Traumnarration und Ich-Identität

Autor/innen

  • Anke Werani

DOI:

https://doi.org/10.30820/0942-2285-2024-2-23

Schlagworte:

Narration, Ich-Identität, Psycholinguistik, Psychoanalyse, sprachliche Tätigkeit

Abstract

In diesem Artikel geht es um die Frage, inwiefern Traumnarrationen eine besondere Schlüsselfunktion bei der Entwicklung der Ich-Identität einnehmen. Die Beantwortung dieser Frage basiert zunächst auf der Verknüpfung von kulturhistorisch-psycholinguistischen und psychoanalytischen Perspektiven. Dann wird der Stellenwert von Narrationen für die Bildung der Ich-Identität erörtert. Dabei wird die Schnittstelle betont, die Narrationen sowohl zwischen äußeren, kommunikativen und inneren, an sich selbst gerichteten sprachlichen Prozessen als auch im Übergang von unbewussten zu bewussten Prozessen bilden. Anschließend werden Traumnarrationen und ihr besonderer Zugang zum Unbewussten beleuchtet. In der Erörterung der Besonderheiten von Traumnarrationen, Narrationen von tatsächlich Erlebtem und Narrationen von Gedanken wird ein Kontinuum von unterschiedlichen Narrationsqualitäten abgeleitet. Es wird deutlich, dass Traumnarrationen durch ihren direkteren Bezug zum Unbewussten eine besondere Bedeutung für die Entwicklung der Ich-Identität erhalten.

Autor/innen-Biografie

Anke Werani

Anke Werani, Prof. Dr., lehrt und forscht als Psycholinguistin am Institut für Phonetik und Sprachverarbeitung an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie befasst sich mit sprachlicher Tätigkeit im Spannungsfeld zwischen soziokulturellen und psychologischen Prozessen. Forschungsschwerpunkt ist die Erforschung des kommunikativen Sprechens und des inneren Sprechens, insbesondere im Zusammenhang mit der Ausbildung verschiedener Sprech- und Denkstile und deren Verknüpfung mit der Ich-Identität.
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Zitationsvorschlag

Werani, Anke. 2024. „Traumnarration Und Ich-Identität“. Journal für Psychologie 32 (2):23-41. https://doi.org/10.30820/0942-2285-2024-2-23.