Zur kulturpsychologischen Analyse der Mensch-App-Interaktion
Subjektnormen psychischer Gesundheit in bildlicher Inszenierung und praktischer Aneignung
DOI:
https://doi.org/10.30820/0942-2285-2025-2-81Schlagworte:
Kulturpsychologie, Subjektnormen, Walkthrough-Methode, Dokumentarische Bildinterpretation, Narrative Interviews, Mental Health Apps, Mood TrackingAbstract
Smartphone-Apps sind der zentrale Schauplatz unseres digitalen Alltags. Apps, die explizit psychische Gesundheit, Gefühle und Wohlbefinden adressieren, sind heute weit verbreitet. Damit werden dezidiert psychologische Themen im Medium App verhandelt. Doch wie lässt sich Mensch-App-Interaktion kulturpsychologisch verstehen – und entsprechend empirisch erforschen? Um zu analysieren, wie in diesem Medium Sinn vermittelt bzw. konstituiert wird, beleuchten wir zunächst die einzelnen medialen Ebenen von Apps: Sie fungieren als Bildmedien mit grafischen User-Interfaces bzw. Touchscreens. Sie beinhalten Bilder (Grafiken, Fotos, Icons usw.) sowie visuelle Symbolsysteme (Text und Zahlen) und sie sind interaktiv-responsive Handlungsprogramme, die Input durch User*innen erfordern und ihnen Output zurückspiegeln. Unsere exemplarische Analyse der Mood Tracking App Daylio mit der Frage nach Subjektnormen zeigt, wie diese Modalitäten verschränkt sind. Die Frage, ob und wie diese medialen Sinnangebote in der Praxis realer Nutzer*innen Relevanz entfalten, erfordert wiederum einen eigenen empirischen Zugang. Hierzu analysieren wir zwei User*innen-Interviews. In den Ergebnissen wird deutlich, dass erst mit einer beidseitigen Betrachtung die Praxis zwischen Menschen und Apps als interaktiver, sinnhafter Prozess rekonstruierbar ist. Damit ist ein Zugang zum Verständnis medial strukturierter Selbstund Weltverhältnisse eröffnet.
Zitationsvorschlag
Meister, Moritz, Aglaja Przyborski, und Thomas Slunecko. 2025. „Zur Kulturpsychologischen Analyse Der Mensch-App-Interaktion: Subjektnormen Psychischer Gesundheit in Bildlicher Inszenierung Und Praktischer Aneignung“. Journal für Psychologie 33 (2):81-105. https://doi.org/10.30820/0942-2285-2025-2-81.
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