Zur Konstruktion von Geschlecht und Sexualität in behavioristischen Lerntheorien. Ein wissenschaftshistorischer Beitrag
Schlagworte:
Behaviorismus, Sexualität, Geschlecht, Geschlechterunterschiede, HeteronormativitätAbstract
Dieser Beitrag geht der Frage nach, wie behavioristische Lerntheorien Geschlecht und Sexualität thematisieren. Hierfür werden Werke von Skinner, Watson, Pavlov und Thorndike untersucht. Es zeigt sich insgesamt, dass Geschlecht und Sexualität nicht ausführlich behandelt werden. Nur Thorndike widmet der Frage nach Geschlechterunterschieden ein eigenständiges Kapitel. Bei Pavlov finden sich keine relevanten Textstellen. Watson und Skinner erwähnen Geschlechtlichkeit und Sexualität hauptsächlich in Beispielen und Nebenbemerkungen. Abschließend wird diskutiert, inwieweit die behavioristischen Prinzipien der Lernbarkeit, Veränderlichkeit und Formbarkeit auf vergeschlechtlichtes oder sexuelles Verhalten bezogen werden: Einerseits wird die Lernbarkeit auch dieser Verhaltensweisen postuliert. Andererseits werden hiervon zentrale Bereiche ausgeklammert: Heterosexualität, geschlechtsspezifisches Sexualverhalten und z.T. mütterliches Fürsorgeverhalten und männliche Aggression. Hier scheinen sich also wie durch die Hintertür heteronormative und sexistische Setzungen einzuschleichen.Veröffentlicht
01.01.2010
Zitationsvorschlag
Sieben, Anna. 2010. „Zur Konstruktion Von Geschlecht Und Sexualität in Behavioristischen Lerntheorien. Ein Wissenschaftshistorischer Beitrag“. Journal für Psychologie 18 (3). https://journal-fuer-psychologie.de/article/view/33.
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