S. 262).
Wir wissen nicht wie Adler praktisch gehandelt hat, wissen nicht, ob er selbst an der »Behandlung funktioneller Neurosen, mit starken elektrischen Strömen« beteiligt war, auf die er in einem Brief an einen Kollegen hinweist, dass es diese wohl in seinem derzeitigen Spital, Rudolf-Spital, gab (Adler 2014, S. 199).
Aber er hält über diese Thematik im November 1916 einen Vortrag »im militärärztlichen Verein« in Krakau, in Anwesenheit »des »Sanitäts-Chefs und des Festungskommandanten«, worauf er in seinem Brief vom 7.11.16 hinweist (Adler 2014, S. 201).
Wir haben eine – vielleicht veränderte – Fassung vom Januar 1918 (1918f) und eine nur ganz leicht veränderte Fassung von 1920/1973, aus der wir zitieren.1 Der Vortrag ist im wesentlichen ein wissenschaftliches Übersichtsreferat über die seinerzeit gängigen Auffassungen zur Kriegsneurose und vor allem ihrer Behandlungsformen. Eigene Positionen sind in die Darstellung eingestreut, zum Teil auch durch Zitate anderer individualpsychologisch orientierter Autoren (Wexberg, Strasser) ausgedrückt. Distanzierungen zur Militärpsychiatrie findet man hier eher nicht – freilich wäre das auch nicht der geeignete Rahmen gewesen.
Adler betrachtet die Kriegsneurose wie jede andere Neurose und sieht darin bereits 1917 eine Bestätigung seiner Neurosentheorie: »Das wachsende Verständnis für die Kriegsneurose hat schlagend die Richtigkeit der individualpsychologischen Anschauung ergeben.« (Adler 1917b, S. 94). Damit gerät er in große Nähe zu der allgemeinen Auffassung der Militärpsychiater: er lehnt die Traumatheorie ab, also kausale, traumatisierende Faktoren, betont die mehr oder weniger bewusste oder willentliche Verantwortlichkeit für die Neurose und den sekundären Krankheitsgewinn und lehnt entsprechend auch eine Rentenzahlung ab. Auch die entwertende Tendenz ist sichtbar.
Für Adler ist die Kriegsneurose wie jede andere Neurose ein »Mittel des Ausweichens« »unter der Herrschaft des sichernden Ziels der Zukunft«. Der Neurotiker sei ein Mensch, der »in einem subjektiven Gefühl der Schwäche« vor den »allgemeinen Forderungen des Lebens zurückweicht«, der sein Symptom gemäß dem neurotischen Zweck fixiert (Adler 1918f, S. 296), der aus seiner Schwäche heraus sich einen »sekundären Krankheitsgewinn« auf Kosten der Allgemeinheit erschleichen will. Für die Ablehnung der Traumatheorie bezieht er sich auf seinen jungen Anhänger Erwin Wexberg, der – unklar wo – gesagt habe, »wer bei einem Erlebnis ... derart verändert wird, wird nicht erst daran krank, sondern ist schon krank« (ebd. S. 300).[2]
Mit einem längeren Zitat von Strasser, dem Schweizer Psychiater und Schriftsteller Charlot Strasser, der Adler in dieser Zeit sehr unterstützt hatte, endet sein Vortrag:
»Individualpsychologisch lässt sich hinter der Neurose immer der Schwächling erkennen. Seine Unfähigkeit, sich in den Allgemeinheitsgedanken einzufügen, erweckt gegen denselben Aggression, die sich neurotisch gestaltet. Eine Therapie muss den grundlegenden Konflikt zwischen Staatspflicht und Individualität lösen können« (ebd. S. 303).[3]
Für die Behandlung referiert Adler relativ ausführlich und »neutral« die verschiedenen Ansätze dieser Suggestions- und Zwangsbehandlungen. Er hebt den prinzipiellen Zwangscharakter der Behandlung, bezogen auf ihren Zweck und ihr Ziel hervor: Der »Zweck der Militärneurologie« liege »selbstverständlich« darin, »den Erkrankten nicht sich und der eigenen Verfügung, sondern …… dem Dienste und der Allgemeinheit zuzuführen.« (Adler 1918f, S. 291). Und: »der Neurotiker« befinde sich hier »in einer ihm aufgezwungenen Situation« (ebd. S. 291). Auch bleibe das Ziel begrenzt auf Symptomerleichterung /-beseitigung, nicht auf Heilung. Empirisch komme es sogar sehr selten wieder zu einer »Felddienstfähigkeit« (ebd. S. 293, 299). Er hebt »die Bedeutung der individualpsychologischen Methode« hervor, »einer erzieherischen Psychotherapie, bei der die seit Kindheit bestehenden neurotischen Grundlinien des Charakters als fehlerhaft und irrtümlich aufgedeckt werden« (ebd. S. 296). »Psychotherapie im engeren Sinn«, Methoden, die »vor jedem Eingriff erst die Psyche des Patienten erschlossen haben« (ebd., S. 294), schließt er aus. Im Weiteren empfiehlt er das Versagen der Entschädigung, also der Rente (ebd. S.296).
In der späteren Zeit, als er gegen den Krieg geschrieben hat, hat er seine theoretische Auffassung der Kriegsneurose und seine entwertende Haltung gegen den Kriegsneurotiker aber nicht geändert. Auch in der Entschädigungsfrage sehen wir keine andere Haltung. Weiterhin sieht er in der Kriegsneurose eine Bestätigung seiner Neurosentheorie. Weitere Verweise dazu siehe: 1919, Anm. in 1912a, S. 65; 1920, Anm. in 1913a, S. 66; 1920, Erg. in 1912e, S. 265ff.
Andererseits gibt es auch Relativierungen und Distanzierungen zu den Behandlungen: In einer Anmerkung von 1919 im Nervösen Charakter von 1912 heißt es: »Die militärische Einstellung der Kriegsneurologie musste zu dem traurigen Ergebnis der elektrischen Folter führen.« (1919/1912a, S. 65). An anderer Stelle im gleichen Buch erklärt er 1919 »die elektrische Folter und ähnliche sadistische Übungen« damit, dass von den Neurologen zwar, als »Fiktion«, »Neurose« diagnostiziert wurde, dies aber wie eine »Simulation« behandelt wurde (1919/1912a, S. 234).
In die Fassung seines Vortrags zur Kriegsneurose von 1916/1918 fügt er 1920 hinzu: Er habe sich in seinem Vortrag (1916) »gegen die Starkstrombehandlung« gerichtet und dazu gemahnt, »alle Behandlungsmethoden zu vermeiden, die die menschliche Würde verletzen« (ebd. S. 297).
Am Ende des Krieges war Adler dann mit aller Entschiedenheit gegen den Krieg, er war Mitglied im Arbeiter- und Soldatenrat, bekannte sich zur »sozialistischen« Republik, beteiligte sich in den 20er Jahren an der pädagogischen und bildungspolitischen Reformpolitik des »Roten Wien«. (vgl. Bruder-Bezzel, 1999). Ohne Zweifel war er entsetzt und mag er aus diesem Entsetzen heraus gesagt haben, »was die Welt braucht, ist Gemeinschaft und Gemeinschaftsgefühl«. Es beschäftigen ihn die Frage der Schuld und das Phänomen der Kriegsbegeisterung.
Im Juli 1918, also kurz vor Kriegsende, erscheint in der Internationalen Rundschau[4] eine mit A.A. unterzeichnete, knappe, sehr scharf gehaltene Anklage gegen die »Kriegspsychose«, was gegen die Kriegsbegeisterten gemeint war: »Sie können abtreten: Das tiefste Geheimnis des Weltkrieges: dass fast die meisten mit Überzeugung und Begeisterung vertreten, was sie andernfalls unter dem Zwang des Militär-Reglements vertreten müssten. Sie haben die Gottheit in ihren Willen aufgenommen, um dem Gefühl der Ohnmacht nicht zu erliegen. Ihre Strafe ist: sie können uns nie etwas Neues sagen, immer nur das, was uns auch das Militär-Reglement sagt. Folglich können sie abtreten« (Adler 1918g, S. 362).
In verschiedenen Äußerungen im Jahr 1919 zum Krieg verlagert er die Schuldfrage auf die Kultur und den Kapitalismus. Krieg ist für ihn das Ergebnis »unserer neurotisch-kranken Kultur, zerfressen von ihrem Machtstreben und ihrer Prestigepolitik«, die das »unsterbliche Gemeinschaftsgefühl der Menschheit drosselt oder listig missbraucht« (1919 in 1912a, S. 30). Krieg ist für ihn aber auch Ausdruck des Kapitalismus, »der die Raublust in der menschlichen Seele maßlos angefacht« hat (1918h, S. 113), so in seinem Aufsatz Bolschewismus und Seelenkunde, den er im Dezember 1918 zweimal, in der Wochenschrift Der Friede[5] und der Zeitschrift Internationale Rundschau veröffentlicht hatte.
Die engagierteste und umfassendste Stellungnahme Adlers erscheint 1919, als Anklage der Herrschenden und als Verteidigung des Volkes. In der Broschüre Die andere Seite: eine massenpsychologische Studie über die Schuld des Volkes (1919a), verteidigt er das Volk gegen den Vorwurf der Schuld an diesem Krieg, schildert er ziemlich plastisch, wie im Inneren des Landes der Druck ins Unerträgliche gestiegen ist, wie sich das Volk zu wehren wusste, und er findet eine individualpsychologische Erklärung für die Unterwerfung und die Kriegsfreiwilligen: Es war die »Dressur« des Volkes, die es »zum Gehorsam gegen die Oberen« (Adler 1919a, S. 121) gebracht, es war die »List und Gewalt«, die es »zur Schlachtbank gezerrt, gestoßen getrieben« hat (ebd. S. 127, 130). Alle wollten dem Dienst entgehen. Die Oberen, die akademisch Gebildeten und Finanzkräftigen entzogen sich dem Dienst durch Bestechungen und Beziehungen, aber »der arme Teufel Volk« desertierte (S.123) oder ersann »wirkliche, eingebildete oder simulierte Leiden«, und diese Menschen »erklärten so dem Verstehenden ihre Abneigung gegen den Krieg« (S. 124). Adler prangert dann vor allem die Musterungsärzte an, die dem Militarismus »willig zur Verfügung« standen, »die sich wie die Maschinengewehre hinter den ›kriegslustigen‹ Menschen aufstellten«, die »gemusterte Krüppel« in den Tod jagten und »immer neue Menschenleiber an die Mündung der Kanonen« spien (S. 123). Die Kriegsfreiwilligen hatten sich aus dem Gefühl tiefster menschlicher Erniedrigung, gegen ihren Willen in den Krieg gepeitscht zu werden, mit der Selbsttäuschung befreit, als hätten sie selbst den »Ruf, der vom Generalstab ausging«, ausgestoßen, seien Helden, Verteidiger des Vaterlandes. »Im Rausch des wiedergefundenen Selbstgefühls ... wichen sie scheu vor der Erkenntnis aus, nur armselige Opfer fremder Machtgelüste zu sein« (S. 128f).
Obgleich Adler auch hier individualpsychologisch argumentiert, ist seine Position zum Krieg und zur Kriegsneurose nun also eine ganz andere als im Vortrag von 1916. Desertion, Simulation und Neurose sind Mittel oder Auswege, die dem »armen Teufel Volk« bleiben, sie sind »geheime und passive Resistenz« (S. 126) gegen den Krieg, der nicht die Sache des Volkes, der Allgemeinheit ist, sondern die der Herrschenden. Es ist ein »Ausweichen«, aber keines, das zu verurteilen wäre. Und doch: Adler hält zugleich an einem "Kollektivismus« fest, der den Kriegsdienst aus der Perspektive der Kameradschaftlichkeit sieht: Es habe auch »Edelmenschen« gegeben, die den Urlaubsschein nach einer Heilung einer Schusswunde zurückgegeben haben und sagten, »ich bringe es nicht über mich, meine Freunde und Kameraden allein im Felde zu lassen« (S. 129).
Adler hatte sich im Krieg und noch danach offenbar in einem moralischen Dilemma befunden – das sehr wohl zu verstehen ist: Kollektivismus einerseits, Ablehnung des Krieges andererseits. So könnte es sein, dass er streng gegen Simulanten gewesen war, wie Furtmüller sagt, weil diese sich Vorrechte herausnahmen, die andere nicht hatten, und zugleich aber diese Arbeit der Auslese im Lazarett auch als eine »painful duty« (Bottome) empfunden hatte, weil auch hier dem einzelnen Unrecht getan wurde.
Dieses Dilemma wird in einem weiteren Dokument zu dieser Frage deutlich, im »Mördertraum«. Adler berichtet ihn zwar erst ab 1929, dann aber an drei verschiedenen Stellen (vgl. Hannen 1994, S. 85ff.), was doch als ein Hinweis auf seine Bedeutung für Adler zu verstehen ist. Adler erzählt darin von einer Situation, wie sie sicher häufig vorkam: Ein Soldat mit »schwachen Nerven« bat ihn dringend um Befreiung vom Heeresdienst. Adler habe das nicht tun können, aber er habe ihm Erleichterung durch den Wachdienst angeboten, was dieser jedoch nicht akzeptierte. In dieser Nacht träumte Adler, dass er ein Mörder sei, schuldig-unschuldig ein Mörder (Adler 1929b, S. 80f.). Offensichtlich hat ihn sein eigenes Tun belastet. Er stand unter Druck von oben und hatte gegen den Mann gehandelt (schuldig), aber er sah selbst in einer Dienstbefreiung ein »im Stich lassen« der anderen (unschuldig). Wie löste er nun diesen Gewissenskonflikt? Er wehrt sich vehement, rechtfertigt sich, entschließt sich sogar, von nun an nicht mehr zu träumen. Sein Traum würde zeigen, wie Träume uns betrügen, benebeln, unsere Gefühle aufpeitschen. Adler spricht sich frei, nicht nur, weil er nicht anders hätte handeln können, sondern indem er auf seiner »Auffassung« besteht: Dienstbefreiung bedeute, den einzelnen anderen im Stich lassen, wogegen »beim Kameraden bleiben« Gemeinschaftsgefühl sei.
Wir verstehen nun auch, wenn Furtmüller (1946) sagt, die Erfahrungen mit Simulanten zur Zeit des Krieges sei die Wurzel für Adlers »Gemeinschaftsgefühl«. Eine Wurzel zumindest, und eine, die nachdenklich stimmt. Denn ist nicht diese Art von »Kollektivismus« ein Mittel, das Gemeinschaftsgefühl zu missbrauchen, wie es Adler an anderen Stellen formuliert?
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Kretschmer, Ernst(1917): Hysterische Erkrankung und hysterische Gewöhnung. Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie 47, 64–91.
Kümmel, U. (2010): Erwin Wexberg. Ein Leben zwischen Individualpsychologie, Psychoanalyse und Neurologie. Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht).
Riedesser, P. & Verderber, A. (1996): Maschinengewehre hinter der Front. Zur Geschichte der deutschen Militärpsychiatrie. Frankfurt (Fischer).
Roth, K. H. (1987): Die Modernisierung der Folter in den beiden Weltkriegen. Der Konflikt der Psychotherapeuten und Schulpsychiater um die deutschen »Kriegsneurotiker« 1915–1945. 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, 2, (3), 8–75.
Schiferer, R. (1995): Alfred Adler. Eine Bildbiographie. München (Reinhardt).
Strasser, C. (1916): Über Unfall – und Militärneurosen. Internationale Zeitschrift für Individualpsychologie 1, 185–207.
Auch in Adlers Literaturangabe zu diesem Vortrag wird November 1916 genannt (in Adler 1918f, S. 304).
Erwin Wexberg, geb. 1889 war als Mediziner zur Front eingezogen und bekam zwei Tapferkeitsmedaillen, 1914 und 1917 (vgl. Kümmel 2010, S. 26f).
Adler nennt als Quelle Schweizer Korrespondenzbl. 1917, was dem Aufsatz über »Unfall- und Kriegsneurose« in der Internationalen Zeitschrift für Individualpsychologie 1916 entspricht. Das Zitat selbst konnte ich dort nicht finden. Zu Charlot Strasser, geb. 1884, vgl. Heinrich 1986.
Zeitschrift von 1915–1918, erschienen in Zürich: »ein internationales, überparteiliches Organ zur Verständigung und Versöhnung der Menschen der kriegführenden Nationen…«
»Der Friede«: politisch-literarische Wiener Wochenschrift ab Januar 1918 »als Protest gegen Krieg und Barbarei«, Hg. Benno Karpeles. In ihr kamen alle namhaften Wiener Intellektuellen, Literaten und Künstler zu Wort.