Psychologie sprachlos?

Autor/innen

  • Jürgen Messing
  • Anke Werani

Abstract

In dem vorliegenden Artikel wird thematisiert, dass der Psychologie durch Einflüsse kognitivistischer (psychologischer) und strukturalistischer (linguistischer) Strömungen die Sprachpsychologie abhanden gekommen ist und damit eine Kerndisziplin psychologischer Forschung. Zunächst wird die Auflösung des Forschungsgegenstandes Sprache und Sprechen in der Psychologie skizziert sowie auf die Abstraktionen in der Linguistik eingegangen und Folgerungen daraus für die psychologische Forschung gezogen. Es wird hinterfragt, was die »entsprachlichte« Psychologie zum Erkenntnisgewinn über psychische Funktionen des Menschen beitragen kann. An Beispielen aus Lehrbüchern wird gezeigt, wie fragmentarisch der »sprachlose Rest« ist und wie schwer mit diesem Torso umzugehen ist. Deutlich soll werden, dass eine systematische Rekonstruktion und Integration der Gegenstände der allgemeinen Psychologie wie auch eine Psychologie des kulturellen und gesellschaftlichen Menschen überhaupt nicht ohne das Verständnis des Sprechens gelingen kann.

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Veröffentlicht

01.01.2011

Zitationsvorschlag

Messing, Jürgen, und Anke Werani. 2011. „Psychologie Sprachlos?“. Journal für Psychologie 19 (1). https://journal-fuer-psychologie.de/article/view/20.