Bd. 32 Nr. 1 (2024): Scham und Beschämung

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Scham ist ein zentrales Thema der Emotionspsychologie, jedoch weniger erforscht als andere Emotionen. Kognitive Bewertungen und Selbstbezug prägen die Scham, die auftritt, wenn man sich oder seine Handlungen negativ bewertet. Scham hat moralische Aspekte, da sie Menschen helfen kann, gut zu handeln, was auch von der Moralphilosophie untersucht wird. Sie zeigt jedoch auch eine »dunkle Seite«, etwa in unveränderbaren Situationen.
Die Auslöser von Scham sind vielfältig und umfassen sowohl körperliche Vorgänge als auch soziale Ausgrenzung. Scham wird in der Regel durch den Blick der anderen ausgelöst. Scham wird oft als Gefühl der Bloßstellung beschrieben. Beschämung, absichtlich oder nicht, kann Macht ausüben und ist ein moralisch relevantes Verhalten. Die Erforschung von Scham sollte soziokulturelle Kontexte und individuelle Erfahrungen berücksichtigen, um die vielfältigen Aspekte dieser Emotion besser zu verstehen.
In dieser Ausgabe des Journals für Psychologie analysieren die Autorinnen und Autoren verschiedene Aspekte von Scham, von sozialer Klasse und Rassismus über Armut bis hin zu Schulerfahrungen und Sexualität. Die Notwendigkeit, Scham in verschiedenen sozialen und kulturellen Kontexten zu untersuchen, wird von den Autorinnen und Autoren betont, um ein tieferes Verständnis dieser komplexen Emotion zu erreichen.

Mit Beiträgen von Franz Erhard, Kathrin Gärtner, Dominik Kling, Aaron Lahl, Flora Petrik, Verena Pohl, Julia Reischl, Tobias Reuss, Mai-Britt Ruff, Gisela C. Schulze und Wiebke Stöhr

Die Print-Version dieser Ausgabe kann über den Psychosozial-Verlag bezogen werden. Auf der Seite des Verlages finden Sie auch weitere lieferbare Ausgaben und die Möglichkeit, die gedruckten Ausgaben im Abonnement zu beziehen.

Veröffentlicht: 11.06.2024

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