Bd. 22 Nr. 1 (2014): Polyamory
Herausgegeben von Peter Mattes und Martin Dege
Polyamory: ein Lebens- und Liebesstil des Verbindlichen, aber nicht ausschließend Festlegenden, eine Lebensform, in der mehrere Menschen sich gegenseitig attrahieren, begehren, zusammenfinden und über mehr oder weniger lange Zeit zusammen bleiben – jenseits temporärer oder lebenslanger Zweierbeziehungen. Traditionell nicht wenig praktiziert und neuerdings offen diskutiert vor allem in urbanen Milieus Europas und Nordamerikas, hat sie bisher so gut wie keine Beachtung in den sozial- und psychowissenschaftlichen Diskursen gefunden; das Journal für Psychologie bietet hier eine Themeneröffnung an. Die Autorinnen und Autoren der teils darstellenden, teils reflektierend-analysierenden Beiträge stammen aus dem deutschsprachigen Raum, aus Estland und aus Nordamerika, sie und die Herausgeber »sehen in polyamorer Praxis nicht nur einen erweiterten Möglichkeitsraum des Begehrens und der Gesellung, sondern auch die Chance der Dekonstruktion unterwerfender Normierungspraxen und ihrer Dispositive«.