Das Humane oder Posthumane in der Psychologie?

Janina Loh und Ralph Sichler im Gespräch

Autor/innen

  • Janina Loh
  • Ralph Sichler

DOI:

https://doi.org/10.30820/0942-2285-2022-1-69

Schlagworte:

Autonomie, Humanismus, kritischer Posthumanismus, Prozessontologie, Verantwortung, Verstehen

Abstract

Transund posthumanistisches Denken hat in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Die damit verbundenen Ansätze sind sehr vielfältig, im Zentrum steht eine wie auch immer zu realisierende Transformation der Idee des Menschen und seines Bezugs zur Welt. Das vorliegende Gespräch zwischen Janina Loh und Ralph Sichler ist in diesem gedanklichen Umfeld angesiedelt, wobei Lohs Philosophie sich vor allem aus dem Umkreis des kritisch-posthumanistischen Denkens speist. Der Gedankenaustausch lotet verschiedene Lesarten der Überwindung des traditionellen humanistischen Menschenbilds aus und behandelt mögliche Konsequenzen für die Theorie und Praxis der Psychologie.

Autor/innen-Biografien

Janina Loh

Janina Loh ist ausgebildete*r Philosoph*in mit Schwerpunkten in der Technikphilosophie und dem kritischen Posthumanismus. Loh hat an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert und von 2009 bis 2013 im Rahmen des von der DFG finanzierten Graduiertenkollegs »Verfassung jenseits des Staates: Von der europäischen zur Globalen Rechtsgemeinschaft?« promoviert, betreut durch Volker Gerhardt und Rahel Jaeggi. Die Dissertation Verantwortung als Begriff, Fähigkeit, Aufgabe. Eine Drei-Ebenen-Analyse erschien 2014 unter dem Geburtsnamen ( Janina Sombetzki) bei Springer VS. Nach einem dreijährigen Postdoc-Aufenthalt an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (2013–2016) war Janina Loh als Universitätsassistent*in (Postdoc) im Bereich Technik- undMedienphilosophie an derUniversitätWien (2016–2021). 2018 erschien von Loh die erste deutschsprachige Einführung in den Trans- und Posthumanismus (Junius, 3. Auflage 2020). Eine weitere Einführung in die Roboterethik (Suhrkamp) wurde 2019 veröffentlicht. Derzeit arbeitet Janina Loh an einem vierten Buch (in academic terms die Habilitationsschrift) zur »Inklusiven Ethik der Gefährt*innenschaft für die Wissensräume«. Seit dem 1. September 2021 hat Loh die Leitung der Stabsstelle Ethik bei der Stiftung Liebenau inne, die auch die Geschäftsführung des dortigen Ethikkomitees sowie des Kooperationskreises Ethik umfasst. Zu Janina Lohs engeren Forschungsinteressen zählen neben der Verantwortung, dem Trans- und Posthumanismus (insbesondere kritischer Posthumanismus) und der Roboterethik auch dasWerkHannahArendts, feministischeTechnikphilosophie, Polyamorie (und Poly-Ethik), Theorien der Urteilskraft sowie Ethik in den Wissenschaften.

Ralph Sichler

Ralph Sichler hat von 1982 bis 1988 Psychologie und Philosophie mit den Schwerpunkten Handlungstheorie, Kulturpsychologie und Personalwesen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg studiert. Von 1988 bis 1994 wirkte er am Institut für Psychologie der Technischen Universität Berlin. Dort beschäftigte er sich vor allem mit psychologischer Diagnostik und ökologischer Psychologie. Im Zentrum seiner dort entstandenen Dissertation stand die Frage nach einer psychologischen Hermeneutik des Mensch-Natur-Verhältnisses. Nach einigen Jahren, in denen er als Berater für Organisationen tätig war, wechselte er 1997 an die Universität Bremen an das Institut für Psychologie und Sozialforschung. Dort beschäftigte er sich vor allem mit dem Wandel in modernen Organisationen. 2006 erschien sein Buch Autonomie in der Arbeitswelt. Von 2002 bis 2006 war er am Institut für Soziologie der Wirtschaftsuniversität
069-087 34081

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Zitationsvorschlag

Loh, Janina, und Ralph Sichler. 2022. „Das Humane Oder Posthumane in Der Psychologie? Janina Loh Und Ralph Sichler Im Gespräch“. Journal für Psychologie 30 (1):69-87. https://doi.org/10.30820/0942-2285-2022-1-69.