Zeugnis ablegen als »DoingTestimony« – Interviewinteraktion in Zeitzeugeninterviews
Schlagworte:
Zeugenschaft, Adressatenzuschnitt, Konversationsanalyse, soziale Interaktion, qualitative Methodologie, recipient designAbstract
Zeitzeugeninterviews gelten als Methode, um historische Erfahrung festzuhalten. Das Interview als Forschungsmethode wird in letzter Zeit für die Nichtbeachtung der Interaktion kritisiert. Die Konversationsanalyse (KA) von Interviews mit Zeitzeugen könnte hier ein interessantes Korrektiv darstellen. Sie zeigt Ähnlichkeiten von Zeitzeugeninterviews und Medieninterviews auf, in denen das Gespräch auch immer auf eine »overhearing audience« (Heritage 1985), ein nicht-anwesendes Publikum, gerichtet ist. Um sprachlich-interaktive Praktiken in Zeitzeugeninterviews darzustellen, wird auf das konversationsanalytische Konzept des »recipient design« zurückgegriffen; Äußerungen werden »zugeschnitten« auf Hörer. In die Untersuchung gingen acht Interviews aus den Jahren 2005/2006 ein. Der epistemologische Status des Zeitzeugeninterviews wird diskutiert.Veröffentlicht
22.02.2012
Zitationsvorschlag
Poppe, Christopher, Michael B. Buchholz, und Marie-Luise Alder. 2012. „Zeugnis Ablegen Als »DoingTestimony« – Interviewinteraktion in Zeitzeugeninterviews“. Journal für Psychologie 23 (2). https://journal-fuer-psychologie.de/article/view/383.
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