Zur Entstehung von Rechtsextremismus im Jugendalter – oder: Lässt sich richtiges politisches Denken lernen?
Schlagworte:
Bereichsspezifische Entwicklung, Rechtsextremismus, politische Sozialisation, richtiges DenkenAbstract
Im Diskurs zum Rechtsextremismus und seinen Ursachen werden einige, scheinbar unerschütterliche Grundannahmen beständig reproduziert: Rechtsextremismus wird als ein bedrohliches aber auch marginales Phänomen verortet, welches mit der demokratischen Mitte der Gesellschaft wenig zu tun hat. Damit im Einklang werden Menschen mit rechtsextremen Überzeugungen ebenfalls an den Rand der Gesellschaft projiziert, die Ursachensuche verlässt selten die Ebene individualistischer Schuldzuweisungen. Diese Annahmen prägen auch die Ansätze zur Prävention von Rechtsextremismus: Insbesondere die Annahme, Rechtsextremist/innen seien hinsichtlich historischer oder politischer Zusammenhänge nicht gebildet oder aufgeklärt genug, liegt den Inhalten solcher Maßnahmen zu Grunde. Daher sollen Jugendliche die »richtige« Denkweise bezüglich gesellschaftlicher Strukturen, Zusammenhänge und Prozesse erlernen, um die Entwicklungsaufgabe der politischen Sozialisation erfolgreich bewältigen und gegenüber rechtsextremen Parolen widerständig sein zu können. Unter anderem auf der Basis von biografischen Interviews mit rechtsextremen Straftäter/innen wird in diesem Beitrag diskutiert, ob Rechtsextremist/innen wirklich nicht »richtig« denken können und was gesellschaftliches Denken eigentlich mit Rechtsextremismus zu tun hat.Veröffentlicht
23.05.2012
Zitationsvorschlag
Kleeberg-Niepage, Andrea. 2012. „Zur Entstehung Von Rechtsextremismus Im Jugendalter – Oder: Lässt Sich Richtiges Politisches Denken Lernen?“. Journal für Psychologie 20 (2). https://journal-fuer-psychologie.de/article/view/224.
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