Religiöse Identität durch säkulare Musik

Playlists als Element post-konfessioneller Lebensstile

Autor/innen

  • Christian Schröder

DOI:

https://doi.org/10.30820/0942-2285-2025-1-102

Schlagworte:

Religionspsychologie, Postkonfessionalität, religiöse Erfahrung, Musiknutzung, junge Erwachsene, Sinnstiftung, Populärkultur

Abstract

Die digitale Verfügbarkeit von Musik ermöglicht das Kuratieren von Playlists, die sowohl dem individuellen Konsum als auch der öffentlichen Selbstdarstellung dienen. Besonders interessant sind Playlists, die von User*innen mit religiösem Bezug erstellt werden, jedoch überwiegend säkulare Musik enthalten. Diese Studie untersucht, wie solche Playlists zur Identitätsbildung beitragen. Dabei werden explizite und implizite religiöse Bezüge in den Songtexten analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Musik für viele User*innen eine Brücke zwischen religiösen und säkularen Weltsichten bildet. Schlüsselthemen wie Liebe, Hoffnung und Würde spiegeln existenzielle Fragen wider, die religiöse und nicht-religiöse Deutungen zulassen. Playlists werden so zu einer performativen Ausdrucksform, die individuelle Spiritualität mit kulturellen Ressourcen verknüpft. Die Analyse verweist auf eine Suchbewegung junger Erwachsener in einem postkonfessionellen Kontext, der traditionelle Religiosität hinter sich lässt, jedoch weiter auf Transzendenzerfahrung zielt.

Autor/innen-Biografie

Christian Schröder

Christian Schröder ist Theologe, Historiker und Bildungswissenschaftler. Er ist Professor für Soziale Arbeit an der IU Internationale Hochschule am Standort Aachen.
34131

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Zitationsvorschlag

Schröder, Christian. 2025. „Religiöse Identität Durch säkulare Musik: Playlists Als Element Post-Konfessioneller Lebensstile“. Journal für Psychologie 33 (1):102-21. https://doi.org/10.30820/0942-2285-2025-1-102.