Lehren und Lernen rekonstruktiver Forschungsmethoden mit generativen Sprachmodellen in hybriden Forschungswerkstätten?

Theoretische und empirische Befunde

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.30820/0942-2285-2023-2-131

Schlagworte:

künstliche Intelligenz (KI), ChatGPT, generative Sprachmodelle, Rekonstruktive Sozialforschung, Workflow qualitativen Forschens, Dokumentarische Methode, Forschungswerkstätten

Abstract

Vor dem Hintergrund der verstärkten Aufmerksamkeit für die Lehre qualitativer Methoden und dem darin fortschreitenden Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) geht es in diesem Beitrag um die Frage, inwiefern die Lehre von Verfahren rekonstruktiver Methoden, insbesondere der Dokumentarischen Methode, mittels generativer Sprachmodelle unterstützt werden kann. Der Beitrag beginnt mit einer Differenzierung von Interpretationseinstellungen, -orientierungen und -haltungen sowie der Unterscheidung von Methodenwissen und Methodenkönnen. Die Bedeutung von Forschungswerkstätten als Ort der Lehre von Methodenkönnen wird hervorgehoben und es werden kognitionswissenschaftliche Perspektiven in Bezug auf Forschungswerkstätten diskutiert. Nach einer Rekonstruktion der Möglichkeiten derzeitiger Sprachmodelle wie ChatGPT wird auf der Basis von Gruppendiskussionen zunächst der herkömmliche Workflow qualitativen Forschens empirisch beschrieben und dann eruiert, wie sich die Integration von KI in diese herkömmlichen Interpretationsabläufe gestalten könnte. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion über die Potenziale und Herausforderungen der Integration von KI in die Lehre rekonstruktiver Methoden.

Autor/innen-Biografien

Fabio Roman Lieder

Fabio Roman Lieder, M.A., wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Erwachsenenbildung/Weiterbildung, Universität der Bundeswehr, München, Fakultät für Humanwissenschaften, Institut für Bildungswissenschaft. Forschungsschwerpunkte: Lehren und Lernen, Erwachsenenbildung, Technikphilosophie, Lehr-Lern-Interaktion zwischen Mensch und Technik, erkenntnistheoretische und didaktische Implikationen künstlicher Intelligenz, Erforschung und (Weiter-)Entwicklung softwaregestützter qualitativ-rekonstruktiver Datenanalyse.

Burkhard Schäffer

Burkhard Schäffer, Prof. Dr., Professur für Erwachsenenbildung/Weiterbildung, Universität der Bundeswehr, München, Fakultät für Humanwissenschaften, Institut für Bildungswissenschaft. Forschungsschwerpunkte: Methoden, Methodologien und Softwareentwicklung im Bereich qualitativer Erwachsenenbildungsforschung; aktuelle Forschungsprojekte: andragogische Perspektiven auf die Coronapandemie und Implementierung künstlicher Intelligenz in qualitativ-rekonstruktive Forschung; frühere Projekte: Alter(n)sbilder, lebenslanges Lernen und Weiterbildungsorientierungen, Generationsspezifische Medienpraxiskulturen und intergenerationelle Bildungsprozesse.
131-154 34109

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Zitationsvorschlag

Lieder, Fabio Roman, und Burkhard Schäffer. 2023. „Lehren Und Lernen Rekonstruktiver Forschungsmethoden Mit Generativen Sprachmodellen in Hybriden Forschungswerkstätten? Theoretische Und Empirische Befunde“. Journal für Psychologie 31 (2):131-54. https://doi.org/10.30820/0942-2285-2023-2-131.